Ratespiel Ethnologische Fotos - volkskundliches Ratespiel

[LS68]

Sind das kapitelle auf der wartburg, sängerstreit ??

 

[klarad]

Sooo leicht ist das ja auch wieder nicht
Es könnte Paulus sein, der an der Stadtmauer heruntergelassen wird, könnte aber auch jemand in einem Boot sein ??

 

[Babel]

Weder Wartburg noch Sängerstreit. Niemand wird an einer Stadtmauer heruntergelassen, und ein Boot ist es auch nicht. Ich bin sicher, die Darstellung wurde hier schon mal erwähnt.
Was hast du dir denn da für ein ulkiges Profilbild an Land gezogen, Klara?

 

[klarad]

Zum Profilbild: Ich hab mir gedacht, dass ich von der Reblaus schön langsam zum Maikäfer mutieren könnte

Aber das Rätsel ist mir dennoch rätselhaft !

 

[Babel]

Aber das Rätsel ist mir dennoch rätselhaft !

Das ist ja auch der Sinn eines Rätsels!

 

[klarad]

Ist ja wirklich ein bemerkenswertes Kapitell, aber ich kann nicht erkennen,was es darstellen soll

 

[Babel]

Ja, wie könnte ich helfen? Es ist einer Szene, die zur Darstellung einer der Todsünden verwendet wurde.

 

[Elfie]

Die Faulheit (früher: Trägheit)?

 

[Babel]

Nein, eine andere.

 

[Elfie]

Der Stolz?

 

[Babel]

Ja, Superbia.

 

[klarad]

Ein Weinkeller ?

 

[klarad]

Der Karner einer Kirche ?

 

[Babel]

Ich wollte eigentlich wissen, was für eine Szene auf dem Kapitell dargestellt ist. Der Hinweis auf Superbia war nur als Hilfe gedacht.

 

[Elfie]

Der Karner einer Kirche ?

Auch nicht - da bin ich aber froh, dass nicht nur ich nicht mitgekriegt hab, dass Babels Rätsel noch weiterläuft: auf Grund der Hinweise müsste es für dich ein Leichtes sein, die Szene zu erraten, oder??

 

[klarad]

Ich habe davon - leider - noch nie gehört, aber Google hat mich auf 'Alexanders Greifenfahrt' gebracht, könnte das sein ??

 

[Babel]

Ich gebe gerne die Lösung an, mir geht's nicht gut heute, mir ist sowieso nicht nach Rätseln.
Die Szene ist "Alexanders Greifenflug" (oder "Adlerfahrt") aus dem mittelalterlichen Alexander-Roman über Alexander den Großen:
"Darauf ließ er Greife holen, sie mit eisernen Ketten an den Wagen schirren und an die Spitze des Wagens ihr Futter legen und Schwämme und Gefäße voll Wasser vor ihre Nasen. Da hoben ihn die Greife zum Himmel empor. ... In solche Höhe flogen die Greife, daß Alexander der Erdkreis wie eine Tenne erschien, wo das Getreide aufbewahrt wird; das Meer aber schien ihm um das Festland gewunden wie eine Schlange. Doch plötzlich umhüllte die göttliche Kraft die Greife und stieß sie zur Erde hinab, auf ein ebenes Feld, zehn Tagemärsche von seinem Heer entfernt ..."

Die Geschichte galt im Mittelalter als Gleichnis für den Hochmut (Superbia).

Das Kapitell ist in der Krypta des Münsters von Basel.
Ich habe zwei weitere Darstellungen der Szene, die erste vom sog. Pfarrhoftor in Remagen (hatte ich schon mal unter einem anderen Forumsthema hier eingestellt), die zweite ist eine Miniatur aus der sog. Leipziger Handschrift des Alexander-Romans, die im späten 13. Jahrhundert in Süditalien entstanden ist. Eine dritte Darstellung auf einem Tuch (gewebt oder gestickt) habe ich in der Schatzkammer einer Kirche in Soest gesehen, aber davon habe ich kein Bild.

 

[Babel]

Ach, Klara hat es schon rausgekriegt, da war ich wohl noch mit meinem langen Text beschäftigt.

 

[klarad]

Da habe ich wieder etwas gelernt, denn diese Darstellung habe ich wirklich nicht gekannt. Danke Babel und danke Google !
Jetzt sollten wir eigentlich auch noch das Rätsel von Elfie lösen, aber vielleicht streue ich etwas ganz Leichtes dazwischen ein:

Welche Eisenbahnbrücke habe ich wo fotografiert ?

 

[Elfie]

Gute Besserung, Babel!
Fährt der Zug durch Niederösterreich?