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Alte Worte

"Fix Laudon" - ein Fluchwort, das ich kürzlich im Film "Bergblut" hörte.

Es ist einerseits im Familienkreis bekannt oder "gebräuchlich" :nono: und beim googlen bin ich dann draufgekommen, dass es mir selbst doch auch noch vertraut ist. So kenne ich doch eher die Kurzform „Fix!“ oder „Fix no amal!“

https://de.wikipedia.org/wiki/Fix_Laudon!!
 
LOOS´N - horchen
AUFLOOS´N - gehorchen, folgsam sein
LOOSAT (es is loosat) - Stille vor einem Gewitter
HARPF´N - Bett
IWATAU - Bei der Aufbahrung wurde Tüll (Übertan) über die Leiche gebreitet, der dann mit seinen schwarzen Spitzen zwischen Sarg und Deckel ungefähr 10 cm herausragte.
 
fein einhülln = schön (oder auch warm) anziehen
Wan'st zur Ho'hzeit gehst muaßt die fei' ei'hühn.

@ Elfi

Hirschloosn war bei uns eine Jugendbeschäftigung in laueren Herbstnächten.
 
Einige ältere Damen unterhielten sich über eine junge Familie mit einem
"Vorkind". Auf meine Nachfrage verwundert: Kennen Sie den Begriff denn nicht?
Ich verneinte und bekam die Auskunft. Das sagt man, wenn die junge Frau ein
Kind mit in die Ehe bringt. - War mir so nicht bekannt! Kennt jemand hier
die Bezeichnung - oder eine andere dafür? -Ulrike
 
ich kenn nur den grauslichen begriff: "bastardl" (den sagen die frauen übrigens HEUTE NOCH!!! eine freundin war schwanger von einem mann mit dem sie nicht verheiratet war. eine der alten frauen aus opponitz traf sie auf der strasse und sagte zu ihr: "wie gehts deinem bastardl im bauch?"
 
"Mit Kind und Kegel " ist mir geläufig aber der Ausdruck " Bastard " ist nicht nett aber auch im Volksmund nicht üblich - man muß auch dazusagen dass in manchen Gegenden mehr als 50% unehelich waren (von den "Kuckuckseiern ganz zu schweigen)
diese Bezeichnung wurde normalerweise vom Adel verwendet für Nachkommen die weder Erb noch sonst Anspruchsberechtigt waren - aber meistens wurden diese auch gut versorgt
 
War mir so nicht bekannt! Kennt jemand hier
die Bezeichnung - oder eine andere dafür? -Ulrike
Bei uns hieß das einfach "a Ledigs", ein lediges Kind - von einer unverheirateten Mutter.
"Kind und Kegel" kenne ich als "die ganze Familie", nicht nur auf Kinder bezogen, also mit Hund und Katz verreisen zum Beispiel, wie auch ein anderer Spruch: "mit Zimma, Kuchl, Kabinett..." besagt.

Bastardl ist sicher ein ungewöhnlich menschenverachtender Ausdruck, ich denke, da will man verletzen und nicht einfach nur etwas Bestimmtes bezeichnen. Ist aber nicht nur auf primitive Gemüter beschränkt. Mich hatte mal eine Lehrerin (!!!) in der 2. Volksschulklasse so bezeichnet. Ich fragte meine Mutter, was das ist. Die ganz entsetzt, wo ich das her hätte. Meine Mutter ist dann NICHT in die Schule gegangen, da hätte sie bis anderntags warten müssen und am Land weiß ja jeder wo jemand wohnt :D.
Was die dazu bewogen hat, weiß ich nicht. Die Situation war so, dass mein Vater (mit dem meine Mutter verheiratet war) starb, als ich 20 Monate war und meine Mutter zum Zeitpunkt der Äußerung mit meinem Stiefvater nur zusammenlebte, weil sie erst ein Jahr später heiraten konnten, wegen des fehlenden Einverständnisses seines Vaters, er war noch nicht 21. Wer weiß, vielleicht wars Neid :D.

@Egon: anlegen kenn ich auch, "leg di woarm au" , "Heit muaßt di sche aulegn, mir gengan in d´Kircha"
 
Ich weiß nicht, ob ich mich richtig erinnere, aber ich denke, dass man in NÖ zu einem unehelichen Kind auch 'Bankert' gesagt hat.

Ein anderes Wort ist mir neulich untergekommen, das ich auch schon sehr lange nicht mehr gehört habe:

Urassn = Verschwenden
 
Bankert und Bastard - wie kann man dies heuer noch zu Menschenkindern sagen? - Bastard kenne ich für einen Mischlingshund1 - Kind und Kegel, für
letzteres wußte ich die Bedeutung bisher nicht. - Danke für die Antworten.
Viele Grüße von Ulrike
 
Bankert und Bastard - wie kann man dies heuer noch zu Menschenkindern sagen? - Bastard kenne ich für einen Mischlingshund1 - Kind und Kegel, für
letzteres wußte ich die Bedeutung bisher nicht. - Danke für die Antworten.
Viele Grüße von Ulrike


Ich würden nicht so hart mit meinem Urteil über Ausdrücke sein sein -
Worte sind der jeweiligen Zeit angepasst und sollten daher entsprechend beurteilt werden
z.B der Ausdruck " Weiber ist heutzutage negativ
aber vor 50 Jahren betete man in der Kirche " Du bist gebenedeid under den WEIBERN " und auch heute ist der Ausdruck "Weib" im ländlichen Bereich nichts anstößiges

und als Vergleich zum Bastard - in der Botanik werden auch Pflanzen als "Gemein " bezeichnet
 
kürzlich gelesen ;): SCHDATSCHAUAT
Übersetzt: still schauend.
Was sich im Mühlviertel auf "Narrnkastl schaun" bezieht, bezeichnete bei uns den Gesamteindruck. Etwas verlangsamt vielleicht.
Was manchmal so erklärt wurde: der kaunst beim Gehn den Kittl flickn.
Und als die Kittel weniger und die Auto mehr wurden: den kaunst bei da Oarbeit die Raf´n wexln.
 
als ich heute meinem mann erklärte, welchen einkaufskorb ich haben will, rutschte mir ein fast vergessenes wort heraus.... ich sagte:

"i wü net so an beakat`n korb!"

das "e" wird dabei etwas quengelnd ausgesprochen!

bedeuten müsste das sowas wie: "sperrig" "unförmig" "unpraktisch"

.........

und ausserdem sagt man zu einem geflochtenen einkaufskorb auch "ZEGA".... woher das wort kommt weiß ich allerdings nicht.

liebe grüße, sonja
 
super - hatte ich auch schon vergessen :)
ZEGA ist vielleicht verwandt mit der ZOA, (O nasal gesprochen) ZOARL, wenn es ein kleines war: Erdäpfezoarl, die waren lang und hatten auch diesen Bogengriff, wie die Einkaufskörbe. Ich hab das später mit Zaun in Verbindung gebracht, weil die ja immer geflochten waren - die Körbe, aber auch die alten Zäune. Auf den steirischen Almen immer noch.

GLANGAD eich heit noch an Eis??
Es GUSTAD mi! Lust, Gusto haben auf was bestimmtes zum Essen.
 
mit Zaun in Verbindung gebracht, weil die ja immer geflochten waren - die Körbe, aber auch die alten Zäune. Auf den steirischen Almen immer noch.

Die Zäune werden "wieder" geflochten -
früher tat man es weil man die "Prügel" von den "Fratten " da waren und nicht hinaufgebracht werden mußten und Nägel kostspielig waren - und leicht zu reparieren
heute werden sie geflochten weil beim es Wochenendhaus uhrig aussieht

-- und weil es jetzt so heiß ist - der nächste Winter kommt sicher ;-)
 

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@Elfie und Sonja: Diese Ausdrücke habe ich noch nie gehört, obwohl ich ja gar nicht weit weg von Euch aufgewachsen bin. Es wundert mich immer wieder, wie kleinräumig manche Dialekt ausdrücke verbreitet sind.

Dafür hab ich in Kärnten ein für mich neues Schimpfwort gelernt:

Togga (ich weiß nicht genau, wie man das schreibt)

= Tölpel, Depp ...
 
@Elfie und Sonja: Diese Ausdrücke habe ich noch nie gehört, obwohl ich ja gar nicht weit weg von Euch aufgewachsen bin. Es wundert mich immer wieder, wie kleinräumig manche Dialekt ausdrücke verbreitet sind.

Dafür hab ich in Kärnten ein für mich neues Schimpfwort gelernt:

Togga (ich weiß nicht genau, wie man das schreibt)

= Tölpel, Depp ...

Da sind hier überhaupt ein paar Ausdrücke die anscheinend nur sehr sehr Lokal verwendet werden
In Kärnten wird fast immer das weiche D verwendet darum sagt ma :
da Dogga , da Loda , a so a Dreabale , mei Drudschale , du Podschale , de Strangalan , da Gongsteig , die Labm, die Doggn (Stroh )... da Sechda ( kann aber auch ein Mann sein ) s Moos (Hochmoor)
wobei es aber bei manchen Worte auf die Betonung ankommt - es ist nicht alles Schimpfwort - bevor man sich aufregt "zerschdamoi losen "
 
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