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Alte Worte

Interessant!! Wär es natürlich noch mehr, wenn du das übersetzt hättest ;).
Vieles ist mir nämlich sehr bekannt und es geht ja überhaupt nicht um negative Ausdrücke, Schimpfworte, oder so - obwohl man früher damit recht großzügig war und inzwischen gottlob sensibler geworden ist. Vielleicht auch (und daher nicht ganz freiwillig ;)), weil den "Betroffenen" inzwischen klar geworden ist, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss, auch wenn es die anderen lustig finden.
Wenn ich also das d durch ein t ersetze, geht es in unsere Gegend :):
A Lotta wa ein liederlicher Typ, Weiberer ect.. Dreabala? Wir hatten an Dreamatskostn, dreaman ist sudan (was ja seit einigen Jahren amtlich ist :)), also nörgeln, alles schlecht reden. Dann gabs die Trutschn: zum Einen ein hochnäsiges Weibchen, zum Andern ein ebensolches hilfloses. Wir hatten auch das Potschal: konnte für eine Ungeschickte sein oder auch für einen Mensch mit besondern Bedürfnissen. Doggn ist ein Bett??
Und an Sechta hot ma beim Möchn braucht, oda???
 
Interessant!! Wär es natürlich noch mehr, wenn du das übersetzt hättest ;).
Vieles ist mir nämlich sehr bekannt und es geht ja überhaupt nicht um negative Ausdrücke, Schimpfworte, oder so - obwohl man früher damit recht großzügig war und inzwischen gottlob sensibler geworden ist. Vielleicht auch (und daher nicht ganz freiwillig ;)), weil den "Betroffenen" inzwischen klar geworden ist, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss, auch wenn es die anderen lustig finden.
Wenn ich also das d durch ein t ersetze, geht es in unsere Gegend :):
A Lotta wa ein liederlicher Typ, Weiberer ect.. Dreabala? Wir hatten an Dreamatskostn, dreaman ist sudan (was ja seit einigen Jahren amtlich ist :)), also nörgeln, alles schlecht reden. Dann gabs die Trutschn: zum Einen ein hochnäsiges Weibchen, zum Andern ein ebensolches hilfloses. Wir hatten auch das Potschal: konnte für eine Ungeschickte sein oder auch für einen Mensch mit besondern Bedürfnissen. Doggn ist ein Bett??
Und an Sechta hot ma beim Möchn braucht, oda???



Sorry Elfi - sieh es doch nicht immer SOOOO negativ - wie gesagt der "Ton macht erst die Musik "
Wenn "Oane" an "Loda" hat - warum sollte der liederlich oder gar ein Weibera sei ??? - hast Du entspechende Erfahrung ?
Und wenn i mia ban Kirta a lieabs Dreapale oda a Drutschale find (hast an Neid ? ) Warum soll ein Drudschale hochnäsig oder gar dumm sein - a Trutschn ist natürlich was anders
--- Du bist "gottlob sensibler "- ich verzichte auf Phrasen und schau lieber ehrlich dem Volk aufs Maul ??? denn a "Weiberleit " ist für mich absolut positiv

A Potschale is a Kindl des no a bissl ungschickt is
Die Strangalan seind Bohnscharl - grüne Bohnen
da Gangsteig is der Balkon zum Häusl aber auch zum Wäscheaufhängen
Die Labm - das Vorhaus hinter der Haustüre

"a so a Sechta" ist nur ein ungeschicktes Mannbild

dua zerscht losn - bevor du di "aufquargelst "

Im Dialekt kann man mit einem Wort oft Dinge (teilweise mit der Betonung )ausdrücken - die im Hochdeutsch nur mit mehreren Sätzen umschrieben werden können !!!!!
Ps : So schaut a Gangsteig aus
 

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Das ist auch eine interessante Seite hier: zu sehen, wie verschiedene Ausdrücke (oder ähnlich klingende) in den Regionen unterschiedliche Bedeutung haben - hatten, wenn es sich um abgekommene handelt. Deshalb bleibt es spannend ;)
 
Das ist auch eine interessante Seite hier: zu sehen, wie verschiedene Ausdrücke (oder ähnlich klingende) in den Regionen unterschiedliche Bedeutung haben - hatten, wenn es sich um abgekommene handelt. Deshalb bleibt es spannend ;)

Dann will ich gleich noch was zur Spannung beitragen :), denn bei uns im Pinzgau haben einige dieser Wörter wieder andere Bedeutungen :

Das "Zoal" gibt's / gab's bei uns auch. In Erinnerung ist mir das "Stoazoal", in dem die kleineren Steine gesammelt wurden, die nach dem Pflügen und Eggen auf dem Feld geblieben waren.
Mein Mundartwörterbuch sagt, dass der mittelhochdt. Ausdruck "zein" Reis, Rute Rohr, Stab bedeutet.

Als "Zoa" wird bei uns aber auch ein aufgeschlichteter Holzstoß bezeichnet, oder als "Holzståffö" (-stapel), das Verb für die Arbeit ist "zoan", bzw. ståffön".

Doggl(n):
a) aus Lodenresten hergestellte Hausschuhe

b) Germteig, der "huckn bliem" ist, d.h. er ist nicht aufgegangen

c) Schimpfwort für Männer; das weibl. Pendant dazu ist die "Lappin"

Die Labm ist/war das Plumpsklo am Ende des Gångs" (=Balkon; die Balkonblumen sind/waren die "Gångbisch".

Mit Gångsteigl ist bei uns ein schmaler Weg, ein Pfad gemeint.
In diesem Sinn wird er auch in dem Liadl "Und i liaß ma koa Låndtråßn baun"
verwendet:

Und i liaß ma koa Landstraßn baun üba mei Alm,
aber a bissal a Gangsteigale liaß i ma gfalln.

Und es hat oana a Gangsteigerl baut, is ganz versteckt,
nur für oan, der si aufitraut, an andrer findt's net.

Und mei Bua, der is fuart und is aus über d'Höh
und hiaz toan ma di Äugerl vom Nachischaugn weh.

(Quelle: Administrator: Link existiert nicht mehr)
 
Da schau I aber :) - in Eurem Museum in Groß Gmein wird der Gang in der Mitte des Hauses (Vorhaus ) als Labm bezeichnet
Richtig! Das gilt für den Flach- und Tennengau. Wie's im Pongau und Lungau ist, weiß ich nicht.
Der Pinzgau, speziell der Oberpinzgau ist sprachlich dem Tirolerischen viel näher als dem Salzburgischen.
Vor kurzem hatte ich zufällig ein Gespräch mit einem Mann aus Bayern zu diesen Thema (Labm, Gang, Söller usw.), der hat mit das auch so erzählt, wie's in Großgmein ist; Labm = Laube.

Jåjå, der Dialekt! Alle 10 km a åndara Ausdruck...
 
fäugin- hunzn (nicht gelingen, nerven)
ofisln (abnagen- z.b. einen hühnerknochen)
küfin (kauen/nagen)
vakutzn (verschlucken/husten)
kötz`n (bellend husten)
fladan, stessn (stehlen)
pofin (rauchen)
owezahn (trödeln)
owezahra (trödler)
hudln (hetzen,eilen)
preckl`n, speim (kotzen, erbrechen)
bechan (saufen)
beckl`n (stinken)
siebnsiass (überfreundlich- falsch freundlich)
weida tuan (schneller machen)
si tummin (sich beeilen)
gscheitln (schlau daherreden)
zach sei (faul sein)
bunkl/ bunki (kuchen)
bacht (brot)
stampan (hetzen/jagen)
 
Ich glaube, der Dialekt ist DAS "lebendige Wort" schlechthin. Deshalb kann (soll) man die Ausdrücke aufzeichnen, damit sie nicht verloren gehen. Aber man kann sie nicht festschreiben, wie eine Rechtschreibung. Hier wird ja auch immer wieder deutlich, wie nuanciert sich Bedeutungen zu Aussprachen verhalten, das sind Ergänzungen und keine Berichtigungen.
Der Link zur steirischen Mundart ist interessant, aber welcher mundartsprechende Steirer sagt "Rabenvieh" oder "Radfahrer"?? Und bei Zweitem ist die Interpretation nicht treffend. Denn Kriecher gibt es viele (in Wien sans de Kniera), das Charakteristische beim Radlfoahra is: nach oben buckeln, nach unten treten! Also die ganz fiese Ausgabe dieser Spezies :D.

oboschn - weglaufen, flüchten
Gschudlwere - kichernde, übermütige Halbwüchsige
Drangsalierer - unangenehmer Zeitgenosse, Streitsüchtiger...
 
Jetzt habe ich mir die im Link angegebene Seite angesehen. Da muss ich Egon schon Recht geben. So ist zum Beispiel ein Rastlbinder keinesfalls ein Besenbinder - auch wenn Rastln Zweige sein mögen.
Rastlbinder ist ein ausgestorbener, fahrender Beruf. Er flickte zerbrochene Hartware (Häfen, Teller oder Krüge) mit einem Bindedraht wieder kunstvoll zusammen. Das geschah derart, dass er außen ein Drahtnetz darüber flocht.
 
Stimmt, deshalb hab auch ich die beiden Beispiele angeführt.
Denn ich hatte den Eindruck, Egons Feststellung, dass HIER manche Ausdrücke nicht korrekt wiedergegeben werden, bezieht sich auf das Forum und die Links sollten dies bestätigen.
Vielleicht hab ich mich ja getäuscht :).
 
wenn ich in die steckdose gegriffen und einen stromschlag bekommen habe, dann ...
"hot`s mi g`heckt"

wenn ich mich unbeliebt mache bei anderen, dann "tua i au`eckn"

wenn eine frau grundsätzlich etwas unfreundlich oder wirsch ist, dann ist sie eine "hantige" oder "zwiedane"
 
hey, hübsches Foto :)
Und ich dachte schon, dir ist für deine Fotouploadpanne was altes Kräftig-deftiges eingefallen ;)

Hei-Glinslat - letzte Reste von Heu auf dem Heuboden. Es wurde auf die Wiese gestreut wegen der vielen Samen, die sich noch darin befunden haben.
 
bei uns hat das der BREMA gemacht ;)
Und die GÖSSNDÜWEN jucken, dass man am liebsten mit dem DROHTWASCHL sich kratzen möchte. Wie heißt eigentlich das Metallding zum Töpfezerkratzen, wenn sie angebrannt sind?? Sie eignen sich jedenfalls auch, um die Gelsenbisse zu beruhigen :D
 
Gemma, Gemma sogt da Bremma;
wo denn hi' frogt da Grüh;
gemma tonzn sogt de Wonzn;
Hob' ka Kladl sagt des Fadl;
Wirst scho kriragn sagt de Fliagn;
Nur von wem frogt de Hehn;
Von da Tant sogt de Ant;
Jo an Schaß sagt de Gas.

:stolzbin:
 
:die_Welle:

Und jetzt in Schönsprech übersetzen :D

Im Ernst: ich hab damals die CD von Goisern: iwasig - gekauft. Musste die Verkäuferin scheinbar irgendwo eintragen und sie hat gelesen und gestottert: i wAsig? Ich sagte "iwasig" hat sie mich verdattert angeschaut, ich hab wirklich lachen müssen. Zugegeben, wenn ich das Wort wo ohne Zusammenhang lese, hab ich vielleicht auch Probleme und ich weiß nicht, wie weit man als Verkäuferin vom Inhalt der Scheiben bzw. des Interbreten wissen muss. Aber es war lustig.
 
Hallo Elfi,

das ist aber schön, dass Du das Umschlagbild vom ersten NIEDERÖSTERREICHISCHEN MUNDARTLEXIKON hineingestellt hast. Mittlerweilse gibt es die dritte, stark erweiterte Auflage mit 960 Seiten. Schau vorbei unter (Admin: externer Link existiert nicht mehr). Ab Ende nächster Woche ist auch eine meiner Lesungen auf der Homepage zu finden.

Es freut mich dass Mundart und alte Begriffe hier ein Thema sind. Werde jetzt öfter hier vorbeischauen.

Oiso pfiat di!
Fritz, ich mein natürlich f1renner
 
Kraumpad gibt´s auch bei uns - ein Grobian. Ein Kraumpn ist auch ein sperriges Stück, ein Ast oder ähnliches.

Hallo josefkarl,
du hast Recht, stundenlang ließe sich da was finden - eine Kettenreaktion...
Die Wossaseitn erinnert mich an ein altes Wortspiel: Entn san Antn - Antn san entn. Für Nichtniederösterreicher: Drüben sind Enten - Enten sind drüben.
Aber da hammas schon: wir sagen entn, ohne a.
"A so a Hatsch" meint auch einen langen, beschwerlichen Weg und ich hatte schon mal die Idee, dass es da eine Verwandtschft zur Hadsch, der Mekka-Wallfahrt gibt.
Danke jedenfalls für die Anregunen.
Liebe Grüße, Elfie

Oab ma sogt:
"entan Boch huckt a Antn!"

Griass eng und pfiat eng!
f1renner
 
Nie gehört, schön, dass es sich erhalten hat. Hier hieß früher der Schnupfen "Schdrauka".
Ein Bettler war ein "Fechta", "ofechtn" war: jemand etwas abbetteln.

Hallo Elfie,

Du meinst vermutlich das Buch "Mundart der Österreicher" von Joseph Sonnleitner 1811.
Ein sehr seltenes Werk das ohne Vorbilder erstellt wurde!
Übrigens auch zum Lesen recht köstlich ;)

Wolfgang (SAGEN.at)

Lieber Wolfgang,

Nein Elfie meint nicht "Mundart der Österreich", sie meint das NIEDERÖSTERREICHISCHE MUNDARTLEXIKON" highuacht und aufgschriebm.

Jetzt hab´ich die 3. stark erweitrte Auflager (960 Seiten) herausgebracht.

Interessiert? schau vorbei: (Administrator: externer Link existiert nicht mehr)
 
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