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Alte Worte

Entschudige, ich hab die Übersetzung vergessen:

Vierfleck - eine Schürze ohne Brustlatz, die nur um die Mitte gebunden wurde für die Arbeit, war meist blau.
Gwiaxt - naja, würde ich von "Gewürge" ableiten, steht eben für Probleme, Schwierigkeiten...
Und zu guter Letzt bezeichnet dieses Wort das, was ich gerade versuche ;): etwas Unverständliches in verständliches Deutsch übertragen: aus(?)deutschen.

Liebe Grüße, Elfie

Hallo Elfie:

Bin schon wieder da.

Nicht Vierfleck sondern Vorfleck. So wie da Fiata dea Für- oder Vortuch ist.

Herenta da Doana homs greane Fiata und drentan Wossa woans blau. Drum sog ma bei uns zu de wos ent wohnan die Blobm, die Blauen.

Liebe Grüße

f1renner (Fritz)
 
Hallo Fritz

bist a a Drentadadoaninga?
Wobei ja drent immer dort ist, wo man grad nicht ist (in Gegensatz zu Trend - wo alle sind :D). Wechselhafter Begriff, sozusagen.

Liebe Grüße
Elfie
 
Für mich als alte 'Eingeborene' Niederösterreicherin ist es immer wieder erstaunlich, wie fremd mir die eigene Mundart ist, bzw. wie verschieden sie auch in kleinen Bereichen des Landes ist. Danke auch für den Hinweis zu dem interessanten Buch !
 
Wirklich interessant, danke!!
War Mamaaaa nicht eher in der Stadt??
Die ui-Mundart kannte ich nie, vielleicht ist da auch die Donau eine Grenze, ua ist immer noch. Muada war eher geringschätzig (obwohl die Großeltern einander so nannten und das war durchaus liebevoll), Muata war üblich. Die Wertschätzung dürfte überhaupt am t gelegen haben, denn die Steigerung war Mura. Galt auch für Voda. Aber sie wurden mit DU angesprochen. Auf Bauernhöfen war es anders, zwar nicht "Eure Frau Muatta", aber statt z. B. "hast du" - "hot d´ Muatta" , "hot da Vota".
@Mystika: dein letzter Satz klingt bis auf die Anrede sehr vertraut, mit Glöckeln ist wahrscheinlich klöppeln gemeint, auch typisch, dass dann ein bekannter Begriff draus wurde. Der kaffee wurde auch bei uns gessn.
Wo war das bei dir??

Die "ui"- Mundart wurede auch früher bei Hof in Wien gesprochen. Wurde aber dann als "zu ordinär" beurteilt und man verwendete dann, die heute noch gebräuchliche "ua"-Mundart.

f1renner
 
Er ist in die Fraß (Fras?) gefallen hörte ich als Kind öfters, ich wusste nur das es irgend eine Krankheit war. Ich glaube es hatte etwas Epilepsie zu tun oder so ähnliches. Weiß vieleicht einer mehr davon?

Frasn Fraisen, Schreikrampf; Krämpfe; besonders bei
Kindern; d Frasn kriang - erschrecken

Froasbriiaf Fraisnbrief, aufgeschriebenes Gebet; wurde Kindern zum Schutz vor dieser fiebrigen Kinder- krankheit unter den Polster gelegt
Froaschn freischen, neugierig ausfragen
Froashaubn geweihte Kopfbedeckung zum Abwenden der
Fraisen - Froasn, einer fiebrigen Kinderkrankheit Froasn Fraise, Fraisn, mit Fieber verbundene Kinder- krankheit
Froasnbetn beten mit einer Art Rosenkranz und Marienbild zur Abwendung der Fraisen; siehe auch: Froasn
Froasnkedn Fraisenkette, eine Kette aus Krenwurzelstücken wurde den Kindern als Schutz gegen Freisen umgelegt; siehe auch: Froasn

alle Begriffe aus dem GROSSEN NIEDERÖSTERREICHISCHEN MUNDARTLEXIKKON

highuacht und aufgschriebm - (Administrator: externer Link existiert nicht mehr)

Liebe Grüße
f1renner
 
Jetzt hab´ich die 3. stark erweitrte Auflager (960 Seiten) herausgebracht.

Heilixlebm - du bist das????????????
Ich hab das obere ganz übersehen, nur das vom Wossa gelesen...
Jaja, hab Werbung gemacht :D, ist ja auch einzigartig und das Neue: wo nimmst du DIESE Originale her??? Einmalig.
Schön, dass du hierher gefunden hast :).

Das von Wolfgang angesprochen Buch, das hier bei sagen.at nachzulesen ist, solltest du aber auch mal besuchen: SEHR empfehlenswert.
 
Für mich als alte 'Eingeborene' Niederösterreicherin ist es immer wieder erstaunlich, wie fremd mir die eigene Mundart ist,

Naja, du warst ein Stadtkind :smi_predi , in St. Pölten war man immer sehr heikel, was gscheartdeitsch anging. Maliewa, hab ich was erlebt, als ich vom Oafrogna erzählte :smi_augen

Maliewa is übrigens steirisch - west ;)
 
@stanze: froasbriaf hat harald hartmann hier auf sagen.at irgendwo einen abgebildet, soviel ich weiß. eine froasnkettn kann ich mal fotografieren und reinstellen, ich hab eine. und a "stallbetn" is sowas wie a froasnkettn nur für`d viecha im stoi...
 
@stanze: froasbriaf hat harald hartmann hier auf sagen.at irgendwo einen abgebildet, soviel ich weiß. eine froasnkettn kann ich mal fotografieren und reinstellen, ich hab eine. und a "stallbetn" is sowas wie a froasnkettn nur für`d viecha im stoi...

Ma lernt nie aus, Woraus ist die Froasnkettn gmocht? Das foto dedat i gern sehn. Übrigens, du wirst es eh wissen was mit dem hauptwörtlichen Betn gmoat is:

Betn beten; aber auch Kurzform für Gebetbuch aber auch für Rosenkranz
 
Heilixlebm - du bist das????????????
Ich hab das obere ganz übersehen, nur das vom Wossa gelesen...
Jaja, hab Werbung gemacht :D, ist ja auch einzigartig und das Neue: wo nimmst du DIESE Originale her??? Einmalig.
Schön, dass du hierher gefunden hast :).

Das von Wolfgang angesprochen Buch, das hier bei sagen.at nachzulesen ist, solltest du aber auch mal besuchen: SEHR empfehlenswert.

I werd´s ma besorgen.

Übrigens die Epilepsie hod "´s Hifollade" ghoassn.
Und weil ma dabei san: Waun ana richtig kraung wor und net aufsteh hot kenna, daunn woar a "liegahafti" olso bettlegrig.

Es is sche bei eng.

Fritz
 
Froasnkettn is aus vorchristlichen und christlichen Sachen wie: Knochn, Münzn, Haarbüschl, Stoana, Medaillons, usw...

Stallbetn auch, aber die san wesentlich größer!!! Froasnkettn san jo de Kinda uman Hois glegt wordn, während de Stoibetn an der Stalltür befestigt wordn san.

Do a por Büdln von ana Stoibetn aus der Gegend uman Attersee:
 

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"Fix Laudon" - ein Fluchwort, das ich kürzlich im Film "Bergblut" hörte.

Es ist einerseits im Familienkreis bekannt oder "gebräuchlich" :nono: und beim googlen bin ich dann draufgekommen, dass es mir selbst doch auch noch vertraut ist. So kenne ich doch eher die Kurzform „Fix!“ oder „Fix no amal!“

https://de.wikipedia.org/wiki/Fix_Laudon!!

Fixlaudon verflixt, Ausruf des Ärgers; „fix“ bezieht sich auf fix und schnell; „laudon“ bezieht sich auf Feld- marschall GIDEON ERNST LAUDON, der durch
seine Taktik des schnellen, „fixen“ Zupackens bekannt wurde


bin erst seit kurzem dabei, freue mich aber für das interesse an alten begriffen der mundart.

f1renner / Fritz
 
... „fix“ bezieht sich auf fix und schnell; „laudon“ bezieht sich auf Feld- marschall GIDEON ERNST LAUDON, der durch
seine Taktik des schnellen, „fixen“ Zupackens bekannt wurde ...
Kleine Ergänzung: Das Praefix "fix" hat noch eine zweite Wurzel. Im Ausruf "fix noamol" oder nur "fix" ist es eine Abkürzung des Wortes Kruzifix. Das ist im bayerischen Dialekt mit "zefix" noch deutlich zu erkennen.
 
Elfie: Ich kenne nur Ignatius von Loyola, erster Jesuiten"general", Heiliger -
er hat wohl auch Schulen gegr. u.a. Muß sehr bedeutend gewesen sein!
Ich bin aber als Evangelische mit den Heiligen nicht so vertraut!
Viele Grüße von Ulrike

Da gib´t einen ganz berühmten "Naz" von Josef Misson (1803 - 1875).

Missons erstes Werk in der ui-Mundart heißt "da naz" a niederösterreichischer Bauernbui geht in d´Fremd. Für alle Mundartinteressierten ein wahre Fundgrube an uralten Begriffen und eine Milieu-Schilderung über das alte Bauernleben im Gebiete des Manhartsberges.

Nur einige wenige Begriffe aus´n Naz:
pfnottn - verdrießlich schweigen und dabei durch die Nase hauchen.
Neic htl, Eichtl eine Weile, kurze Zeit
Moaßl - junges Gehöz
ankentn die Pfeife, den Tabak anzünden
Oaringschmalz - Eierspeis
Grimmer - Kummer usw.
 
Heilixlebm - du bist das????????????
Ich hab das obere ganz übersehen, nur das vom Wossa gelesen...
Jaja, hab Werbung gemacht :D, ist ja auch einzigartig und das Neue: wo nimmst du DIESE Originale her??? Einmalig.
Schön, dass du hierher gefunden hast :).

Das von Wolfgang angesprochen Buch, das hier bei sagen.at nachzulesen ist, solltest du aber auch mal besuchen: SEHR empfehlenswert.

Im NIEDERÖSTERREICHISCHEN MUNDARTLEXIKON habe ich unter Quellen

www.Sagen.at MUNDART DER ÖSTERREICHER ANGEGEBEN

Und im Vorwort habe ich ein Faksimile aus der website gestellt - nach Rücksprache mit dem Website-Betreiber.

Unter Leseproben ab Seite 18 habe ich an Hand einiger Beispiel dargestellt wie
ein großer Teil des Buches entstanden ist.

Fritz - f1renner
 
Froasnkettn is aus vorchristlichen und christlichen Sachen wie: Knochn, Münzn, Haarbüschl, Stoana, Medaillons, usw...

Stallbetn auch, aber die san wesentlich größer!!! Froasnkettn san jo de Kinda uman Hois glegt wordn, während de Stoibetn an der Stalltür befestigt wordn san.

Do a por Büdln von ana Stoibetn aus der Gegend uman Attersee:


Also dass Du Stoibetn in Natura host, a Waunsinn. Des muass ma se Vuastölln! Do siecht ma daunn im Hirnkastl oide Bülder orenna wiea d´
Familie z Weihnochtn noch da Mettn mitn Weichbrunne durch de Stalla geht oder z Ostern gweichte Poimkatzln in Schdoi brocht werdn.
Gartuliere zu Dein Fundus mit oill den oidn Sochan.

Fritz
 
Hallo Fritz

bist a a Drentadadoaninga?
Wobei ja drent immer dort ist, wo man grad nicht ist (in Gegensatz zu Trend - wo alle sind :D). Wechselhafter Begriff, sozusagen.

Liebe Grüße
Elfie

hallo Elfie!


De herenta da Doana san die auf da Sunntein, oisa am Südufer. Oba Du host scho recht. Fia de Drentan san daun mia drent. so schaut´s aus!

Fritz
 
Veitstanz ist Chorea Huntington.

Veidsdauns Veitstanz; ursprünglich Bezeichnung für Krank- heiten, die mit Muskelzuckungen einhergehen; z.B. Chorea minor, Epilepsie, Mutterkornvergif- tung; der Name kommt daher, dass bei diesen Krankheiten der heilige Veit angerufen wurde;
die zuckenden Bewegungen erinnerten an die Tänze, mit denen der Tag des Hl. Veit begangen wurde

Der Beitrog is zwoa scho recht lang her. Aber trotzdem wielleicht wos zum Veidsdaunz:
Veidsdauns Veitstanz; ursprünglich Bezeichnung für Krank- heiten, die mit Muskelzuckungen einhergehen; z.B. Chorea minor, Epilepsie, Mutterkornvergif- tung; der Name kommt daher, dass bei diesen Krankheiten der heilige Veit angerufen wurde;
die zuckenden Bewegungen erinnerten an die Tänze, mit denen der Tag des Hl. Veit begangen wurde
 
naja, ich bin etwas später geboren ;), seit wann es die Gloastn gab, weiß ich nicht, jedenfalls bezog sich der Ausdruck ursprünglich auf die schmalen Eindrücke der Wagen(holz)räder, deshalb auch meine Anmerkung, es gäbe sowas heute kaum noch, da ja heutige Reifen solche Spuren selbst auf Feldwegen nicht mehr hinterlassen.

De Gloasn, Glasn oder Gloastna san scho de tief eingefahrenen Spurrinnen am Feldweg. De Bahn gi´bt´s seit 175 Jahren und meines Wissens komman de Gloasn von de Schienen, von de Gloas.

Es gibt übrigens a a Zwenggloasn - Wagenspur aus erstarrtem Kot am Feldwegn, aus welcher die Räder nicht ausbrechen lönnen. und.. " A guada Ochs bleibt in da Gloasn!"

Fritz - f1 renner

Veidsdauns Veitstanz; ursprünglich Bezeichnung für Krank- heiten, die mit Muskelzuckungen einhergehen; z.B. Chorea minor, Epilepsie, Mutterkornvergif- tung; der Name kommt daher, dass bei diesen Krankheiten der heilige Veit angerufen wurde;
die zuckenden Bewegungen erinnerten an die Tänze, mit denen der Tag des Hl. Veit begangen wurde
Fritz - f1renner
 
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