- Der Toplitzsee ist richtig!
Der Toplitzsee ist ein Salzwassersee mit einem höheren Salzgehalt als das Tote Meer. In über 100 Metern Tiefe dringt Salzwasser durch eine solehaltige Quelle in den See.
Der Toplitzsee ist nur über einen sehr schönen Wanderweg entlang des Toplitzbaches von Gößl aus zu erreichen. Dort ist das Gasthaus "Fischerhütte", das zugleich ein Museum zu diversen Kriegsrelikten, Funden von Tauchgängen und Medienberichten aus der ganzen Welt bringt.
Von der Fischerhütte aus kann man den Toplitzsee nur mit einer sogenannten "Plätten" (spezielles Salzkammergut-Schiff) im Linienbetrieb befahren, es sind keine weiteren Verkehrsmittel erlaubt, auch zu Fuß ist der Toplitzsee auf Grund der Topografie nicht begehbar.
Von der Ostseite des Toplitzsees kann man zum Kammersee wandern, dabei kommt man an einer Holztrift-Anlage vom (?) Förster Viktor Schauberger (1885-1958) vorbei, deren Funktion (wie manche andere Konstruktionen von ihm...) heute nicht mehr erklärbar ist.
Nachtrag:
Alfred Komarek schreibt in seinem Buch "Kulturschätze im Salzkammergut. Ein Reisebegleiter.":
"Der Weg zwischen Toplitzsee und Kammersee überbrückt einen fast 100 Meter langen und an die 6 Meter tiefen Felskanal. Damit kommt Christoph von Praunfalk ins Spiel. Er profilierte sich im Ausseerland von 1523 an als gnadenloser Sanierer, sorgte für kräftige Steuererhöhungen, lenkte fromme Stiftungen ins amtliche Säckel um und machte den Ortspolitikern unmissverständlich klar, wer hier das Sagen hatte. Besonders schmerzlich war allerdings sein Griff nach dem Holz, das damals schon knapp wurde. Den Salzarbeitern war es nicht mehr erlaubt, sich Brennholz aus den Wäldern im Koppen zu holen, und Eigenwälder wurden kurzerhand unter landesfürstliche Hoheit gestellt. Immerhin war es gestattet, das ehemalige Eigentum mit Einschränkungen weiter zu nutzen. Noch heute haben Häuser im Ausseerland Holzservitute, die auf den legalisierten Raubzug Praunfalks zurückgehen. Der Salzverweser warf aber auch einen begehrlichen Blick auf die dichten Wälder rings um den Kammersee. Doch war es nicht möglich, dieses Holz mit einem vertretbaren Aufwand zum Toplitzsee und weiter zu schaffen. Praunfalk war ein Freund radikaler Lösungen. Also schrieb er einen Bericht an Kaiser Ferdinand I., in dem er auf die Notwendigkeit hinwies, einen Kanal für die Holzbringung zu bauen. Tausend oder zweitausend Arbeiter, rechnete er kühl vor, könnten ein derartiges Bauwerk Mit Meißel und Hammer in etwa vier Jahren fertigstellen. Hingegen würde es an die fünfzig Jahre dauern, das Holz vom Kammersee über den Felsbuckel zu schleppen. Der Kaiser zögerte, Praunfalk starb 1547, doch gleich nach seinem Tod wurde das Werk begonnen, und nicht einmal drei Jahre später vollendet. Bis in unser Jahrhundert [20. Jahrhundert] funktionierte diese Triftanlage, doch dann bildete sich unter dem Kammersee ein Abfluss, der Kanal vertrocknete und wurde zum Denkmal der historischen Arbeitswelt im Salzkammergut."
Wolfgang (
SAGEN.at)