Wie es Lieblingsdichter gibt, so gibt es auch das Gegenteil. Eines dieser Gegenteile ist für mich Hermann Hesse. Aber er hat vier wunderschöne Zeilen geschrieben: die ersten des folgenden Gedichtes. Die weiteren zwölf Zeilen - naja, über das Alter, da einem die Gedichte nicht depressiv genug sein konnten, bin ich gottseidank längst hinaus.
Im Nebel
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.
Voll Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.