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Bei den meisten Bildern hat man schon den Eindruck, sie wären speziell für die jeweilige Strophe sogar gemalt worden: "Die schwäbsche Eisenbahn", das letzte Bild ist doch köstlich, wo das Bäuerle den Ziegenkpf in der Hand hält, der Schaffner ihm deutet, was er davon hält und die Frau jammert um die Eisenbahnerkuh, ein kostbares Gut für arme Leut ;)
 
Außer dem Rosenresli kenne ich davon nichts. Bis 1951 war ich in der DDR, wo man fast nichts zu kaufen bekam. Mein Lesestoff war also das, was sich bei Familie und Verwandtschaft noch an alten Kinderbüchern fand:

Mein Vater hatte einige Sammelbände des "Jugend-Kosmos", einer naturwissenschaftlich orientierten Jugendzeitschrift (1920er Jahre), und von meiner Großmutter bekam ich ein paar Bände der "Musikalischen Jugendpost", ebenfalls Zeitschriften-Sammelbände aus ihrer Jugendzeit (Ende des 19. Jahrhunderts). Von meinem Vater gab es auch ein Buch "Der Wettlauf mit der Schildkröte" (logische, mathematische, physikalische Probleme, unterhaltsam aufgemacht). All das habe ich mir Ende in den 1990er Jahren antiquarisch wieder gekauft.

Ein sehr frühes Leseerlebnis hab ich hier, #40, schon mal erzählt. Märchen habe ich nicht gern gelesen. Meine Lieblingsbücher waren Stevensons "Schatzinsel" und Carrolls "Alice im Wunderland", auch "Peterchens Mondfahrt" von Gerdt von Bassewitz (#2569), das aber vor allem der Bilder wegen.

Nach dem Umzug in den Westen hatte ich diese Bücher alle nicht mehr. Da ich inzwischen fast 13 war, las ich Schillers Dramen ;) und Meyers Konversationslexikon in 20 Bänden (1903 erschienen) – Auch wenn das eigentlich nicht ihre Bestimmung ist, auch Lexika können eine sehr unterhaltsame Lektüre sein. :D

Grüß dich Babel,

deine Erzählung erinnert mich an meine Kindheit, bzw. Jugend Ende der 60er, Mitte der 70er.
Bei uns gabs nur wenige Kinderbücher - "Die Häschenschule", den üblichen Max mit dem Moritz und dem Struwelpeter, ja. Später dann die "Die Wunschkatze" oder "Das doppelte Lottchen". Dann wars auch schon vorbei mit "kindgerechter" Lektüre.
Als ich mit 12 einmal länger krank war, war der geringe Bücherfundus schnell ausgelesen; da griff ich notgedrungen zu Homer's Odysee und Eschenbach's Parzival und bereue es bis heute nicht. Leider konnte ich meine Kinder noch nicht davon überzeugen, dass dies die passende Lektüre für Bettlägrige wäre. *g*

Da meine Eltern leidenschaftliche Bergsteiger und Tourengeher waren, gabs natürlich auch sämtliche Romane um die Berge - "Sieben Jahre in Tibet" oder "Nangaparbat"...

Bücher wie "Hanni und Nanni" oder dgl. waren mir unbekannt.

Was deine Lexika-Lektüre betrifft kann ich dir nur bepflichten: ja - es gibt Tage, da könnte ich darin die Zeit vergessen!
 
Die Bücher von Erich Kästner haben über die Jahre Bestand, mehrfach
neu verfilmt. - Es gab auch noch Zwillingsgeschichten: Gisel und Ursel -
kennt die hier noch jemand (Verfasser?)? Überhaupt sind Internats- (Dolly) und Zwillingsgeschichten immer wieder beliebt. Auch die Bücher von Enid Blyton
haben sich gehalten.
Altes Blechspielzeug: Kreisel und so eine Mühle (ähnlich einer alten
Kaffeemühle) als Spieluhr. Dann hatte ich noch ein Blechhuhn, das Ostern
mit kleinen Zuckereiern gefüllt wurde und diese wieder legte. Es wurde
mit einem Schlüssel aufgezogen und machte dann "Pickbewegungen",
hinten fiel dann jedesmal ein Ei heraus. Schade, dass es nicht mehr vorhanden ist. - Ulrike
 
... Max mit dem Moritz und dem Struwelpeter ...

Als ich mit 12 einmal länger krank war, war der geringe Bücherfundus schnell ausgelesen; da griff ich notgedrungen zu Homer's Odysee und Eschenbach's Parzival und bereue es bis heute nicht. Leider konnte ich meine Kinder noch nicht davon überzeugen, dass dies die passende Lektüre für Bettlägrige wäre. *g*
Stimmt, den "Struwwelpeter" muß ich wohl auch gehabt haben, aber "Max und Moritz" habe ich erst als Nicht-mehr-Kind kennengelernt. Aber wir hatten von Wilhelm Busch "Sechs Geschichten für Neffen und Nichten". Wie andere Bücher – etwa den erwähnten "Wettlauf mit der Schildkröte" – war das nicht mein Eigentum, sondern es wurde mir gelegentlich erlaubt, darin zu lesen. Ich liebte die Geschichten weniger der Bilder als der Texte wegen:
"Da sitzt sie nun bei Wasserratzen / muß Wassernickels Glatze kratzen"
– sind diese Zeilen in ihrer Kratzigkeit nicht ein wahres Sprachkunstwerk? Oder die höhnische Anrede der Mäuse an den Getreidesack:
"O du da in der Ecke / großmächtigster der Säcke / du bist da der Gescheiteste / der Dickste und der Breiteste / Respekt und Referenz / vor eurer Exzellenz!"
Es entzückt mich heute noch. :liab:

"Zu etwas greifen", das meine Eltern mir nicht als altersgerechte Lektüre "zuteilten", konnte ich nicht. Die Bücher meiner Eltern standen in einem Regal mit einem Vorhang davor. Ich durfte sie nicht anfassen, aber unfolgsam wie ich war, zog ich manchmal den Vorhang zur Seite und las die Titel. "Besonnte Vergangenheit", "Uli der Knecht", "Das schlafende Heer" – Ich machte mir im Kopf Geschichten zu den Titeln. Zum Glück gab mir mein Vater seine Jugendbücher, die mich auch zum großen Teil überforderten (die erwähnte "Schildkröte" und die "Jugend-Kosmos"-Sammelbände). Es ist den meisten Erwachsenen schwer begreiflich zu machen, daß es ein Kind gar nicht stört, wenn es vieles nicht versteht. Aber wer die Odyssee und den Parzival gelesen hat, wird das mühelos begreifen. ;)

Die Bücher von Erich Kästner haben über die Jahre Bestand ... Gisel und Ursel – kennt die hier noch jemand (Verfasser?)?
Die Bücher von Erich Kästner habe ich als Kind nicht gekannt, "Gisel und Ursel" (von Margarete Haller, gegoogelt) dagegen schon. Nicht daß ich sie gehabt hätte – ich habe sie mir von Mitschülerinnen geliehen. So ein Buch bekam ich morgens vor dem Unterricht und gab es mittags an die Eigentümerin zurück; sechs Schulstunden waren Zeit genug, um das dünne Buch unter der Bank zu lesen. :D
 
Den "Struwwelpeter" habe ich als kleines Kind oft vorgelesen bekommen. Ich habe mich damals gewundert, warum man mir diese elend grausamen Geschichten mehrfach vorgelesen hat?

Wer den "Struwwelpeter" nicht kennt, kann diesen auf SAGEN.at nachlesen:

Heinrich Hoffmann, Der Struwwelpeter

Mein Großvater hat mir als kleines Kind sehr viel von Wilhelm Busch vorgelesen. Das war mein Stil und ich lese bis heute gelegentlich ganz gerne in diesen beiden Bänden, die ich später von ihm geerbt habe.

Ein paar meiner Lieblingsgeschichten von Wilhelm Busch (gescannt aus den Bänden meiner Kindheit vom Großvater) habe ich auch auf SAGEN.at online gestellt:

Wilhelm Busch


Wolfgang (SAGEN.at)
 
Eines meiner Lieblingsbücher war 'Taniwani', das hat man mir so oft vorgelesen, dass ich es auswendig konnte (ein paar Zeilen weiß ich sogar jetzt noch !).

Frisch und munter schwimmt er da,
rechts die gute Fischmama
Links der gute Fischpapa
und dahinter zart und fein
Tiniwi, das Schwesterlein.
 

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Eines meiner Lieblingsbücher war 'Taniwani', das hat man mir so oft vorgelesen, dass ich es auswendig konnte (ein paar Zeilen weiß ich sogar jetzt noch !).

Gut zu verstehen, dass das dein Lieblingsbuch war!!
Hast du dann auch immer die Besucher darüber staunen lassen, dass du schon lesen kannst?
Ich hatte auch so ein Bilderbuch, aber ein wesentlich einfacher gestaltetes. Auf jeder Seite waren 4 Bilder und darunter ein Reim, die konnte ich auch auswendig und hab stolz vorgelesen. Leider existiert es nicht mehr, aber 2 Reime weiß ich auch noch:

Die Kirschen, die süßen, wir essen sie gern
doch lassen die Spatzen uns meist nur den Kern.

Du, wo drückt dich der Schuh?
Das kann ich nicht sagen, da muss ich meine Mutter fragen.
 
Und weil die Mädchen andere Sünden begingen als die Buben, mußten auch die Mädchen ihre "Struwwelliese" bekommen.

Kannte ich nicht - danke, über solche Zeichnungen kann ich mich immer noch zerwutzeln.
Wie hieß es einige Jahrzehnte später: "Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin"!
Paulinchen bekam im Struwwelpeter aber auch ihr Fett ab -dass die Buben in der Überzahl waren, hielt ich für den "prozentuellen Anteil" :D
 
Hast du dann auch immer die Besucher darüber staunen lassen, dass du schon lesen kannst?
... die konnte ich auch auswendig und hab stolz vorgelesen.
Ich habe auch "vorgelesen" und war der Meinung, ich könnte lesen. Der Unterschied zwischen meinem Vater, der Morgenstern-Gedichte deklamierte, und meiner Oma, die mir Märchen vorlas, schien ja nur darin zu bestehen, daß letztere sich beim Sprechen ein Buch vorhielt. Wie ich hörte, war Lesen irgendwie mehr wert als einfaches Aufsagen. Also habe ich mir auch das betreffende Buch vorgehalten und an den üblichen Stellen umgeblättert. ;)
"Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin"!
Wie toll es im Himmel ist :mad:, wissen wir ja nun aus dem Film im Rätsel-Thread.
 
Noch ein Buchtitel für aufmüpfige Mädchen fällt mir ein: Hilde, die Wilde ...
Elfie, so eine schöne Puppe wie auf einem deiner vorigen Fotos nannten wir
"Paradepuppe". Sie saß üblicherweise auf dem Bett vor dem" Paradekissen" auf einer
schönen Tagesdecke. Gespielt wurde nicht damit. Es gab sie oft auf der
Kirmes als Hauptgewinn an den Losbuden.
Kirmes fällt mir noch ein: es gab kleine Bälle am Gummiband in einem bunten
Netz, sie waren einfach aus einem Ballen Silberpapier. Wer kennt diese noch?
Es war ein einfaches und preiswertes Spielzeug. Hielt auch nicht lange!-
Meist bekam ich ein Röhrchen Seifenblasen. War immer eine schöne Beschäftigung. -Ulrike
 
Ich habe auch "vorgelesen" und war der Meinung, ich könnte lesen.
Ich wusste schon, dass ichs nicht kann, aber die anderen sollten es glauben ;)

Also habe ich mir auch das betreffende Buch vorgehalten und an den üblichen Stellen umgeblättert. ;) .
Ich bin mit dem Finger schön der Verszeile nachgefahren beim entsprechenden Bild ;)

Wie toll es im Himmel ist :mad:, wissen wir ja nun aus dem Film im Rätsel-Thread.
Keine Sorge, wir kommen eh überall hin :D

@Ulrike: mit dieser Puppe wurde nicht gespielt, Paradepuppe ist ja großartig, bei uns hieß sie "Bettpuppe" und saß in der Mitte der Doppelbetten auf der schönen glänzenden Tagesdecke, die meist auch in der Mitte irgend ein besonderes Gebilde hatte.
Spielpuppe hab ich leider (sag ich heute) keine mehr.
 
Ein unscheinbares, dafür aber wunderschönes Spielzeug für Kinder im sommerlichen Garten: der Kinderpool!

Dazu gab es früher Zinkwannen - ein riesiger Ozean für Kinder.

Wolfgang (SAGEN.at)
 

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Da wir hier auch über Bücher sprachen möchte ich nochmal erinnern:
Max und Moritz sind 150 Jahre alt geworden. Happy Birthday kann man
nicht sagen, denn wie wir wissen, endeten sie als Hühnerfutter.
Trotzdem sind sie gewissermaßen unsterblich geblieben! -Ulrike
 
Babel -hier vor längerer Zeit: 6 Schulstunden reichten aus, ein Buch zu lesen. -
Wir haben viele Gemeinsamkeiten: auch ich las in der Schule unter der Bank
(nicht immer unbemerkt). Ich las unter der Bettdecke mit einer kleinen
Taschenlampe, ich las auf dem Weg zur Berufsschule im Zug (während die
anderen im Raucherabteil "pafften"). Oft hör(t)e ich: zum Lesen habe ich
keine Zeit! Man kann viel Zeit damit überbrücken: Wartezimmer, Toilette ...
Ich lese allerdings auch sehr schnell! Nicht direkt zum Thema: momentan
Sommerflohmarkt in unserer Bücherei: 10 Bücher für 7 Euro, tolle Schnäppchen
dabei - ich schaue ja immer nach Märchen und Sagen, Geschichte usw. ...
Momentan ist hier eine "Affenhitze" - da kann man nur sitzen, lesen und etwas
kühles trinken. Allen hier schöne Sommerferien! -Ulrike
 
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