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Welttoilettentag

Außerdem lese ich da gerade das ersten Mal SEICHgasse ... Soacha (vermutlich für seichen) war für mich so ziemlich der ordinärste. Das dies - in Varianten - ein offizieller war, hätte ich mir nicht träumen lassen ;).

Zu Hause war der Ort im Hof ...
Naja, ein "offizieller" Ausdruck war das sicher nicht, sondern halt der in der Bevölkerung gebrauchte. Seichen ist im Schwäbischen ein normaler, kein ordinärer Ausdruck (sofern man es nicht schon für ordinär hält, über diesen Sachverhalt überhaupt zu sprechen :D). Das Wort wird im Dialekt auch für anderes gebraucht, das tropft oder rinnt: die Dachrinne, ein undichter Eimer etc.

Die "Häusle" im Hof oder Garten (mit dem Herzle in der Holztür ;)) habe ich noch oft gesehen und auch benutzt, vor allem in der ehemaligen DDR, wo praktisch niemand die Möglichkeit hatte, etwas zu modernisieren. 1980 baute sich der Bruder meines Ex in einer sächsischen Stadt ein Bad im Haus; das war ihm nur möglich, weil er als Bauingenieur auf Baustellen das eine oder andere "organisieren" konnte. Die Kacheln dafür hatten sieben verschiedene Farben bzw. Muster (weil mal auf dieser, mal auf jener Baustelle ein paar übriggeblieben waren) – eine Herausforderung für den kreativen Gestalter! :maler:

Wenn im späten 19. bzw. im 20. Jahrhundert das Örtchen aus dem Häusle ins Haus wandern sollte, wurde das vielerorts nicht begrüßt, sondern als unhygienisch empfunden: "Dann wird's ja im ganzen Haus stinken!" :smi_ersch
 
Naja, ein "offizieller" Ausdruck war das sicher nicht, sondern halt der in der Bevölkerung gebrauchte. Seichen ist im Schwäbischen ein normaler, kein ordinärer Ausdruck (sofern man es nicht schon für ordinär hält, über diesen Sachverhalt überhaupt zu sprechen :D). Das Wort wird im Dialekt auch für anderes gebraucht, das tropft oder rinnt: die Dachrinne, ein undichter Eimer etc.
Sehr zum Leidwesen meiner Mutter hatte ich nie Probleme, über irgendetwas zu sprechen ;), aber manche Worte hielt ich einfach für nicht schreibbar, weil ich dachte, die gebe es nur im breitesten Dialekt und da gab es einige, die ich einfach nicht mochte in diesem Zusammenhang. Brunzen gehörte auch dazu, obwohl ich das auch schon gelesen habe :(.
Als lulu den Kinderschuhen entwachsen war, ging man eben auf die kleine Seite oder maximal pischen ;).

Wenn im späten 19. bzw. im 20. Jahrhundert das Örtchen aus dem Häusle ins Haus wandern sollte, wurde das vielerorts nicht begrüßt, sondern als unhygienisch empfunden: "Dann wird's ja im ganzen Haus stinken!" :smi_ersch
Das darf aber nicht verwundern, wenn man nur die durch ein Brett mit Loch vom Raum getrennten Güllegruben kannte, die als Abort galten :D. Die wollte sich wohl keiner ins Haus holen!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kenne ich auch, das ist eher bayerisch und eher vulgär (aber im Bayerischen kenne ich mich weniger gut aus). :( Im Schwäbischen ist auch "schiffen" gebräuchlich (im Dialekt nicht grob); in meiner ersten Ulmer Zeit (um 1960) hat dann schon mal jemand grinsend geantwortet: "Schiffe ruhig weiter, wenn der Mast auch bricht ..." [nicht mitzitierte Fortsetzung: "... Gott ist dein Begleiter, er verläßt dich nicht"]. Aber solche frommen Sprüche kennt heute wohl keiner mehr. :D "Es schifft" heißt "es regnet".
 
Das kenne ich auch, das ist eher bayerisch und eher vulgär
Sag ich ja :(.

"Schiffe ruhig weiter, wenn der Mast auch bricht ..." [nicht mitzitierte Fortsetzung: "... Gott ist dein Begleiter, er verläßt dich nicht"]. Aber solche frommen Sprüche kennt heute wohl keiner mehr. :D "Es schifft" heißt "es regnet".
War früher nicht so gebräuchlich, ich hörte mal, wie Freunde zu einem, der grad beim Baum stand, sagten: "Jetzt bist du schon 30 Jahre Schiffer und noch immer kein Kapitän" Ich verstand kein Wort, hab mirs nur gemerkt für später :D.
 
Jetzt muß ich diese Fäkalanalytischen Betrachtungen noch ein wenig ergänzen: Die (Zitat Elfie)"die durch ein Brett mit Loch vom Raum getrennten Güllegruben" kannte ich in einem Wohnhaus im Weinviertel noch bis in die späten 1980er Jahre (!). Diese Anlagen wurden nach dem Geräusch der herabfallenden Stoffwechselendprodukte "Plumpsklo" genannt. Auf Almen und bei abgelegenen Wirtschaftsgebäuden findet man solche Häusln (meistens mit Herzerltür) noch heute:)
 
Diese Anlagen wurden nach dem Geräusch der herabfallenden Stoffwechselendprodukte "Plumpsklo" genannt. Auf Almen und bei abgelegenen Wirtschaftsgebäuden findet man solche Häusln (meistens mit Herzerltür) noch heute:)
Ja und manche sind recht originell verziert! :D

Bild 016.jpg Bild 017.jpg Bild 043.jpg Bild 152.jpg

Die Aufnahmen wurden 2009 anlässlich einer 4 Tageswanderung im Steirischen gemacht.
 
Der Vorhang des 3er-Bildes erinnert mich an das Häuschen im Hof: da war, ganz modern, seitlich ein Fach aus Holz für das Papier - natürlich Zeitung - angebracht.
Und darunter wohnte eine Spinne, die ich immer gefüttert hab. Obwohl ich mich als Kind vor diesen großen Exemplaren gefürchtet habe, war die Neugierde größer, wenn sie hervor schoss und sich die im Netz zappelnde Fliege griff :(.
 
Da dies eine Website namens SAGEN.at ist, möchte ich doch auf eine Sage aus der Fränkischen Schweiz hinweisen. Aus ihr lernt man, wie gefährlich der Gang aufs Häusl früher sein konnte! :tod:
Siehe hier, unter dem zweiten Bild!
 
Schöne Geschichte :D.
So einen Abort (siehe unten) hat auch ein Kuenringer auf der Ruine Aggstein benutzt. Den hat man dann anders um die Ecke gebracht.
Das Örtchen würde übrigens immer noch funktionieren, wenn es nicht abgesperrt wäre.

Das kurioseste seiner Art hab ich bei einem Besuch auf einem Bauernhof kennengelernt.
Dort hatte man schon ein richtiges WC, allerdings war es mitten im Schweinestall. Es war in einem Freiraum zwischen den Boxen installiert, welche etwa brusthoch waren.
Nachdem ja intelligente Wesen auch neugierig sind, stiegen die Anwohner beidseits mit den Vorderbeinen auf die Planken und sahen beim Sitzen zu. Oink, oink in Stereo - da hätt´s es mir beinah´verschlagen :eek:
 

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@Babel
Da das Geschlecht derer zu Neideck seither als ausgestorben gilt, würde mich schon genauer interessieren, was Herr von Streitberg da traf. :rotfl:
 
... ein richtiges WC, allerdings war es mitten im Schweinestall. Es war in einem Freiraum zwischen den Boxen installiert, welche etwa brusthoch waren.
Nachdem ja intelligente Wesen auch neugierig sind, stiegen die Anwohner beidseits mit den Vorderbeinen auf die Planken und sahen beim Sitzen zu.
:smi_ersch

@Babel
Da das Geschlecht derer zu Neideck seither als ausgestorben gilt, würde mich schon genauer interessieren, was Herr von Streitberg da traf. :rotfl:
Ich fürchte, genauer ist es nicht überliefert. Aber da Pfeile ja eine recht gute Durchschlagskraft hatten, wird der Pfeil des Herrn von Streitberg nicht im Allerwertesten seines Feindes steckengeblieben sein, sondern sich seinen Weg noch weiter nach vorn gebahnt haben. :kopfkratz
 
Es ist wieder so weit: heute ist der Welttoilettentag. Im zdf vorhin die
Sendung "sonntags" zu einem meiner "Lieblingsthemen" - zdf.de -
Es wurde berichtet über die besonders heimelige Toilette in Wittenberg,
über die German-Toilet-Organization, die originelle Ausstellung in der Burg
Storkow:"Drauf geschissen" - u.a. zum Thema. Laut Menschenrechte
hat übrigens jeder Mensch Anrecht auf sauberes Wasser und Zugang zu
einer Toilette. - Ein Beispiel aus unserer Stadt: der Bahnhof wird rundum
erneuert u.sogar barrierefrei, Fahrstuhl zu den Gleisen. Toiletten allerdings:
Fehlanzeige. Draußen am Bussteig steht ein (!) Edelstahlhäuschen. Wir sind
Umsteigebahnhof u. viele Buslinien werden bedient. Ein heißes
Thema auch - ich spreche es hier mal ungeniert aus- die "Szene" im Stadtpark.
Es wird direkt neben einem Schulhof in die Büsche ... - Es wurde noch
erwähnt, dass die schönste Toilette in Wien sei!? Vielleicht kommt von dort
ein aktuelles Foto zum Thema - bitte nicht mißverstehen! Ihr merkt, dies
Thema liegt mir echt am Herzen! -Einen schönen Sonntag wünscht Ulrike
 
Nachdem der Thread schon viele Seiten hat, ist es wohl ein spannendes Thema :)!

Mit der schönsten Toilette vom Wien könnte wohl diese (1. Bild) gemeint sein, jedenfalls ist sie ein Touristen-Magnet. Mit Musik - Walzer natürlich :D


Es gibt aber in vielen Parks und auch an sonstigen öffentlichen Plätzen (Märkte, Friedhöfe...)diese auch sehr schönen Jugendstil-Häuschen (2. Bild)

Diese (3. Bild) werden wohl nicht gemeint sein: Toiletten-Erker. Sind auch nicht mehr in Betrieb, die Löcher unten längst zugemauert :D. Die engen Gassen zwischen den Häusern waren in der Mitte mit einer Rinne versehen ... in der Wiener Altstadt gibt es übrigens die Kothgasse.

Dir auch noch einen schönen Sonntag, liebe Ulrike.
 

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Die "grüng'strichenen Blechtürme" der Firma Beetz (Elfie, Bild 2) stehen unter Denkmalschutz und werden derzeit renoviert. Bei dieser Gelegenheit werden sie auch nach heutigen Hygienestandards saniert. (Siehe auch diesen Bericht des ORF (Administrator: Link existiert nicht mehr))
 
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