Naja, ein "offizieller" Ausdruck war das sicher nicht, sondern halt der in der Bevölkerung gebrauchte. Seichen ist im Schwäbischen ein normaler, kein ordinärer Ausdruck (sofern man es nicht schon für ordinär hält, über diesen Sachverhalt überhaupt zu sprechen ). Das Wort wird im Dialekt auch für anderes gebraucht, das tropft oder rinnt: die Dachrinne, ein undichter Eimer etc.Außerdem lese ich da gerade das ersten Mal SEICHgasse ... Soacha (vermutlich für seichen) war für mich so ziemlich der ordinärste. Das dies - in Varianten - ein offizieller war, hätte ich mir nicht träumen lassen .
Zu Hause war der Ort im Hof ...
Die "Häusle" im Hof oder Garten (mit dem Herzle in der Holztür ) habe ich noch oft gesehen und auch benutzt, vor allem in der ehemaligen DDR, wo praktisch niemand die Möglichkeit hatte, etwas zu modernisieren. 1980 baute sich der Bruder meines Ex in einer sächsischen Stadt ein Bad im Haus; das war ihm nur möglich, weil er als Bauingenieur auf Baustellen das eine oder andere "organisieren" konnte. Die Kacheln dafür hatten sieben verschiedene Farben bzw. Muster (weil mal auf dieser, mal auf jener Baustelle ein paar übriggeblieben waren) – eine Herausforderung für den kreativen Gestalter!
Wenn im späten 19. bzw. im 20. Jahrhundert das Örtchen aus dem Häusle ins Haus wandern sollte, wurde das vielerorts nicht begrüßt, sondern als unhygienisch empfunden: "Dann wird's ja im ganzen Haus stinken!"