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Bergbau, Bergwerke und Bergbaukultur

ja. das kam vor, wenn sich der Abbau von Bodenschätzen gold, Silber, Eisen ) nicht mehr lohnte. Die Kuxe, 1 /160 anteil eines Bergwerks wurden verschenkt oder verkauft. Die Bergleute wanderten aus und waren sehr gefragt.
 
Denke ich bei Bergbau zuerst an Steinkohlenabbau-schließlich wohne ich am
Rande des Ruhrgebietes-hörte ich vorhin in den Nachrichten , dass in
Thüringen wieder Flußspat (wenn ich richtig gehört habe) abgebaut wird.
Man glaubt nach 5 Jahren die Investitionen reingeholt zu haben und 25 Jahre
Gewinn zu machen. Der Rohstoff soll weltweit sehr begehrt sein. Ich gebe
zu, davon keine Ahnung zu haben. Könnte mir aber einen Beitrag von Dresdner
dazu vorstellen. Interessant natürlich auch, dass für die Region Arbeitsplätze
geschaffen wurden. Da kann man nur "Glück auf" wünschen!-Ulrike
 
Knappenverein wird 140 Jahre alt
diese Meldung heuer in meiner Regionalzeitung find ich erwähnenswert:
Bergbau in Dortmund Vergangenheit?
Wer mit dem Knappenverein "GLück Auf Wellinghofen" (Stadtteil v. Dortmund)
eine Woche vor dessen 140. Geburtstag unterwegs ist, wundert sich, wie viele
Leute mit Begriffen wie Arschleder, Grubenlampe, Spitzhacke ... noch etwas
anfangen können. Wenn die Knappen kommen, lebt der Bergbau gleichsam
wieder auf! -Am 30. Nov. wird es in der ev. Kirche eine "Barbarafeier" geben.
In einem großen Baumarkt vor Ort startete man mit Vorbereitungen zu diesem
großen Ereignis. Nicht zufällig ausgewählt: Hier stand bis 1929 die Zeche
"Crone", der Markt wurde auf den alten Schächten aufgebaut! Im Eingang
findet man nun eine Ausstellung zur Bergbaugeschichte.
Quelle: RN (Ruhrnachrichten, ausführlicher Artikel v. F.Guth) -Ulrike
 
Unbekannte Hohlräume (verlassene Stollen und Schächte) sorgen immer wieder
für Probleme im alten Kohlenrevier, so jüngst in der Nähe des Essener Haupt-
bahnhofs oder auf der A 45 bei Dortmund. Es gibt kein vollständiges altes
Kartenmaterial, so die Arnsberger Bezirksregierung . Nach dem Krieg gab es
auch viele illegale Tagesöffnungen, von 60 000 Zugängen sind nur 27 000
erfaßt. Früher verfüllte man oft die alten Schächte nicht oder nur unzureichend.
Heute werden sie mit Beton ausgegossen. Oft kommt es zu großen
Bergsenkungsschäden, ganz plötzlich können sich große Krater auftun.
Wir haben wohl noch 2 Zechen in Betrieb: Auguste Victoria in Marl und
Prosper-Haniel in Bottrop, obwohl oft zu lesen ist: es gibt keinen
Steinkohlenabbau mehr bei uns. - Im Fernsehen jüngst eine erschreckende
Sendung über Tageabbau im Osten der USA, dort sprengt man die Bergkuppen,
um die Steinkohle im Tagebau abzutragen. Diese Kohle kaufen wir dann billiger,
als es die einheimische wäre. Wir hatten zuletzt sehr hohe technische Standards
und Arbeitsschutzbestimmungen. Daher muß so eine kostspielige Förderung
natürlich teurer sein als die Billigangebote, wo die Menschen, die die Kohle
fördern, nichts bedeuten, nur der Profit. So mal einige Gedanken
meinerseits, angeregt durch einen ausführlichen Artikel in der heutigen
Tageszeitung (RN-Ruhrnachrichten) u. erwähnter Fernsehsendung (Titel?).
Ein:Glück auf! von Ulrike
 
Habe wieder etwas gelernt, im Bergbau hieß ein Hammer "Mottek", der
Ausdruck soll von den vielen polnischen Bergarbeitern übernommen
worden sein. Vielleicht nur hier im Ruhrgebiet? - Ulrike
 
Dann habe ich auch wieder etwas von Dir gelernt. >Mottek<

Metmann war der erste Kohleabbauort im Bergischen Land.
 
Die Bergsenkung unter den Gleisen des Essener Hauptbahnhofes wird teuer:
Bereits 1/2 Million wurden aufgewandt und 370 Kubikmeter Beton in den alten
Stollen gefüllt. RWE ist Rechtsnachfolger des ehem. Bergwerksbetreibers.
Handelt es sich aber um sog. "Wilden Bergbau" ist die Haftung offen. Kann
niemandem Verantwortung nachgewiesen werden, muß das Land NRW die
Kosten tragen. Die Beeinträchtigungen sind groß für die Bahnreisenden,
aber man muß froh sein, wenn keine Schadensfälle Menschen betreffen.
Bei plötzlichen Einbrüchen kann viel passieren! dpa u. Ruhrnachrichten Artikel
- Ulrike
 
Bei unseren Erdwärmebohrungen in Bochum sind wir auch auf einen Holraum gestoßen. Bei der Holraumversiegelung (Gemisch aus Ton und Zement) bekamen wir das Bohrloch nicht verpreßt. Da haben wir Tonpellits in das Loch geschüttet und von oben verpreßt. Es hat sich dann irgendwo ein Fropfen gebildet, von wo aus sich das Verpressmaterial bis nach oben aufbauenkonnte.

Der Kohlenstaub / schlam war bereits in Hüfthöhe , ca 1m unter Staßennivou, daher glaube ich, das es auch ein Hölraum vom Bergbau war.
 
@ Ulrike: die "virtuelle Grubenfahrt" ist ganz nett gemacht - ein guter und simpler Einstieg für junge Bergbauinteressierte. Danke für den Hinweis.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Zechensterben
Ende 2015 wir die vorletzte Ruhrgebietszeche: Auguste Victoria in Marl
geschlossen. Es bleiben noch die Bergwerke in Bottrop und Ibbenbüren.
Die Förderung aus 1000 Meter Tiefe wird zu kostspielig, nur 14 Prozent
unseres Verbrauchs kommt noch aus dem einheimischen Steinkohleabbau.
In Australien z.B. wird Kohle durch große Schaufelbagger aus nur 30m tiefer Lage abgebaut. Natürlich werden hier wieder viele Menschen arbeitslos,
Ausbildungsplätze in gefragten technischen Berufen fallen weg. Die ganze
Region leidet wirtschaftlich. - Ulrike
 
Ich kenne das Problem sehr gut. Bei uns hat man Umschulungsmaßnahmen gesetzt - nur ist es sehr schwierig Menschen die 25 - 30 Jahre die schwere Arbeit im Vortrieb gemacht haben und gut verdient haben - irgendwo anders bei kleinem Verdienst zu integrieren - manche können es nicht - manche wollen nicht
 
Habe in letzter Zeit, viele der einstigen Bergwerkstollen im Reichraminger Hintergebirge und Umgebung (Bezirk Steyr-Land, Kirchdorf) im Rahmen einer Recherche zu einem Buch besucht und die "Reste" bildlich dokumentiert:

Einiges ist auch in meinem Blog zu finden:
https://subterrarum.blogspot.com/
 
Toll! Danke für Eure Hinweise in den oberen Beiträgen!
Das sind alles wunderbare Delikatessen zum Bergbau. Ich habe alle mit größtem Interesse angeschaut.

Es wäre erfreulich, wenn noch mehr Echo von weiteren Lesern hier einlangen würde...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
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