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Die schönsten österreichischen Wörter

Wenn man sich einen Acker als längliches Rechteck vorstellt, so hat man mit Kühen oder Pferden entlang der Längsseite gepflügt. Am Anfang und am Ende des Ackers ließ man "die Auniwand'n" ungepflügt, damit man umdrehen konnte. Umwenden - vielleicht kommt daher das Wort "auniwand'n.
far.a
 
In Frankreich kennt man eigentlich nur zwei österreichische Wörter

Sisi

und küß die Hand

das letztere nur bei den gebildeten Ständen -:)
 
Kein "Rucksack"? Kein "Freibier"? Kein "Edelweiss"?
Als ich diesen Thread aufmachte, dachte ich eigentlich an Wörter, die heute auf Österreich beschränkt sind und nicht an solche, die jeder deutschsprachige Mensch benutzt. Ein Nachweis, wo die Wörter "Edelweiß" und "Freibier" zuerst benutzt wurden, wird sich schwer erbringen lassen - schließlich gibt's die Alpen mit ihrem Edelweiß nicht nur in Österreich, und für Bier inkl. dasjenige, das man umsonst kriegt, gilt dasselbe. Im Internet findet sich für die österreichische Herkunft des Wortes Rucksack auch kein Beleg, dafür steht aber in meinem Duden-Herkunftswörterbuch: "Rucksack (16. Jh. schweiz. ruggsack)".

Ich kannte aus meinem Elternhaus das Wort "Jause". Es wurde als Kuriosität zitiert und als Beleg dafür, daß die Österreicher doch ein sehr seltsames Völkchen sein müssen ... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kannte aus meinem Elternhaus das Wort "Jause". Es wurde als seltsam empfunden und gern als Beleg dafür zitiert, daß die Österreicher doch ein sehr seltsames Völkchen sein müssen ... :D

Ähnliches dachte ich, wenn ich drüber grübelte, was wohl eine Sauhaxen (Schweine-Unterschenkel) mit einem Eisbein zu tun hat, noch dazu, wo sie an besten im warmen Zustand schmeckt :kopfkratz - ;)
 
Wenn man sich einen Acker als längliches Rechteck vorstellt, so hat man mit Kühen oder Pferden entlang der Längsseite gepflügt. Am Anfang und am Ende des Ackers ließ man "die Auniwand'n" ungepflügt, damit man umdrehen konnte. Umwenden - vielleicht kommt daher das Wort "auniwand'n.
far.a

Super, Danke! So hätt i ma des aa hergeleitet, daunn bin i eh net so foisch unterwegs.
 
Ähnliches dachte ich, wenn ich drüber grübelte, was wohl eine Sauhaxen (Schweine-Unterschenkel) mit einem Eisbein zu tun hat, noch dazu, wo sie an besten im warmen Zustand schmeckt :kopfkratz - ;)
Über das Wort "Eisbein" hab ich auch arg gegrübelt. :kopfkratz Alternative Begriffe wie Sauhaxn kennt man ja in Norddeutschland nicht. ;)
 
Da würde mich aber ganz ernsthaft interessieren: wie heißt dort das weibliche Schwein? Bache ist ja nur das Wildschwein, oder?
 
Da würde mich aber ganz ernsthaft interessieren: wie heißt dort das weibliche Schwein? Bache ist ja nur das Wildschwein, oder?
Entweder man unterscheidet es nicht (der Normalfall), oder man ist gebildet, hat biologische Fachkenntnisse und weiß daher, daß das weibliche Schwein "Sau" heißt. In der Umgangssprache existiert das Wort nicht.

Hier ist es umgekehrt. In Ulm gibt es seit jeher den "Saumarkt", einen kleinen Platz, auf dem eben dieser Markt früher abgehalten wurde. Anfang des 19. Jahrhundert entschied die Stadtobrigkeit, daß "Sau" nicht hochdeutsch genug ist oder nach Schimpfwort klingt oder was weiß ich - und so taufte sie den Platz in "Schweinmarkt" um. Die Bevölkerung protestierte vergeblich, und der Volksmund dichtete den Spottvers: "Auch auf dem Markt der Säue / wohnt echte deutsche Treue."
Es gibt nun zwei Straßenschilder, das offizielle ("Schweinmarkt") und ein illegal angebrachtes ("Saumarkt"), das die Stadt aber offensichtlich duldet. Der Name "Schweinmarkt" hat sich bis heute nicht durchsetzen können. Der Schwabe kennt eben kein Schwein, sondern nur eine Sau oder allenfalls (verniedlicht) "a Säule".
Übrigens: Google Maps kennt natürlich nur den Schweinmarkt. OMS dagegen unterscheidet zwischen "name" Schweinmarkt und "loc_name" Saumarkt.
 
Das kann ich als im Norden Aufgewachsene bestätigen. "Sau" sagt man so gut wie nie.

Wobei mir das Schimpfwort "Pottsau" einfällt. Das ist schon ziemlich deftig.

LG
 
Danke für das neue Thema ;).
Ich bin ja gegen jede Verunglimpfung von Tieren und daher auch die Verwendung ihrer Namen für Schimpfwörter und außerdem geht es hier tatsächlich um etwas ganz Anderes, ABER: am Schönsten ist ja immer das Verbindende :D.
Deshalb eine breit gestreute Lektion in österreichisch mit Hilfe des rosa Tierchens :popcorn:

georg danzer - jö schau

Übrigens: Schauplatz und das Ehepaar Hawelka - leider beide schon verstorben - sind original!!
 
Omletten kannten wir auch, irgendwie glaub ich hatte sich das unterschieden in der Weiterverarbeitung: die Gefüllten waren die Palatschinken und aus den Omletten wurden Fridaten.
Beim Teigschlagen wär wohl jedem Kind die Lust auf naschen vergangen. Dem bin ich vermutlich entkommen, weil ich immer die Finger drin hatte. So durfte ich dann die Schüssel-Vorwäsche übernehmen.

Wie soviele österreichische Wörter ist "Palatschinke" ein Wort slawischen Ursprungs - "palacinka".

Auch der gern genossene "Strudel" kommt aus der slawischen, wohl - böhmischen Küche - "strucla".

Vielleicht fällt euch noch mehr dazu ein... welche Wörter kennt ihr noch, die uns noch aus der k.k.-Zeit geblieben sind?
 
Obwohl das mehr in Richtung Dialekt-Worte geht:

kennt ihr noch das Wort "Milipitschn" - Milchkanne?

Eine "Pitschn", ist eine Kanne, im Italienischen - biciere - ein Behälter für trinkbare Flüssigkeiten, ein Becher, ein Glas etc..


Oder "Amper".. ein sehr oberösterreichisches, richtigerweise bairisches Wort!
..der Eimer.

Laut Köbler`s Indogermanischem Wörterbuch könnte es von "ambʰi" kommen - beiderseits (umfasst),um herum, kommen.
Allerdings lautet idg. "Wasser" ganz ähnlich (embʰ-***, ombʰ-***,)

..das ist ein schönes Thema! :-)
 
Die Herkunft dieser Dialektworte ist sehr interessant!
Die Ausdrucksweise variiert regional etwas, ich kenn die Müliptschn und den Aumpa, der auch im Thema "Alte Worte" vorkommt.
Sind nicht die "Franzosen": "Lawur" und "Trotoar" aus der k.u.k.Zeit?
 
Weil #30 vielleicht besser hierher passt: nicht nur die deutsche Sprache wird unter Schutz gestellt, man kümmert sich auch vermehrt um die Dialekte.
In einer Gratiszeitung, die mit der Post (Werbung) kommt, ist seit langem ein "Rätsel" mit 5 Begriffen, Auflösung im Anzeigenteil.

Und heute im regionalen Radiosender ein (gespielter) deutscher Urlauber, der einen unmöglichen Satz gehört hat, den er nicht versteht. Diesen Programmpunkt gibt es scheinbar täglich. Heute: De nodige Gwaundlaus kau mi buglfünferln.
 
De nodige Gwaundlaus kau mi buglfünferln.
Kriegen wir das wenigstens übersetzt (d. h. die, die eine Übersetzung nötig haben ;))? "Gwandlaus" nennt man in Bayern (oder Teilen davon?) jemanden, den man auf Hochdeutsch eine "Klette" nennen würde – jemanden, den man lästigerweise nicht los wird.
 
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