Frage: Habts ihr die Seilbahngondel, die ja auch im ORF-Beitrag gut zu sehen ist, ebenfalls geplündert, oder steht die noch da? Immerhin wäre hierzu wohl der Heli notwendig...
Frage deshalb, weil ich das Ding noch untersuchen wollte...
Welche Gefahrenhinweise haette derTV-Beitrag bringen sollen? Der Berg ist solide, harter Granit.
Klar ist das ein Spaziergang dort hinauf, der Weg wurde wohl bestens ausgebaut durch die Zwangsarbeiter!
Bislang kamen zudem keine Flachländer ohne Bergaffinität dort hinauf. Und jene, die kamen, waren fähig zu respektieren!
Herr Breit hat mich vor ein paar Jahren (ca. Winter 2005/06) extra ausgeforscht und angerufen, er bat mich um Erlaubnis zur Verwendung von einigen Fotos die ich im März 2003 im Bergwerksinneren aufgenommen habe, er war also selbst nicht vor Ort bis dahin!
Ich empfinde es unanständig und schade, daß aus diesen Höhen auf einmal viel historisches Material rausgeholt wird. Das ist im Zeitalter der Digitalphotographie völlig überflüssig und widerspricht jeglicher Ethik. Dort oben fand sich ein ganz einzigartiges Ensemble an erlebbarer Geschichte vor. Das wurde bisher von den Besuchern respektiert! Und den wenigen, die es nicht sein lassen konnten: Der Hüttenwirt der Geraer hatte Leuten, die glaubten von oben Material mitnehmen zu müssen, dieses abgenommen und bei Gelegenheit wieder nach oben verbracht. Wer Interesse zeigte, informierte sich, wusste es- ohne es dann groß hinauszuposaunen.
Bitte, wo hat es das noch gegeben in Europa?
Aus heiterem Himmel heraus müssen sich spezielle Leute besonders produzieren: Diese wollen nicht wissen, welch einzigartige Gesamtkonstellation sie unwiederbringlich(!) zerstören mit ihren selbstinzinierten Egos: Vgl. die zahlreichen öffentlichen und medialen Auftritte der letzten Monate.
Dass das Bergwerk genau jetzt bald vergittert wird, ist konsequenz der Aufmerksamkeit durch den medialen Rummel und passt zur aktuellen Gesamtlogik leider schlüssig hinzu. Fehlt nur noch die große belehrende Infotafel vor dem Bergwerk, am besten ganz groß mit den Namen der Honorationen drauf, weitereer Angaben bedarf es nicht: Denn wer bisher beim Bergwerk war, kam zur Geraer Hütte und fragte dort: Über das Geschehen gab bereits seit über einer Dekade einen wenn auch bescheidenen Infoordner. Ganz zu schweigen von der seit einigen Jahren zum Kauf angepriesenen Foto-DVD des Herrn Breit, sowie der durchaus guten zeithistorischen Broschüre. (Die Foto-CD enthält zahlreiche zeithistorische S/W Aufnahmen, die in weiten Zügen auch auf retrofutur.org zu finden sind, minus sämtlichen Bildern vom Berginneren- für letztere ist Florian Gasser (Artikel in der Zeit) daher an mich herangetreten). Und im schlimmsten Fall hilft auch Googel...
2013 ist die Ausstellung im technischen Museum auch schon wieder vorbei, ein paar TV Sender werden mit dem Hubschrauber rauffliegen, dabei wird es Auftritte der beteiligten Akteure geben. Das ganze Ding ist danach wieder schnell vergessen. Wahrscheinlich "mußte man" bald das große Seilbahngerüst auch noch sprengen, denn dieses ist in der Tat, wenn man unbedingt will, ziemlich einsturzgefährdet.
Zusammenfassend ist das Bergwerk ist also bald zugegittert, seinen zahlreichen zur Reflexion anspornenden frei zugänglichen Exponaten -von der Schuhsohle zum Handwerkzeug- beraubt und stattdessen wie an einer Autobahnraststätte mit vorkauenden Infotafeln ausgestattet.
Diese Entwicklung wird man jetzt nicht mehr rückgängig machen können. Klar soll und muss die Geschichte des Geschehens um das Bergwerk erforscht und dokumentiert werden, egal wer das tut und weshalb! jedoch: Mit ein bisschen mehr Bescheidenheit der Akteure hätte man sich die blamablen Konsequenzen erspart...
Meine Argumente mögen "esoterisch" und somit wertlos sein? Der Leser möge selber entscheiden...
Btw: Benötigt man zum Abführen von archäologischen Funden im systematischen Stil keine behördliche Genehmigung? Falls ja, welche Stelle wäre hier zuständig?