Und wieder hat Althea mein Rätsel souverän in kürzester Zeit gelöst

Maria am Gestade hat eine lange Geschichte - bereits im 12.Jhdt befand sich dort eine romanische Kirche. Im 14.Jhdt wurde dann die gotische Kirche gebaut. Unter Ks. Josef II wurde sie Passau entzogen und verkam immer mehr, wurde 1805 profaniert und von den napoleonischen Gruppen als Pferdestall "genutzt".
Klemens Maria Hofbauer war der erste Redemptoristenpater in Wien, war den Metternichschen Spitzeln suspekt, da erstens ein neuer Orden und zweitens Hofbauers Predigten etwas von "barocken" Inszenierungen an sich hatten, das den Gläubigen gut gefiel. Der österreichische Kaiser Franz I überließ dann im Jahr 1820, sozusagen als Wiedergutmachung wegen der Verfolgungen den Redemptoristen die Kirche. In diesem Jahr starb auch Klemens Maria Hofbauer.
Die Kirche ist auch bekannt als die Kirche mit dem Knick, da das Langhaus einen leichten Knick wegen der Beschaffenheit des Geländes aufweist - früher floss ja der Ottakringer- vulgo Alserbach vorbei.
Die Tafelbilder "Mariä Verkündigung" und "Maria Krönung" aus dem 15.Jhdt. sind etwas ganz Einzigartiges. Mir gefallen besonders die Schlusssteine im Chorgewölbe mit den Symbolen der vier Evangelisten.
Klemens Maria Hofbauer wurde 1909 heilig gesprochen und 1914 als "Apostel von Wien" zum zweiten (eigentlichen) Stadtpatron von Wien ernannt. (der hl. Leopold ist ja der Landespatron von Niederösterreich und war damit, als Wien zu NÖ gehörte auch Patron von Wien -aber da Wien ja nicht mehr zu NÖ gehört ....)
Die wenigsten Wiener wissen das. Eine Büste von Klemens Maria Hofbauer steht übrigens am Minoritenplatz.
liebe Grüße
Gabriela
P.S.: übrigens der Hl. Leopold steht am Westportal