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Gutes/Schlechtes Benehmen – früher und heute

Einfügung zu Beginn: Dieser Beitrag kreuzte sich mit dem vorhergehenden von Elfie :)

Zur Klarstellung: Ich hielt hier das Wort "sozial" für einen Schreibfehler und bezog mich auf "sozialistisch". Aber auch das gilt heute nicht mehr. Politische Einstellung und Weltanschauung haben gottseidank (darf ich das jetzt sagen? :D) im Allgemeinen nichts mehr miteinander zu tun.

Zurück zum Benehmen: Bei der Anrede, sei sie nun akademisch oder nicht, hat sich auch einiges geändert Sei es der "Herr Oberamtsinspizientaspirant" oder die "Frau Landtagsabgeordnete", deren Titel erheiratet war, heute genügt meist ein schlichtes "Frau" oder "Herr" als Anrede.
 
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Dieser Beitrag kreuzte sich mit dem vorhergehenden

Bei der Anrede, sei sie nun akademisch oder nicht, hat sich auch einiges geändert

Die Kreuzung finde ich interessant ;).

Die Anrede mit klingenden Berufstiteln ist sicher entbehrlich (es sei denn, man Bezirksvorsteher in Kaisermühlen :D), aber da der akademische Titel (immer noch?) Teil des Namens ist, ist das doch in Ordnung.
 
Es ist wohl so, dass Menschen die "Grüß Gott" sagen eher dem konservativen politischen Lagern zugehörig waren, während die Sozialdemokratie die Unterdrückung der römisch katholischen Kirche ablehnte und sich das in anderen Grußformeln widerspiegelte.
Das habe ich noch nie gehört. Ich weiß nicht, ob das bei uns auch so war – dafür bin ich einfach zu spät in die "Grüß-Gott"-Region gekommen. ;)

Bei uns hieß das: nau - haumma leicht Sau g´hiat mitnaund??? :D.

Übrigens: Baba verwende ich gerne ...

... und Freundschaft gefällt mir sehr gut, auch wenn es mir an Gelegenheit mangelt, es zu verwenden ;).
Diese Redewendung kenne ich auch – auf hochdeutsch (d. h. in der Sprache, in der die Sau "Schwein" heißt). Aber in Bayern und Schwaben wird es sie mit den entsprechenden regionalen Varianten erst recht geben.

Baba??? :confused: :kopfkratz :nixweiss:

:confused: Welche Verwendungsmöglichkeiten gibt es dafür? "Freundschaft" kenne ich nur als Gruß der FDJ in der DDR. Da die DDR nicht mehr existiert, nehme ich an, daß auch die Freie Deutsche Jugend (und damit ihr Gruß) nicht mehr existiert. Was es in Österreich für ein Äquivalent gab – wenn es eins gab –, weiß ich nicht.

Bei der Anrede, sei sie nun akademisch oder nicht, hat sich auch einiges geändert Sei es der "Herr Oberamtsinspizientaspirant" oder die "Frau Landtagsabgeordnete", deren Titel erheiratet war, heute genügt meist ein schlichtes "Frau" oder "Herr" als Anrede.

Anfang der 60er Jahre war ich mal nach Innsbruck zu einer Hochzeit eingeladen – der ganze Freundeskreis des Bräutigams, der in München studiert und nun sein Diplom gemacht hatte. Bei der standesamtlichen Trauung verblüffte uns zunächst, daß der Beamte eine individuelle, d.h. auf dieses Paar und seine Familien zugeschnittene Rede hielt (bei uns war das ein einfacher Verwaltungsakt), vor allem aber die Titelflut: Wir hatten den Eindruck, daß Wörter wie "Kommerzialrat" (der Vater der Braut) und "Diplomingenieur" (der Bräutigam) derart häufig vorkamen, daß der restliche Text nur wie der Mörtel wirkte, der die Titel zusammenhielt. Jedenfalls saßen wir alle da und bissen auf unsere Taschentücher, um irgendwie den Lachreiz zu beherrschen ... :rotfl: Dann wird so eine Rede heute also kürzer ausfallen. ;)
 
Das sind die offiziellen Hintergründe, vermutlich ähnlich wie bei euch, aber das ist nicht der Grund, warum mir der Gruß gefiele. Ich weiß nicht, er hat etwas Verbindendes, obwohl da vermutlich auch gleich „Verhaberung“ im Raum steht, die ich nicht mag.

Den erwähnten Film hab ich gesehen, beschreibt das Milieu sehr gut – aber besonders gefällt mir die gleichnamige Video-Biographie von H. P. Heinzl.

Baba kommt anderen Quellen zufolge aus der Babysprache und ist (bald: war) eine sehr beliebte Verabschiedung nicht nur aber vor allem in Wien.
 
Baba kommt anderen Quellen zufolge aus der Babysprache und ist (bald: war) eine sehr beliebte Verabschiedung nicht nur aber vor allem in Wien.
Es klingt in der Tat sehr nach Babysprache! Dann ist Österreich sicher auch eine Weltgegend, in der "Tschü(s)" unbeliebt ist? In einer deutschen Stadt an der Grenze zu Österreich hat eine Direktorin ihre Schule zur tschüss- (und auch hallo-)freien Zone erklärt. Dabei hat das doch auch mit Gott zu tun, weil es von Adieu (À dieu) kommt. ;)
 
(d. h. in der Sprache, in der die Sau "Schwein" heißt).

Frau Schwein heißt Sau :smi_predi!

Aber Hallo/Tschüss und Adieu, das muss mir mal einer erklären :(.

Ich weiß nicht, ob Tschüss allgemein unbeliebt ist, ich brauch es nicht, auch mir tut es in den Ohren weh, genau so wie das unsägliche Tschillen. Schreibt sich anders, klingt aber so. Ist auch ein anderes Thema, sorry.

Ich denke übrigens auch, dass die Misere (grüßen oder nicht) bei den Eltern beginnt. Dabei müssten sie sich gar nicht anstrengen, nur eben selber grüßen ;).
 
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