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glaner braut

ozymandias

New member
weiss vielleicht jemand ob es märchen, sagen über die glaner braut gibt?

die glaner braut ist eine mächtiges großsteingrab in einer geheimnisvollen gegend bei dötlingen, raum wildeshausen; also großraum weser-ems in der bundesrepublik.

vielleicht gibts ja auch etwas über die kirche in dötlingen.

ich würde mich freuen, wenn ihr mir weiterhelfen könnt anbei noch ein bild von der glaner braut.

gruß ozymandias
 

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Hallo, die Glaner Braut wird von Derungs Kurt, Mythologische Landschaft Deutschland, amalia 1999 , im Zusammenhang mit der Visbeker Braut genannt. Zur Visbeker Braut ist eine Versteinerungssage erhalten geblieben (Mädchen, das ungeliebtem Bräutigam folgen muss, wünscht zu Stein zu werden). Derungs sieht in der ganzen Gegend eine größere Kultstätte. Die Bedeutung der Glaner Braut ist sicherlich mit der Visbeker vergleichbar. Hintergrundinformationen gibt es in o.g. Buch, oder in: Meier John, Der Brautstein, Frauen, Steine Hochzeitsbräuche, amalia 1996.

Grüße, Dieter
 
Ich habe mich auch umgesehen. Zu den Großsteingräbern bei Weser und Ems kann ich folgendes Buch empfehlen:

Etta Bengen, O Wunner, o Wunner. Wat ligg hier woll unner?
Großsteingräber zwischen Weser und Ems im Volksglauben. Oldenburg 2000.

Das Buch (76 Seiten) ist eine hervorragende Einführung zu den Großsteingräbern, mit Erklärungen zum Bau, zur möglichen Begräbniskultur, den Bedrohungen der Gräber auch in der Geschichte und natürlich Darstellungen zum Volksglauben.

Etta Bengen geht dabei auf die folgenden Großsteingräber ein:
- Die Gräber von Hekese
- Das Grab von Ganderkesee
- Das Grab Mehringer Steine
- Das Grab Visbecker Braut
- Das Grab Visbecker Bräutigam
- Das Grab Kellersteine
- Das Grab Karlstein - Schluppstein
- Das Grabmal des Königs Surbold

Ergänzt wird das Werk durch SW-Abbildungen, Skizzen, archäologische Zeichnungen und besonders wichtig: einer guten Literaturliste zu Sagenliteratur der Region.

Die von Dir gesuchte Sage zur Glaner Braut ist leider nicht dabei.
Hast Du auch den Bereich auf SAGEN.at durchgesehen, den Frau Etta Bengen zur Riesensagen und Zwergensagen gestaltet hat?

Ansonsten bitte ich noch um etwas Geduld. Eine Idee habe ich noch...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Zur Glaner Braut kann ich gerade mal sagen, dass ich sie in der kommenden Woche besuchen will...Es ist ein wahrhaft magischer Ort und eines der schönsten Großsteingräber in Norddeutschland! Ähnlich, wie die Steingräber an der Engelmannsbäke liegt es an einem auenorientierten Punkt, was eben auch Rückschlüsse auf die Besiedelung der Wildeshauser Geest gibt. Theoretisch gesehen liegen alle auf einer Linie, die von Nordhorn in der Grafschaft Bentheim kommend, sich bis nach Stenum in der Gemeinde Ganderkesee erstreckt.
Übrigens: Es gibt jede Menge Ortssagen zu dem Raum Dötlingen/Wildeshausen. Letzteres war im Mittelalter ein bedeutender Pilgerort, in dem die Gebeine des Hl. Alexander, Sohn der Felicitas von Rom, einem frühchristlichem Märtyrer, aufbewahrt wurden. Die 'Tranlatio Alexandri' von Rudolph von Fulda aus dem Jahre 863 gehört mit zu den ältesten Reiseberichten, die aus Mitteleuropa vorliegen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo dieter, niccelausi und wolfgang

recht schönen dank für eure antworten. das buch vom derung hab ich mir gleich mal bestellt. bei etta bengen bin ich nicht fündig geworden.
allerdings ist die glaner braut wohl auch nicht so eine "prominente" wie die anlage um visbeker braut/bräutigam oder die kleinenknetener steine. vielleicht gibt es darum auch keine sage? sie ist ja auch nicht so einfach zu finden, gehört meiner meinung nach aber zu den schönsten anlagen in der region, was auch an der geschützten lage liegt. der eindruck der visbeker steine wird doch sehr durch die bab 1 gestört.

an niccelausi: die glaner braut mal in einer sommernacht besuchen!!! das mysteriöse spiel der nebel, die sich bilden und über die steinringe ziehen ist wunderschön. man erwartet jederzeit einer elfe zu begegnen. an ruhigen abenden trägt die luft dort auch den schall ungemein weit fort, so daß man sich zwischen den steinkreisen locker über 70m entfernt etwas zuflüstern kann.

bei meinen besuchen der steinanlagen ist mir aifgefallen, das die visbeker braut und auch der bräutigam sowie eine der glaner braut keinen eingang zur grabkammer haben. das hätte ja bedeutet, daß bei jeder nachbestattung decksteine hätten entfernt müssen. ich habe auch mal gehört, das "grabfunde" nicht in diesen anlagen sondern drum herum gefunden wurden. weiss vielleicht jemand näheres dazu?

einen schönen gruß vom ozymandias
 
Die Expertin für Großsteingräber zwischen Weser und Ems, Etta Bengen teilt auf meine Anfrage freundlicherweise mit, dass ihr zur "Glaner Braut" keine verschriftlichte Volkssage bekannt ist.

Allerdings gibt es die Erzählung:
"Die Glaner Braut" von Rudolph Koop, in "Die Nordwestmark", Schriftenreihe
der Forschungsgemeinschaft für den Raum Weser - Ems e.V., Band 1: Dichtung und Forschung im Raum Weser - Ems, Oldenburg 1941, S. 143 - 150.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Zuletzt bearbeitet:
ozymandias schrieb:
an niccelausi: die glaner braut mal in einer sommernacht besuchen!!! das mysteriöse spiel der nebel, die sich bilden und über die steinringe ziehen ist wunderschön. man erwartet jederzeit einer elfe zu begegnen. an ruhigen abenden trägt die luft dort auch den schall ungemein weit fort, so daß man sich zwischen den steinkreisen locker über 70m entfernt etwas zuflüstern kann.

...ich weiss - es ist ein zauberhafter und magischer Ort - und dass das benachbarte Wildeshausen im Mittelalter zu einem wichtigen Pilgerort wurde - wie auch Visbeck, kommt m.E. nicht von ungefähr.

bei meinen besuchen der steinanlagen ist mir aifgefallen, das die visbeker braut und auch der bräutigam sowie eine der glaner braut keinen eingang zur grabkammer haben. das hätte ja bedeutet, daß bei jeder nachbestattung decksteine hätten entfernt müssen.

Richtig - und vom bautechnischen Standpunkt aus gesehen gibt vor allem die Visbecker Braut einen Einblick in die Konstruktionsweise dieser Großsteingräber: die Grabkammern befanden sich in einem langgezogenen, mit Findlingen eingefriedeten Erwällen. Vor allem im 19. Jh. sind viele dieser Anlagen dem Vandalismus und der Entdeckungswut zum Opfer gefallen. Die Visbecker Braut wurde sogar 'verschönert'. E. SPROCKHOFF ist in seinen Untersuchungen zur Archäologie norddeutscher Großsteingräber detailliert darauf eingegangen und hat bei der Visbecker Braut darauf hingewiesen, dass man im 19. Jahrhundert die Decksteine der Grabkammer am Westende der Gesamtanlage aufgestellt hat, um die Anlage zu 'verschönern'. Es mutet paradox an, dass zahlreiche 'Spezialisten' die Stellung dieser ehemaligen Decksteine zu Mutmaßungen hinsichtlich ihres Sinnes angeregt wurden. So wurden die Decksteine als 'Wächtersteine' interpretiert, die von steinzeitlichen Astronomen dort auf Grund genauer Berechnungen aufgestellt worden sein sollten.
ich habe auch mal gehört, das "grabfunde" nicht in diesen anlagen sondern drum herum gefunden wurden. weiss vielleicht jemand näheres dazu?

Ähnliches gilt für das Umfeld der Kirche in Ganderkesee, die an der Stelle eines ehemaligen Großsteingrabes errichtet worden ist, wobei die Baumaterialen aus dem abgebrochenen Megalithgrab beim Bau der Kirche wiederverwandt wurden. Der sogenannte 'Teufelsabdruck' am Südportal der Kirche ist hier ein wichtiger Hinweis, handelt es sich doch hierbei vermutlich um einen ehemaligen Türstein.
Beim Bau der Friedhofsmauer wurden nach dem Ganderkeseer Chronisten Hans Grundmann zufolge, bei den Ausschachtungsarbeiten zahlreiche bronzezeitliche Urnen gefunden. Dies mag ein Hinweis darauf sein, dass ehemalige Megalithplätze auch in späteren Zeiten als Begräbnisorte von anderen Kulturen weiterbenutzt wurden.
 
Die Nonne von Glane
In einem interessanten Sagenbüchlein (genaue Angabe unten) steht
folgende Geschichte: 1665 wurde das Katharinenkloster zu Almelo
aufgehoben. Man konnte aber den Konvent erhalten und fand an
der niederl. Grenze ein Gebäude "Marienflucht" wo die Nonnen für die kath.
Bevölkerung von Losser tätig waren. 1811 wurde auf Geheiß von Napoleon
alles abgebrochen u. die Steine z.B. für den Bau der Kirche von Lonneker
verbraucht. Vor dem Haus stand ein Bildnis einer Frau mit Wappenschild,
die Nonne von Glane. Auch dieses sollte verschwinden u. wurde in einer
Gräfte versenkt. Es fand sich auch nach mehrmaligen Versuchen immer
wieder am alten Platz ein! Viele verehrten es auch als Marienbild. Es stellte
aber einen weltlichen Schildhalter dar, ursprüngl. aus d. abgebrochenen
Burg Gronau. Irgendwann "verschwand" es tatsächlich. Eine Nonne aus
"Marienflucht" (um 1800) hat übrigens "Klosterfrau Melissengeist"
erfunden. Quelle: Sagen-Safari. Hrsg. vom Krs. Borken. 2. Aufl. 1994.
ISBN 3-927851-61-2. Das besondere an dem Büchlein: es ist in niederl.
u. dt. Sprache! Autor d. nacherz. Gesch. ist Aug. Bierhaus/Ahaus.
Ich weiß nicht ob es zum Thema paßt? Viele Grüße von Ulrike!
 
dank dir für deine recherche, ulrike. da scheint es noch einen anderen ort namens glane zu geben, auf welchen sich die nonnengeschichte bezieht.
die glaner braut liegt bei dötlingen, ist nach einem ort namens glane in grossenkneten benannt.

@ niccelausi danke für deine ausführung: die evtl. "schönung" der visbeker braut sowie die astronomischen spekulationen (ich frag mich eh, warum ein phänomen beobachtet werden sollte. daß alle 12 jahre auftritt und eigentlich unspektakulär ist) wird auch hier erörtert:
(Administrator: Link existiert nicht mehr)

mich interessiert, warum/bzw. ob einige grabkammern keinen eingang haben und auch sprockhoff diesen nicht rekonstruierte. weshalb ich mal annehme, daß es auch nie einen gab.

hehe, ich hoffe ist okay, wenn ich mal eben etwas von der sagen thematik abschweife.

danke allen für ihre bisherigen und (hoffentlich) noch kommenden beiträge.

lieben gruss ozymandias
 
Die Nutzung der Großsteingräber als tatsächliche Gräber ist selbst bei den Archäologen umstritten. Soviel ich weiss ist keine einzige Bestattung aus der Erbauungszeit dieser "Gräber" bekannt, lediglich "Nachbestattungen". Die Anlagen können deshalb auch "Leergräber" darstellen. Die Religionswissenschaftlerin Ina Mahlsted (Die religiöse Welt der Jungsteinzeit, Theiss Verlag) sieht in diesen Bauten Leerräume, in welchen sich die Schöpfungskraft zu neuem Leben formt. Wir haben hier in Süddeutschland sehr interessante unterirdische Bauwerke, sogenannte "Erdställe" (www.erdstall.de), die in gewisser Hinsicht eine Paralelle bieten. Sie sind stets vollkommen leer und werden als "Seelenkammern" gedeutet. Zeitlich liegen die Erdställe allerdings weit von den "Großsteingräbern" entfernt.
 
...und genau dies nicht engültig zu klärenden Nutzungen macht die Funktion, die die Megalithanlagen hatten ja so sagenhaft. Sie zeigen nur die Auenorientierung damaliger Siedlungen. Interessant ist auch die exponierte Lage insbesondere der größeren Anlagen - wie z.B. in Stenum, das auf einer Geestkuppe exponiert liegt oder an der Glaner Braut; dies gilt auch für das ehemalige Großsteingrab in Dötlingen auf der der Glaner Braut genau gegenübergelegenen Seite der Hunte und das bronze- und eisenzeitliche Pestruper Gräberfeld.
Die Ballung christlicher Wallfahrtsorte in diesem Bereich (Wildeshausen, Visbeck, Bethen) könnte nach meinem Ermessen einen Hinweis geben, dass es sich hier um seit der Jungsteinzeit tradierte Heilige Orte handelt, die der jeweiligen religiösen Orientierung in den einzelnen Kulturepochen angeglichen wurden. Aber das ist im Moment reine Spekulation.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Niccelausi,

für mich wäre interessant zu wissen, welche Heiligen in den genannten Wallfahrtsorten hauptsächlich verehrt werden und ob es an den christlichen Orten bemerkenswerte Hinweise oder Darstellungen auf das Fegefeuer gibt.

Grüße,
Dieter
 
Zumindest in der Katharinenkirche in Schönemoor - etwa 3 km vom Stenumer Steingrab gibt es bildliche mittelalterliche Darstellungen - und zwar des Höllenschlundes. Diese Malereien wurden bei der Renovierung der Kirche nach 1945 entdeckt und restauriert.

Zu den Heiligen: in Bethen wird noch heute die Gottesmutter verehrt. Auch Wardenburg, den Osenbergen gegenüber an der Hunte gelegen, war im Mittelalter ein Marienwallfahrtsort. In Wildeshausen und Visbeck wurde der Hl. Alexander, Sohn der Felicitas verehrt, dessen Reliquien dort aufbewahrt wurden. Seine Gebeine wurden ca. 853 von Rom nach Wildeshausen überführt; in späteren Jahrhunderten wurde der Leichnam aufgeteilt. So wurden Teile von ihm nach Halle in Thüringen gebracht. Sein Kopf gelangte angeblich nach Osnabrück. Was am Ende des 30-jährigen Krieges noch von ihm übrig war, gelangte nach Vechta, dem heutigen Aufbewahrungsort der Reliquien.
 
ergänzung zu dötlingen: die heute evangelische kirche ist st. firmius gewidmet.
"Die Dötlinger Kirche ist dem heiligen Firminus geweiht, von ihm hat sie ihren Namen. Firmin war christlicher Missionar und erster Bischof in Amiens (Hauptstadt des französischen Departements Somme, 120 km nördlich von Paris) zu Beginn des 4. Jahrhunderts. Er wurde als Märtyrer verehrt. In der Kathedrale von Amiens ist seine Grabanlage heute noch zu besichtigen."
(Administrator: Link existiert nicht mehr)

interessant ist die alte deckenmalerei (siehe bild) vielleicht kann jemand was zu den symbolen sagen?

in bethen steht steht ein vesperbild der schwarzen madonna. die statue ist der legende nach die soeste stromaufwärts geschwommen. beim transport blieben die pferde vor dem siechenhaus in bethen stehen. darum wurde dort die kirche gebaut. ich hab mal gehört daß dort früher ein alter kultplatz war.
genaues weiss ich nicht.

nen lieben gruß
ozymandias

p. s. ich hab auch mal gehört das noch vor einigen jahren die fronleichnamszüge von visbek durch den visbeker bräutigam führten. ich konnt nie näheres dazu erfahren. vielleicht weiss jemand was drüber?
 

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Karte zur Glaner Braut

Für alle, die nicht wissen, wie sie zur Glaner Braut kommen und wo sie genau liegt, habe ich hier ein kleines Kärtchen gemacht, das einen Überblick liefert.
Übrigens war Visbeck ein wichtiger Missionsort während der Christianisierung des Gebiets. Dort stand die erste Kirche. Späterhin ist Visbeck dann dem Erzbistum Münster zugefallen, wohingegen Wildeshausen dem Erzbistum Bremen unterstand, das nach der Reformation aufgelöst wurde. Zwischen Bremen und Wildeshausen bestand während des Hochmittelalters eine Art Wettstreit: während in Wildeshausen die Reliquien des heiligen Alexanders von Rom verehrt wurden, wurde im Bremer Dom der heilige Willehad, der Gründer Bremens und dessen erster Bischof verehrt. Er starb während einer Missionsreise im gegenüber dem heutigen Bremerhaven gelegenen Blexen. Zu Blexen gäbe es auch noch jede Menge zu sagen, gibt es dort doch eine einen Heiligen betreffende Ortssage.
 

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Ein paar Details zur Glaner Braut: interessant ist die Lage der Megalithkammern - sie sind streng in West-östlicher Richtung ausgerichtet, nicht jedoch die Findlingseinfassung, die schon von weitem sichtabr ist. Sie kreuzt in ihem Bereich eine Kammer etwa in einem Winjkel von 75 Grad. Ich denke einmal, genau an dieser Stelle wären vielleicht weitere Untersuchungen, insbesondere astroonomischer Natur nötig, denn im Gegensatz zur Visbecker Braut, die ja im 19. Jahrhundert umgestaltet worden sein soll, wirft diese Anlage, die zudem vieöl größer als die Anlagen im Raum Visbeck ist, Fragen auf.
 
Kann es sein, dass die genannten 75° in Richtung des lokalen Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergangsortes am Mittsommertag, dem 21. Juni weisen? Dieser Tag war unseren Altvorderen heilig und wurde von der Kirche als Tag Johannis des Täufers adaptiert.

Häufig sind Gräber und auch die meisten frühen Kirchen bei uns exakt in diese Richtung ausgerichtet und sind nicht in Ost-Westrichtung, wie häufig behauptet wird.

Viele Grüße aus dem Süden

Klaus
 
Ganz so einfach ist die Sache mit der Ausrichtung von sakralen Bauten nicht, wie auch nicht alles bei christlichen Kirchen auf "heidnische" Ursprünge zurückzuführen ist. Da müssen schon genaue Untersuchungen angestellt werden.

Ein Beispiel: Der Wiener Stephansdom wurde genau nach dem Sonnenaufgang am 26. Dezember (Festtag des Hl. Stephanus) ausgerichtet. Allerdings nach dem Julianischen Kalender, da die Kirche vor der der gregorianischen Kalenderreform erbaut wurde. Heute stimmt das nicht mehr, da der gute Gregor einfach 14 Tage ausfallen lies ...
 
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