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Die Volksgruppe der „Jenischen“

ulli292

Member
Ich fand heute in der Online - Version der Tiroler Tageszeitung diesen Artikel:


Die „Jenischen“, obwohl fixer Bestandteil so mancher Fasnachtsveranstaltung, warten leider immer noch auf offizielle Anerkennung als Volksgruppe in Österreich. Der Künstler Marco Buckovez macht sich mit dem Handkarren auf den Weg ins Tiroler Oberland, um unter anderem auf diesen Umstand aufmerksam zu machen.

Auf dieser Seite findet man weitere Informationen zu den Jenischen, ihrer Kultur und ihrer Geschichte.

 
Vielen Dank für Deinen Hinweis!
Hier gibt es auch etwas Informationen aus erster Hand:


Wolfgang (SAGEN.at)
 
In der heutigen TT wird über den weiteren Verlauf der Karrenfahrt von Marco Buckovez berichtet:

Im Artikel wird unter anderem auch auf das Telfer „55-er Haus“ Bezug genommen. Das 55-er Haus stand dort, wo sich heute das Inntalcenter befindet, und wurde von Mitgliedern der Unterschicht, eben auch Jenischen (in Telfs „Laninger“ genannt) bewohnt.

Unter der älteren Bevölkerung der Gegend gibt es immer noch die Redensart „Da geht‘s zu wie im 55-er Haus.“ Damit soll ausgedrückt werden, dass an einem Ort chaotische Zustände herrschen, viel gestritten und gerauft wird.

Heute würde man wohl von einem sozialen Brennpunkt sprechen.

Im Unterland gibt es den Begriff „karrnern“ für lautstarkes und unter Umständen auch gewalttätiges Streiten.
 
Ich habe den Artikel in der Printausgabe der TT am vergangenen Samstag gelesen. Erfreut hat mich die ungeheure Hilfsbereitschaft, die der Obmann der Jenischen in Österreich erfahren hat. Bei einem Budget von 50 Euro ist man wohl froh um jede (noch so kleine) Hilfe.....:autor_2:!
 
Es gibt einen sehr schönen Dokumentarfilm von Steffi Kammermeier über die Jenischen:

"Die Geschichte der Jenischen ist auch eine Geschichte von erzwungener Armut, Ausgrenzung, Vertreibung und Verfolgung. Allzu oft wurde die Teilhabe am normalen Leben rechtlich, sozial und ökonomisch verwehrt – teilweise bis in unsere Zeit.Dabei waren Jenische fester Teil der Gesellschaft, als Kleingewerbler, Schausteller oder als fahrende Händler. Bis heute sprechen sie nur selten offen über ihre Herkunft und Sprache. Kein Wunder, denn lange Zeit hat man sie stigmatisiert und als Gesindel, Asoziale oder "Zigeuner" beschimpft. Im Dritten Reich wurden sie verfolgt und ermordet. Jenische blieben deshalb am liebsten unter sich und bewahrten die Geheimnisse ihrer Kultur lange Zeit für sich. Aber das ändert sich jetzt: Um ihre Lebenswelt einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hat sich 2019 der Deutsche Zentralrat der Jenischen im schwäbischen Ichenhausen gegründet. Er kämpft auch um die Anerkennung als verfolgte Minderheit. In Gesprächen mit Mitgliedern des Zentralrats, den Händlern Patrick Schenk und Jakob Kronenwetter, jenischen Frauen und dem Künstler Robert Bachinger hat die Filmautorin Steffi Kammermeier Einblicke in eine kaum bekannte Welt gewonnen." (Text: ARD Mediathek)

Hier gehts zum Film: Vergessenes fahrendes Volk: Die Jenischen

 
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