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Aussterbende Worte, im Bayrischen/Österreichischen

Otto

Member
Ich hab da das Buch 'Der Waldprophet' von Paul Friedl, in dem viele Ausdrücke sind, die ich nicht kenne.


Als ertes :

Irl, Irlstrauch

Wer kennt es?
 
Kranewitt, Kronewitt: Wacholder
Kranewittbirl: Wacholderbeere
 
Wehweib: Hebamme
Schindelbaum: Gut spaltbares und hochwertiges Fichten- wie Lärchenholz, für Dachschindelherstellung
 
Hallo Otto,
auch wenn diese Antwort doch sehr spät kommt, ist sie vielleicht doch noch von Interesse.

Die (oder der) Schnaiter ist meines Wissens ein Messer, dessen Klinge einem Schwert gleicht, also dass die Klinge auf beiden Seiten eine Schneide hat. Ich denke, das Wort "schnaiten" bedeutet "schneiden.

Ein Schragen ist ein Gestell, das aus einem Balken mit zwei Paar schräg eingefügten Beinen besteht. Wozu es benutzt wurde, weiß ich leider nicht.

Das Wort "Irl" bedeutet möglicherweise "Viehweide". Vielleicht ist mit dem "Irlstrauch" aber auch schlichtweg Erlengebüsch, Erlengehölz gemeint? Vielleicht erschließt sich die korrekte Bedeutung aus dem Zusammenhang des Textes von Paul Friedl?

Was ein Wetterblender oder ein Peterlmacher ist, weiß ich leider auch nicht, würde mich selbst brennend interessieren.

Ein Fretter ist ein Kleinstbauer, der nur sehr wenig Grund besitzt: "drei Tagwerk schlagbare Brennnessel ums Haus umi". Etwas größer ist das "Sacherl" mit max 3-4 ha Grund, erst danach kommt die "Sach"; die erst wirklich ein richtiger Bauernhof ist, mit Äckern, Wiesen, Vieh und Ehalten. Die "Sach" zusammenhalten war für die Bauersleute ernorm wichtig und bedeutete u.a., nichts zu verkaufen, sondern im Gegenteil, den vorhandenen Grund und Boden, den erarbeiteten Wohlstand zu vermehren.

Fretten bedeutet auch, viel Arbeit mit wenig Ergebnis zu haben, "man frettet sich halt so durchs Leben", "des is a Gfrett" sagt man auch, wenn man mit etwas viel Arbeit hat, die sich kaum lohnt.
 
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