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Alte Kinderspiele

Berit (SAGEN.at)

Active member
Habe soeben eine kleine, aber feine Auswahl an alter Kinderspiele aus Vorarlberg online gestellt.


Wer weiß, vielleicht mag der eine oder andere aus seiner Kindheit berichten und weitere Kinderspiele - auch Varianten! - hinzufügen. Und das natürlich nicht nur aus Vorarlberg, sondern wir sammeln Spiele aus allen Erdteilen (gern auch "mehrsprachig") und ebenso Spiele der Gegenwart!

Berit
 
Hallo Berit,
dieses Thema finde ich wirklich interessant. Murmelspiele gab es auch bei uns,
es hieß hier knickern. Es gab einfache Knicker aus Ton (verschiedene Farben) und die begehrteren aus farbigem Glas, davon 2 Größen.Sicher fällt mir zu
diesem Thema noch mehr ein, dann melde ich mich wieder. Mein Buch dazu:
Knaurs Spielbuch. Ob noch lieferbar oder als Taschenbuch erhältlich, weiß
ich momentan nicht.Viele Grüße! Ulrike
 
Alte Kinderspiele - Murmeln

Ich war eine leidenschaftliche Murmelspielerin mit einer enorm großen Murmelsammlung - wenigstens empfand ich sie als enorm groß *g

darunter gab es eine Glücksmurmel, diese durfte nie eingesetzt werden, denn wer will schon sein Glück verspielen? Sie war mittelgroß, also schon allein wegen ihrer Größe was Besonderes und farblich ebenso, sie war gelb-blau marmoriert.

Zu meiner Zeit gab es die einfachen Glasmurmeln, die innen einen kleinen Farbsprenkel (Gummi) haben und am wenigsten "wert" waren und die großen Glasmurmeln mit dem besagten Farbsprenkel.
Die Löschmurmeln bestanden aus einfachem Glas und waren weiß-durchsichtig oder grün, die braunen Löschmurmeln waren die Colamurmeln.
Die besagten Marmormurmeln, waren ganz einfach marmoriert, auch an Tonkugeln kann ich mich schwach erinnern, aber ich glaube wir haben nicht damit gespielt, sie waren zu leicht.

Es gibt zig Varianten zum Murmelspiel, hier wenigstens eine Beschreibung.

Auf einem ebenenerdigen Platz wird eine kleine Mulde gegraben. Es ist das Zielloch. In 2-3 Meter Entfernung wird eine Ausgangslinie gezogen, von hier aus werfen die Spieler ihre Murmeln möglichst nahe ans Loch oder gar hinein. Wer seine Murmeln am nächsten zum Zielloch oder am meisten im Loch hat, darf anfangen. Mit einer Fingerbewegung (gekrümmter Zeigefinger) wird versucht die Murmeln ins Loch zu schubsen und so nacheinander das Feld abzuräumen. Rollt sie vorbei, ist der Nächste dran. Wer die letzte Murmel ins Loch bringt ist der Gewinner und darf alle im Loch befindlichen Murmeln behalten.

Anstatt der Mulde kann auch eine große Murmel als Ziel dienen, ist dann aber viel schwieriger festzustellen ob die anderen Murmeln sie wirklich getroffen haben.

Wer kennt andere Varianten zum Murmelspiel? Was gab es für Murmelarten?

Berit
 
Hi Berit,

ich hatte auch dunkelblaue Metallmurmeln - mei die waren so schön, daß ich sie nie zum Spielen hergenommen habe!

Bis sie mir eines Tages jemand weggenommen hat - das war traurig...

Lg

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Mein Liebligns-Spiel als Kind war "Quartett".
Da gab`s jede Menge Karten mit Autos, Flugzeugen, Motorrädern, usw... und es ging darum, wer am höchsten fliegen, am schnellsten fahren, den Größten Hubraum hatte, die meisten PS usw....
Es wurde von jedem Kind eine Karte vorgelesen, von der man dachte, daß sie die besten Chancen hätte, und wenn ein anderes Kind eine bessere Karte hatte, dann bekam es die Karten. Wer zum Schluß die meisten Karten hatte, hatte gewonnen.
 
Da habt ihr mich jetzt an was längst Vergessenes erinnert. "Mawal scheib´n" hieß das bei uns. Dass die sich Murmeln schreiben, hab ich lange nicht gewußt, hab es zum ersten Mal im Kino gehört. Murmeln spielen, ich hab das nie mit meinen Mawaln in Verbindung gebracht. Nur registriert, dass die Kinder, die so schön deutsch sprechen so Vieles anders machen :o.
Ich liebte die großen Glasgugeln am meisten, die innen marmoriert waren und beim Rollen so viele verschiedene Formen und Farben hatten. Ich weiß auch nur von dem Grübchen und den Schubs mit dem seitlichen Fingerknöchel. Dass das Werfen auch zum Spiel gehörte hab ich scheinbar nicht mitgekriegt, ich sah es als Attacke gegen meine Glasperlen und einer ist mal eine Ecke ausgebrochen. Die ließ ich dann immer am Tisch rollen und sah mir die Bilder an...
 
Ein altes Kinderspiel,was ich schon sehr lange nicht mehr spielen sah heißt:
"Wer fürchtet sich vor`m schwarzen Mann."
In unserer VS war das ein Renner.
Die Kinder stellten sich in einer Reihe oder zwei Reihen auf und einer war der schwarze Mann. Er stand Ca. 10m vor den anderen und sagte:
"Wer fürchtet sich vor`m schwarzen Mann?"
Die Kinder schrien: "Niemand"
Der schwarze Mann:
"Und wenn er kommt?"
Die Kinder:
"Dann laufen wir davon."
`Sie liefen dann aufeinander zu und wem der schwarze Mann fängt, der war der Nächste schwarze Mann, dann ging es von vorne los.
Liebe Grüße
 
Diese Quartett-Spiele kenne ich auch! -
Hier noch ein Lauf- u. Fangspiel, das wir als Kinder "quer über die Straße"
durchführen konnten, denn ein Auto gehörte dem Kaufmann. Heuer (ich wohne
wieder dort, nach kurzer Zeit auswärts) ist diese Straße eine "Rennstrecke" für
den Durchgangsverkehr. -
Die Spiele:
Fischer, wie weht deine Fahne?
Der "Fischer " nannte eine Farbe, wer diese an der eigenen Kleidung hatte,
durfte gemütlich hinübergehen. Die anderen mußten es versuchen, denn sie
konnten unterwegs gefangen werden. Die "Gefangenen" halfen dann dem Fischer, wer als
letzter überblieb, war der neue Fischer. -
Ein friedliches Spiel:
Mutter, wie weit darf ich reisen?
Die "Mutter" nannte einen Ort. Jede Silbe war ein Schritt (möglichst groß!).
Kleinere Kinder waren dabei natürlich im Nachteil, sie lernten aber dadurch
Ortsnamen kennen. Wer es gut mit ihnen meinte, gab ihnen die langen
Orte und den älteren die kurzen! Die neue "Mutter" war das Kind, das am Ziel
ankam.
Nicht einfach diese Erklärungen, hoffentlich könnt ihr daraus schlau werden?
Viele Grüße von Ulrike
 
ich Depp i"Abpatschen"
Ein Kind "schaute ein" - es stellte sich an eine zentrale Hausmauer - verhüllte mit den Händen das Gesicht und zählte laut bis Fünfzig. Die anderen Spielkameraden versteckten sich inzwischen. Nach dem Fertigzählen ging dieser die anderen suchen, jedoch unter der Bedachtnahme, dass der Aufgestöberte (oder auch ein anderer in der Nähe Versteckter) nicht schneller den "Einschauplatz" erreichen konnte. Wurde einer erblickt, lief er zum Einschauplatz, schlug dreimal mit der flachen Hand an die Hausmauer und rief: "Abpatscht!" (Im Dialekt: "Opotscht!"). So mußte jeder aufgestöbert und rechtzeitig abgepatscht werden. War ein Versteckter schneller, mußte der gleiche "einschauen". Waren alle ordnungsgemäß aufgestöbert und "opotscht", so war der erste Gefundene der neue "Einschauer".
Bei uns im Dorf war der Bereich Mittergasse ideal (kein Verkehr, abgegrenzter Bereich).
far.a, im Juni 2010
 
Hey!
Erstmal sei gesagt,daß ich den Thread echt gut finde;)
Ich hab in meiner Kindheit sehr gerne mit meiner selber gebastelten Murmelbahn gespielt. Auch war Twist oder Springseil sehr beliebt. Aber, ich als Mädchen, habe auch einfach nur Auto gespielt,wenn der Hüpftwist wiedermal kaputt war;)
Mittlerweile bin ich ja älter geworden:) und spiele gern zuhause diese Kinderspiele und schwelge in Erinnerungen an die altüblichen einfachen Kinderspiele in dem Zeitalter ohne PC:o
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Möchte auf ein Buch hinweisen: Theodor Fliedner,Liederbuch für
Kleinkinder-Schulen u. die unteren Klassen d. Elementar-Schulen.
Dieses historische Werk dees berühmten Pädagogen befindet sich u.a
im Archiv der Diakonissenanstalt Kaiserswerth/Düsseldorf.
Es hat die Kapitel: Nachahmungsspiele mit Gesang
Bewegungsspiele im Kreis mit Gesang
Andere Bewegungsspiele, Kugelspiele,Verstandesspiele
 
Beispiele:
Kreisspiele: Wir lachen und singen ...
Wenn die Kinder artig sind ...
Handwerksspiel: Es kommen drei fremde Gesellen ins Land ...
Ringel, Ringel, Reihe ...
Kätzchenspiel ...
Häschen i.d. Grube
Wollen jetzt ein Körbchen machen
Die Schwalbe u.d. Spatz
Das Büblein
Der Bäcker
Dies erst mal die Titel. Bei Interesse gebe ich die Beschreibung (viel Arbeit)
Oft kommen Erinnerungen! Wir kennen auch ein Spiel: Armer schwarzer Kater ...
 
Weiter mit Fliedner:
Machet auf das Tor ..
Die Eisenbahn ..
Jetzt bilden wir ein Tor ..
Blinde Kuh (auch blindes Mäuschen oder blinder Freund genannt)
Ringsuchen (dies liebt unsere Enkelin: Ringlein, Ringlein, du mußt wandern,
von der einen Hand zur andern, das ist schön, das ist schön, niemand darf
das Ringlein sehn - geht auch mit einem "Taler": Taler, Taler ... - wir haben es
früher mit einem Pfennig gespielt)
Der Vogelsteller ..
Kätzchen u. Mäuschen
Fuchs u. Wolf
Das Taubenhaus
Wir machen einen bunten Kranz
 
Plätze wechseln (auch: Stuben vermieten oder Wie gefällt dir dein Nachbar)
Topfschlagen (auch heuer noch ein Renner für Kindergeburtstage)
Die schottische Schaukel oder Rundlauf
Balncieren
Fuchs u. Gänse
Drei Mann hochWer fängt den Fuchs
Plumpsack (!)
Figurenlaufen
Jakob, wo bist Du? (Mir bekannt unter: Hänschen, piep mal!)
Die Reise nach Berlin (mir bekannt unter: Reise nach Jerusalem)
Garnwickeln
 
Kugelspiel (Kugeln durch Tore "schießen")

Stimmen raten (verstellte Stimme durch die geschlossene Tür erraten)
Bauen mit Holzwürfeln
Rechenspiele

Wer eine bestimmte Erklärung möchte? Es ist zu viel, alle Anleitungen
aufzuschreiben, außerdem sind manche auch bekannt.

Leider ist mir der Computer wieder abgestürzt bei längerem Text!

Viele Grüße und einen schönen Sonntag wünscht Ulrike!
 
Habe soeben nochmal hier im Forum Reime, Sprüche und Lieder nachgelesen. -
Mir fiel noch ein Spiel ein: Es geht ein Gewitter über (Ortsname sagen) und
schlägt ein! Alle Kinder legen ihre Hände auf den Tisch. Die Mutter fährt mit
einer Hand durch die Luft und sagt den Spruch. Zum Schluß klatscht sie
hinunter, die Kinder müssen blitzschnell ihr Hände fortziehen. Wird eine Hand getroffen, darf sie in der nächsten Runde nicht mehr auf den Tisch. Wessen Hand zuletzt
noch auf dem Tisch liegt, darf das nächste Mal "zuschlagen"! Natürlich nicht
zu feste! - Ulrike
 
Also mir fällt immer das Hüpfe Band Spiel vom Schulhof in der Grundschulpause ein. Ist so ein typisches Mädchenspiel mit einem Gummiband und die Mädchen stellen sich im Kreis auf und springen zu einem bestimmten Lied über das Band, wer hängen bleibt hat verloren
 
@nostrik: ja, das haben wir auch gespielt. wir nannten es "gummihupfn" und es gab zum springen bestimmte sprüche, die man durchhüpfen musste, ohne fehler zu machen.
dabei wurde das band zuerst ganz unten genommen (zwei mädchen - eine links, eine rechts, das band um die knöchel) dann um die knie, dann um die hüfte, und zuletzt auf brusthöhe. so wuirde es von mal zu mal schwieriger.

einer der sprüche war zum beispiel:

Seite, Seite, Mitte, Breite,
Seite, Seite, Mitte RAUS

oder:

DIE WISS EN SCHAFT HAT FEST GE STELLT
DASS CO CA CO LA GIFT ENT HÄLT
(bei jeder Silbe ein sprung)

Dann gab es noch Sprüche bei denen man sich während des Hüpfens einmal drehen musste, usw...
Damit haben wir uns beinahe jede Pause vertrieben und zu Hause noch mit Stühlen geübt! :-))
 
Also mir fällt immer das Hüpfe Band Spiel vom Schulhof in der Grundschulpause ein. Ist so ein typisches Mädchenspiel mit einem Gummiband und die Mädchen stellen sich im Kreis auf und springen zu einem bestimmten Lied über das Band, wer hängen bleibt hat verloren

Das ist mir bei dem thread auch sofort in den Sinn gekommen. Wir haben das damals wirklich sehr oft gespielt
 
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