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Was wurde in eurer Region früher bei Gewitter gegessen?

Nicobär

Member
Ich hatte heute ein interessantes Gespräch mit meinem Vater. Dabei kamen wir auf das Thema Gewitter und da erzählte er mir, dass es in seiner Kinderzeit in den 20er und 30er Jahren im Raum Oldenburg Sitte war, bei den damals noch häufigen sehr schweren Gewittern Dickmilch mit eingebrocktem Schwarzbrot zu essen. Was für Sitten gab es da bei Euch?
 
Lach, das hatte wohl einen einfachen Grund. Unbehandelte Kuhmilch stockt bei Gewitter, das hab ich selbst als Kind oft erlebt. Auch wenn ich jetzt die Milch immer noch roh vom Bauern hole - der Kühlschrank bewahrt die Milch.

Kann mich total gut erinnern. Aufgewachsen bin ich ja die ersten Jahre in einer Stadt, doch machten wir mal Urlaub auf dem Bauernhof. Wir hatten auch einen Krug Milch mit aufs Zimmer genommen - ein Gewitter kam und die Milch war gestöckelt. Wir haben sie auch gern gegessen, genauso erfrischend wie das Gewitter...

Liebe Grüße von Lisa
 
Grüß Euch ...

stimmt: unbehandelte Milch reagiert auf Gewitterluft; das hängt zusammen mit Fettgehalt, Milchsäure, Gärung und (!) statischer Ladung der Luft! Meine Eltern sagten: "Die Luft ist "elektrisch", machts alle Türen und Fenster zu, ein Gewitter kommt!"
Die statische Ladung ist auch Schuld daran, daß kleine Metallteile (z.B. Abzeichen auf einem Hut, Metallknöpfe usw.) zu klingen beginnen bei Berührung - bei Dämmerung sieht man einen Funken überspringen.

Liebe Grüße aus dem Steyrtal
Norbert
 
Seltsamer Weise gab es bei uns in einigen Bauernhäusern Milchkammern, in denen die Milch auch bei schweren Gewittern nicht sauer wurde, obwohl sie nicht hermetisch abgeriegelt waren.
 
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