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Waale im Vinschgau

baru

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BR- Bayrisches Fernsehen

DO,29.April 2010, 17.00 Uhr:

Waale im Vinschgau

aus (Administrator: Link existiert nicht mehr)

Die Waale im Vinschgau
Es sind Bilder einer aussterbenden Kultur in der großartigen Landschaft des Vinschgaus. Die Waale sind Bewässerungsrinnen, die wie Adern das Gelände durchziehen
Einige von ihnen haben überlebt, noch heute werden sie von den Waalern gehütet und von den Bauern wie vor Jahrhunderten genutzt. Sie halten die Holzrinnen instand, höhlen die „Kandl“ aus, bewässern Wiesen und Weiden im trockenen Sommer des Sonnenberges.
Der Waaler bewacht das Wasser Tag und Nacht, eine Waalschelle zeigt ihm an, ob das Wasser läuft. Bis hinauf zu einsamen Bergseen und den Gletscherzungen des Ortler-Massivs führen die Spuren und Überreste kühner Trassierungen
Alte Schriften der verbrieften Wasserrechte, aufbewahrt in Burgen und gotischen Bauernstuben, belegen, dass selbst Pfarrer und Bürgermeister um das Wasser bitten mussten.



Und am
Freitag, 30.Apr.,17 Uhr:
Der Waaler vom Vinschgau

aus (Administrator: Link existiert nicht mehr) (Auf dieser Seite findet man auch eine Übersicht über aussterbende Berufe)

Mehr als 3.000 Kilometer ist Wendelin Hauser von Mai bis September gewandert, so viel wie einmal Bozen -Kopenhagen und zurück.
Wendelin ist von Beruf Waaler. Er sorgt dafür, dass das Wasser, das die Bauern und Winzer im Vinschgau so dringend für ihre Obstplantagen und Weinberge brauchen, störungsfrei fließt.

Früher hat es in ganz Südtirol Hunderte solcher künstlichen Kanäle gegeben, die ersten vor 600 bis 700 Jahren, an Hängen und Schluchten oft aus ausgehöhlten Baumstämmen, die von den Bauleuten unter Lebensgefahr in die Steilwände abgeseilt wurden.

Die Bezeichnung "Waal" stammt wahrscheinlich vom lateinischen "Aquale" ab. Im Laufe der Zeit wurden viele aufgegeben oder verschwanden in Beton- oder Plastikrohren unter der Erde.
Wendelins Waal, der Tscharser Waal, fließt größtenteils noch offen dahin - und Wendelin hält ihn offen. Den ganzen Sommer lang wohnt er oben - 300 Meter über dem Tal - in einer kleinen, vielleicht 10 Quadratmeter großen Hütte auf halber Strecke und macht von hier seine Kontrollgänge - Tag für Tag, bei jedem Wetter:
11 Kilometer bergab und 11 Kilometer zurück.
Er beseitigt Laub, Äste, Geröll und vor allem auch den Müll der Touristen - mit 64 Jahren. Und im nächsten Jahr will er wieder hinauf.
 
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