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Vorboten des Todes

TeresaMaria

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Das Wehklagen der Todesfee als Vorbote des Todes ist in den irischen Legenden ein immer wiederkehrendes Motiv. Die irische Todesfee ist in der irischen Legende verwurzelt- sie wehklagte schon für alte Helden wie König Connor McNessa. Das englische Wort für Todesfee „Banshee“ ist aus dem gälisch-irischen Wort „bean shide“ hergeleitet, was so viel bedeutet wie „Frau aus der Feenwelt“. Ihr trauerndes Weinen soll den Tod ankündigen.

Welche Sagen/Legenden/Märchen gibt es bei uns, die mit den Vorboten des Todes zu tun haben? Weiß jemand mehr darüber?

Bekannt ist ja bei uns der Steinkauz, dessen Ruf den Tod eines Menschen ankündigt.

Vor mehr als zehn Jahren starb eine Dame in der Nachbarsiedlung gegenüber von unserem Haus. Sie hatte sich immer besonders um Katzen aus dem Tierheim gekümmert. Sie war eine ruhige, freundliche Frau. Sie erkrankte schwer und genau in der Nacht vor ihrem Tod hörte ich eine Eule- vermutlich eben den Steinkauz-rufen. Wir haben bei uns einen kleinen Park beim Haus mit einem Altbaumbestand. Eine Nachbarin, die ich sehr gut kenne, von den Siedlungshäusern gegenüber unserem Haus hörte das Rufen auch und konnte dies bestätigen. Am nächsten Tag starb die Nachbarin mit der Katzenvorliebe. Seither habe ich nie wieder bei uns den Ruf einer Eule gehört. Auch nicht als meine Großeltern starben, die bei uns zuhause gepflegt worden sind, in ihrer letzten Lebensphase.
 
Ich glaube, dass der Ruf des Steinkauzes mit "Kimm mit" übersetzt wurde.
Ich erinnere mich noch, in welchem Tonfall festgestellt wurde, dass der Totenvogel schreit. Er war leise, dunkel - mir lief immer ein Schauer drüber, aber nicht unangenehm. Ich hörte dann immer gespannt dem Raten zu, wen es denn diesmal treffen würde. Da wurden alle durchgedacht, von denen man wusste, dass sie sehr alt oder sehr krank waren. In dem kleinen Ort wusste man ja alles.
Es gehört zwar nicht hierher, aber meine Großmutter erwartete auch immer Regen, wenn der Specht rief. "Giaß, Giaß", für sie war er der "Gießer".

Stillstehende Uhren sollen auch auf den Tod eines Menschen hindeuten oder ihn ankünden.
Meine Großmutter erzählte von einem Bild, das von der Wand fiel und sie hätte sofort an ihren Sohn im Krieg gedacht. Ein paar Tage später kam die Nachricht.
In meiner Kindheit verunglückte im Ort eine Frau, ihr Mann wurde hinter vorgehaltener Hand damit in Zusammenhang gebracht. Als er an ihrem Sarg betete, fiel das Kruzifix von der Wand. Er soll kreidebleich weggerannt sein. Zwar kein Vorbote, aber ein "Zeichen".
 
Danke für Deine Erzählungen liebe Elfie. Darüber denke ich nun sehr sehr gerne nach. Vor allem auch das mit den stillstehenden Uhren kommt mir bekannt vor. Ich selbst glaube, es werden in solchen Momenten der Endlichkeit des Lebens- vorher- währenddessen- und unmittelbar nachher besondere Energien frei, die dann diese Vorfälle bewirken. Mit wachsamen Auge und Herzen nimmt man diese dann auch bewusst war. Nachdem der Mensch gestorben ist, soll man das Fenster öffnen- damit die Seele hinausfliegen kann. In diesem Moment war es mir zweimal auch so als ich Opa und Oma verloren habe, dass da noch viel mehr den Raum verlässt. Es ist eine ungeheure Kraft, die befreiend ist. Ich war völlig gedankenfrei in diesen stillen Momenten kurz nachdem der Tod eingetreten ist von den Großeltern und es war auch das erste Mal, dass ich das Zeitempfinden verloren habe. Es war als ob die Zeit stillsteht. Es war auch eine unglaubliche Stille im Raum.

Ich werde versuchen Sagen zu finden, wo es um Vorboten des Todes geht, weil mich das interessiert. Mich würden gerade auch Geschichten interessieren, die sich vor "langer Zeit" zugetragen haben. Und wenn wir ganz weit zurückblicken- bestimmt gibt es auch Erzählungen aus dem Altertum. Die Menschen der Antike habe ja ihre Umwelt sehr bewusst wahrgenommen und vor allem auch die Natur, was natürlich auch wieder auf Platon und seine Philosophie zurückzuführen ist, dass der Mensch in die Rhythmen der Natur eingebunden ist.

Für Deine persönlichen Erzählungen bin ich auch sehr dankbar. Ich hab Dir ja einiges geschrieben, was sich bei meiner Oma noch zugetragen hatte, deshalb schreibe ich es hier nicht noch einmal.
 
Der oldenburgische Sagen- und Märchensammler Ludwig Strackerjahn hat in seinem Werk "Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg" viele Vorboten des Todes aufgelistet. Im 1. Band seines im Jahre 1867 erschienenen Werkes heißt es (S.30 f.):

Ludwig Strackerjahn (1867) schrieb:
(19) Von Vorgängen bei Todesfällen . Wenn eine Leiche im Tode lächelt oder die Augen offen hat, so stirbt bald wieder jemand aus dem Hause. – Wenn eine Leiche schlaff bleibt, nicht steif wird, so folgt bald eine aus dem Hause oder der Verwandtschaft nach (Umgegend von Vechta). – Wenn eine Leiche im Hause mit dem Gesichte nach der Haustür hin aufgebahrt ist, so folgt bald ein zweiter Sterbefall in der betreffenden Familie (Dinklage). – Wohin die Kerzenflammen auf dem Sarge gleich nach dem Anzünden flackern, in der Richtung liegt das Haus, aus welchem die nächste Leiche kommen wird (Jade). – Zu wem unter den im Sterbehause Versammelten nach dem Auslöschen der Lichter der Rauch hinzieht, der muß zuerst sterben (Holle). – Auf der Geest haben die größeren Bauern die Bretter zum Sarge (Husholt), das beste Eichenholz, jahraus jahrein auf dem Hausboden stets fertig liegen. Wenn dieses Holz aus sich in Bewegung gerät, Geräusch verursacht, z.B. bei Sturmwetter oder infolge Eintrocknens, wird bald ein Toter im Hause sein (Großenkneten).

(20) Wenn beim Abgange des Leichenzuges irgend etwas nicht in Ordnung ist, Kopfbedeckungen verlegt sind, ein Wagen nicht fertig ist usw., so muß bald wieder jemand aus dem Hause sterben. – Wenn früher die Krone auf einem Kindessarge nicht zur rechten Zeit am Platze war, so glaubte man, die Seele wäre noch nicht zur Anschauung Gottes gelangt (Neuenkirchen). – Wer beim Leichenbegängnis zuletzt das Haus verläßt, stirbt zuerst (Holle). – Wenn dem Leichenzuge zuerst ein Mann begegnet, wird ein Mann, wenn eine Frau, so wird eine Frau die nächste Leiche abgeben. – Wer einem Leichenwagen begegnet, hat Unglück in den nächsten acht Tagen. – Von dem Benehmen der Pferde vor Leichenwagen ist schon die Rede gewesen.– Aus dem Hause, vor welchem ein Leichenzug hält, kommt bald eine Leiche. Darum wählt man, wenn gehalten werden muß, Kreuzwege oder Punkte, wo keine Häuser zur Seite stehen.

(21) In Jeverland istes Sitte, wenn eine Beerdigung am hellen Tage stattfinden soll, schon am Tage vorher zu läuten; wenn nun am Sonntag-Mittag nach dem Kirchenläuten die Glocken noch für eine auf Montag bevorstehende Beerdigung thätig sein müssen, so bedeutet dies, daß im Laufe der Woche noch eine zweite Beerdigung nothwendig seind wird. - Schlägt die Kirchenuhr, während die Sterbeglocken läuten, so wird bald ein neuer Todesfall eintreten. - Ist zwischen Weihnachten und Neujahr (Holle: In den Zwölften) das Kirchhofstor wegen einer Beerdigung geöffnet, oder steht in dieser Zeit ein Grab offen, so wird es im nächsten Jahre noch sehr viele Leichen geben. – Wenn ein offenes Grab von selbst wieder einfällt, so muß aus der nächsten Verwandtschaft bald wieder einer sterben (Holle). – Derjenige, an welchen im letzten Augenblicke ein Sterbender denkt, bekommt sofort ein Zeichen des Todes. – In einer Familie zu Oldenburg kündigte sich der Tod eines Verwandten immer dadurch an, daß Saiten auf dem Klavier sprangen.
Edit: da das Urheberrecht auf das Werk von Strackerjahn bereits lange abgelaufen ist und das Buch bei Googlebooks als freies E-Book erhältlich ist, habe ich den Abschnitt direkt hier eingefügt.

Wenn ich an meine Kindheit in den 1970er Jahren zurück denke, dann fallen mir dunkel wieder Begebenheiten ein, die bei vielen Älteren Angst und Schrecken auslösten. Ich kann mich auch noch daran erinnern, dass es Alte gab, die sehr genau vorhersagen konnten, woher die nächste Leiche kommen werde. Diese hellsichtigen Leute - bei uns nannte man sie "Leute mit dem Zweiten Gesicht" - waren gefürchtet.
Von der Nordsee gab es immer wieder Berichte, ein auf See ertrunkener Seemann käme zum Zeitpunkt seines Todes an die Tür seines Hauses und klopfe an. Die Bewohner hörten seinen vertrauten Schritt und dann sein Klopfen. Wenn sie die Tür öffnen, finden sie vor der Tür eine große Wasserlache und wissen, dass er ertrunken ist und für immer auf See bleibt. Der hierfür in Nordfriesland verwendete Begriff ist der des "Gong". Karl Müllenhoff schreibt in seinem 1845 erschienenen Werk "Sagen, Märchen und Lieder der herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg" (S. 183):
Karl Müllenhoff (1845) schrieb:
Wenn einer von der Verwandtschaft auf der See ertrunken ist, meldet er es nachher den Anverwandten. Wem ein solcher Gonger begegnet, der erschrickt nicht, sondern wird vielmehr betrübt. Der Gonger meldet sich aber nicht in der nächsten Blutverwandtschaft, sondern im dritten oder vierten Gliede. In der Abenddämmerung oder bei Nacht lässt er sich sehen in eben der Kleidung, worin er ertrunken ist. Er sieht dann zur Hausthür herein und lehnt sich mit den Armen darauf, geht auch sonst im Hause herum, verschwindet aber bald und kommt am folgenden Abend um dieselbe Zeit wider. Nachts öffnet er, gewöhnlich in schweren aufgezogenen Stiefeln, die voll Wasser sind, die Stubenthür, löscht mit der Hand das Licht aus und legt sich dem Schlafenden auf die Decke. Am Morgen findet man einen kleinen Strom salziges Wasser, das dem Ertrungkenen von seinen Kleidern abgetröpfelt ist, in der Stube. Lassen die Verwandten durch dieses Zeichen sich noch nicht überreden, so erscheint der Gongerso lange, bis sie es glauben.

Beide genannten Bücher sind auf Googlebooks als freie E-Books zu finden. Sie sind sehr, sehr lesenswert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch Rabenvögel sollen diesbezüglich einen schlechten Ruf haben. Vor einigen Jahren hat mir meine Mutter - von Beruf Altenpflegerin - erzählt dass eine alte Dame, die beim Pflegeheim immer die Dohlen gefüttert hat, damit aufhören musste weil sich andere Bewohner beschwert hatten. Nicht wegen Lärm oder Schmutz, die durch die Dohlen verursacht worden wären, sondern weil man "diese Totenvögel" da nicht haben wollte. Die Bewohner hatten schlicht und einfach Angst.
 
Ich denke auch, dass sich das eigene Bewusstsein verändert, wenn man einen geliebten Menschen über lange Zeit aus dem Leben begleiten darf. Man sensibler wird für Energien, die Stille und vieles Andere mehr, das sonst im lauten Alltag und der Hetze untergeht. Auch ist man ständig konfrontiert mit den wissenschaftlichen Erklärungen verschiedener Phänomene.
Ich hab einen Mann so nahe in Erinnerung, der nach seinem Tod - der Arzt war schon verständigt - lächelte. Lachte, könnte man sagen, laut- und bewegungslos halt. Kolleginnen sagten, sie hätten das schon oft beobachtet.
Nun hat die Gesichtsmuskulatur eine ganze Menge Möglichkeiten für Grimassen, wenn dies die Medizin mit irgendwelchen Reflexen erklärt. Lächeln ist jedenfalls die schönste davon.
Fotos von "Seelenfenster" gibt es auch in der Foto-Galerie, es waren eigene kleine Luken in Deckennähe. In alten Häusern aus einer Zeit, wo der Tod als Teil des Lebens auch in den Bau des Hauses mit einbezogen wurde.

Ich glaube, allem was schwarz ist, haftete Unglückbringendes an. Weil eben das bei uns die Farbe der Trauer ist, in anderen Ländern ist das anders.
André Heller erzählte mal in einem Interview, man musste seiner Großmutter sagen, sie solle keine Raben füttern, wenn sie keine "Totenvögel" sehen will.

Entschuldige, liebe Teresa, dass ich mich nicht mit sehr alten Sagen, Legenden, Märchen, Überlieferungen einbringen kann und statt dessen den Bezug zur Gegenwart herstelle. Ich finde das auch spannend, aber es ist natürlich DEIN Thema, vielleicht fínde ich auch noch etwas dazu.
 
Auch Rabenvögel sollen diesbezüglich einen schlechten Ruf haben. Vor einigen Jahren hat mir meine Mutter - von Beruf Altenpflegerin - erzählt dass eine alte Dame, die beim Pflegeheim immer die Dohlen gefüttert hat, damit aufhören musste weil sich andere Bewohner beschwert hatten. Nicht wegen Lärm oder Schmutz, die durch die Dohlen verursacht worden wären, sondern weil man "diese Totenvögel" da nicht haben wollte. Die Bewohner hatten schlicht und einfach Angst.

Rabenvögel sind Aasfresser, die bevorzugt an den in früheren Zeiten auf offenem Feld stehenden Galgen und auf den Schlachtfeldern anzutreffen waren. Als 1976 der Ostdeutsche Tanker "Böhlen" vor der französischen Küste sank, wurde berichtet, in den Tagen danach wären zahllose Rabenvögel (Krähen, Dohlen, Elstern) an den Stränden zu sehen gewesen.

Laut Ludwig Strackerjahn (1867) wurde im Oldenburger Land zwischen Krähen und Raben in ihrer Symbolik unterschieden: Krähen waren Vögel, die den Tod eines Menschen vorhersagten. Der Rabe dagegen war grundsätzlich böse, er wurde mit dem Teufel in Verbindung gebracht, der sich im oldenburgischen Volksglauben gerne als Rabe zeigt.
 
Welche Sagen/Legenden/Märchen gibt es bei uns, die mit den Vorboten des Todes zu tun haben? Weiß jemand mehr darüber?

Ich habe einfach mal weiter bei Strackerjahn nachgelesen - und habe dann das hier im Themenbereich "Vorspuk" (ab S.132 f.) gefunden:
Ein Jüngling aus Zwischenahn ging in die Fremde. Als er eine Zeit lang draußen gewesen war, empfand er eine große Sehnsucht nach seiner Heimat, machte sich auf und reiste ab. Unterwegs kehrte er bei einem Freunde zum Mittagsessen[156] ein. Da er nun seinen Platz nahe am Fenster hatte, sah er hinaus und erblickte eine weiße Gestalt, die ihm winkte. Sogleich kam ihm ein Schaudern an; er nahm Abschied und eilte weiter. Als er zu Hause angelangt, wurde er gleich mit der Nachricht empfangen, daß seine Mutter sehr krank sei. Er trat in das Zimmer, und nachdem er seine Mutter gesehen, starb dieselbe sogleich.

Ein Mann ging zu Hooksiel an dem Hause eines Schiffers vorbei, der zur See abwesend war, aber seine Frau zurückgelassen hatte. Vor ihm her ging ein Mann in Schiffertracht, trat an das Haus, guckte über die Gardinen und ging dann wieder fort. Jetzt konnte der erstere im Mondenschein deutlich erkennen, daß es der abwesende Schiffer, der Eigentümer des Hauses, war. Kurze Zeit darauf kam Nachricht, daß der Schiffer in eben dieser Nacht verunglückt sei.

Ein Schulknabe, welcher zu Oldenburg hinter dem Kirchofe wohnte, mußte einst in die Stadt zum Doctor, da seine Mutter plötzlich krank geworden war.Wie er am Kirchhofe vorbei kam, sah er auf dem Grabe seines schon früher verstorbenen Vaters, das nahe an der Mauer war die Gestalt seiner Mutter im Totenanuge, Voll Angst lief der Knabe noch Hause zurück und fand seine Mutter - tot.
 
Ich selbst habe nur gehört, daß jemand stirbt, wenn eine Eule schreit oder ein nachts ein Hund ausdauernd heult.

Auszug aus einem in Belgien erschienenen Katalog (Übers. aus dem Französischen von mir):

"Es gab Vorzeichen, an die manche Leute glaubten, weil sie sich mitunter bewahrheiteten: ,Wer Petersilie umsetzt, bringt seine Angehörigen um’ (sehr verbreitet). Wenn ein Toter über Freitag oder Sonntag auf dem Totenbett lag, würde sich innerhalb von sechs Wochen (Bertrix) oder vor Ende der Woche (Jalhay) ein weiterer Tod in der Gemeinde ereignen. Man vermied Beerdigungen am Freitag, um nicht in den nächsten 6 Wochen einen weiteren Todesfall in der Familie zu haben (Bouillon, Rochehaut). Wenn sonntags während der Messe eine Kerze auf dem Hauptaltar erlosch, würde innerhalb von sechs Wochen jemand in der Gemeinde sterben – ein Mann, wenn es eine Kerze auf der Evangeliumsseite war, eine Frau auf der anderen Seite (Wardin). Vom Tod zu träumen ließ für die Familie Schlimmes befürchten (Tellin, Léglise)."

Aus: Les vivants et leurs morts. Art, croyances und rites funéraires dans L'Ardenne d'autrefois (Die Lebenden und ihre Toten. Kunst, Glaube und Begräbnisriten in den Ardennen in früherer Zeit), Bastogne 1989, S. 175 (Die Angaben in Klammern nennen die Orte, aus denen diese Vorzeichen bekannt sind.)
 
Ich hörte von solchen Vorzeichen zum Jahresende hin:
Wenn man Wäsche über den Weihnachtsabend oder Silvesterabend hängen läßt, stirbt jemand aus der Familie.
far.a
 
Das kann ich dann nachvollziehen, wenn es der Hund des verstorbenen Besitzers war! :)
Das Geheul gilt als Vorzeichen, nicht als Nachzeichen! ;)
Ich habe in meiner Kindheit einen Nachbarshund erlebt, der heulte in jeder halbwegs mondbeschienenen Sommernacht. Am Ende des Sommers hätte in unserer Siedlung kaum noch jemand am Leben sein dürfen. :D
 
Ich hörte von solchen Vorzeichen zum Jahresende hin:
Wenn man Wäsche über den Weihnachtsabend oder Silvesterabend hängen läßt, stirbt jemand aus der Familie.
far.a
Das hat meine Mutter auch immer gesagt, dass man das nicht machen soll!
Ich habe das viel später einmal aus Interesse ausprobiert! Außer, dass die Wäsche am 1. Jänner trocken war, ist nix passiert! :D
 
Das hat meine Mutter auch immer gesagt, dass man das nicht machen soll!
Ich habe das viel später einmal aus Interesse ausprobiert! Außer, dass die Wäsche am 1. Jänner trocken war, ist nix passiert! :D
Wahrscheinlich wurden diese Vorzeichen für Großfamilien erdacht und du hattest einfach nicht genug sterbegeeignete Verwandtschaft! :D
 
Hallo Zusammen,
Ich habe Eure Antworten kurz überflogen und Sie gefallen mir.
Zu Vorboten des Todes kann ich sagen ,
1) Es gibt Sagen in denen Unglücke mit Verletzten und Toten Zeitversetzt von Passanten schon Tage vorher gesehen werden. Wenn Sie sich dem Unglücksort nähern ist alles Normal und est 2-3 Wochen geschiet es dann.
( Brand in der Mühle Eschbachtal, Aschewibchen von Dresden /oder so , Pearl Habor und noch vieles mehr.
2) Personen, die sehen können wer als nächstes Stirbt.
( einer sah aufgebahrte Tote in einen Sarg und schnitt Ihnen etwas Haar ab.
Später fehlte Ihm eine Haarlocke und er starb als nächstes)
3) Jede Dynasty hat einen eigenen Geist oder Erscheinungen, die das Ableben großer Herrscher ankündigt.

Gutes Thema
 
Auch bei uns existiert eine Sage, in der ein Mann seine eigene Beerdigung
vorhersah. Er ertrank später in Schwerte in der Ruhr beim Baden , sein Leichnam wurde
nach Dortmund überführt. - Ulrike
 
Im wissenschaftlichen Begleitheft zur aktuellen Ausstellung "Verflixt - Geister, Hexen und Dämonen" gibt es einen sehr interessanten Artikel zum Thema "Nachzehrer" oder "Nachzehrende Tote".
Hierbei handelte es sich um den zu Zeiten Martin Luthers, aber auch noch im 17. Jahrhundert in Schlesien, Ostpreußen, Pommern, aber auch in Teilen des heutigen Tschechiens weit verbreiteten Glauben, bestimmte Tote würden andere Familienmitglieder, ja ganze Dörfer mit in den Tod reißen. Man erkenne sie daran, dass sie beim Öffnen des Grabes im Sarg säßen und begonnen hätten, ihre Leichkleidung und das Sargtuch, teilweise auch ihre Hände aufzufressen. Einziges Gegenmittel sei hier das Ausgraben der Leiche und das Abschlagen des Kopfes, der den Toten danach zwischen die Beine gelegt werden müsse.
Würde dies nicht geschehen, so der Glaube, würde das ganze Dorf sterben. Der Tote würde dann aus dem Grab steigen und um Mitternacht die Glocken läuten und alle, die dies hörten, würden ebenfalls sterben.
Bei der Vorbereitung eines Toten zur Bestattung sei unbedingt darauf zu achten, dass keinerlei Stoff - auch nicht für kurze Zeit - auf seinen Mund gelegt würde. Genau dies würde ihn zu einem Nachzehrer machen.
 
Hallo TeresaMaria!

An eine Sage mit weißen Rosen als Vorboten des Todes kann ich mich seit meiner Kindheit erinnern. Ich hab sie hier auch prompt wieder gefunden: http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/kaernten/graber/weisse_rose.html

Auch bei uns gibt es 2 Sagen zu einer weißen Rose.

1.) Jedem Mönch, welcher binner 3 Tage sterben sollte, lag beim morgentlichem Gebet (im Altenberger Dom / Burscheid ) eine weiße Rose auf dem Sitz.

2.) um das jahr 1000 kamen aus Rom 2 reiche Brüder (aus dem Geschlecht Ursus), kauften Land und erbauten eine Burg. Der Nachbar beschwerte sich, das Diese all zu nahe sei. So bekam die Burg den Namen Altena. Und die Erbauer nannten sich nun " die Grafen v. Altena". Sie waren reich und mächtig und bedrengten den Grafen von Hückeswagen und erhielten (Kauften warscheinlich) Burg Altenberge. Und nannten sich ab da Grafen von Berg.
Graf Adof I v.Berg zog in den Krieg, ein Bote brachte Ihm die Nachricht, das er Vater von Zwillingen geworden sei. Der, welcher während seiner abwesenheit die Aufsicht über Burg Altenberge hatte, von der Herrin aber eine Abfuhr bekommen hatte, behauptete, das diese Fremd gegangen sei.
Graf Adolf schikte seine Frau samt Kinder in den Wald, der Jäger solle alle drei töten. Er tötete also die Frau und legte die Kinder in eine mit Dornenhecken umwucherte Lichtung. Sonderlicherweise hatte diese weiße Blüten.
Die Knaben schrien, weil sie Hunger und Durst hatten. Eine Wölfin säugte sie und der Geist der Mutter war auch öfters dort. Von der Burg aus dauerte es dem Grafen und er ließ die/ seine Kinder holen. Aufgrund der weißen blühten der Dornenhecke war diese auch das Wappen der Grafen v. Berg.
(Quelle : Sagen zur deutschen Adelsgeschichte)
(Der autor bezweifelt selbst, die römische Abstammung, da es damals Mode war und tipt eher auf deutschen Adel.)
 
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