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Ich bin heute auf eine sehr interessante Dissertation gestossen, in der der Autor Hubert-Otto Gietzen († 2005) im Jahr 1964 die Almen des Stubaitales (Tirol) in historischer, wirtschaftlicher, rechtlicher und volkskundlicher Natur untersucht. Neben hervorragendem Quellenstudium hat der Autor als Feldforschung alle Almen des Stubaitales besucht, dokumentiert und die Sennen befragt.

Ich bringe hier einen Auszug über den interessanten Aspekt der Volksmedizin:

Die Wandlungen der Heilkunde

Ein weiteres Hilfsmittel der modernen Technik, das Sprechfunkgerät, lässt eine weitere Notwendigkeit der Selbsthilfe entfallen. Diese früher auf den Almen sehr gepflogene Notwendigkeit bestand darin, dass die Älpler selbst – meistens die erfahrenen Senner und Sennerinnen – bei Erkrankungen von Mensch und Tier Heilung oder Linderung bringen mussten; denn wegen der weiten Entfernung und der schlechten Wege war es schwierig, die Verbindung zwischen Alm und Talgemeinde herzustellen, weshalb ein Arzt nicht rechtzeitig oder auch gar nicht auf die Alm hätte geholt werden können. Hier nun musste der Senn einspringen und an Stelle des Arztes mit der Heilkraft der Natur zu helfen versuchen.

Vor allem gegen die Erkältungskrankheiten der Menschen kannten und kennen die Stubaier Älpler ausgezeichnete Heilmittel, die sie aus heilkräftigen Bergpflanzen gewinnen: So wird Frauenmantele- und Daunmanteletee gegen Blasen- und Nierenerkrankungen verwendet; ebenfalls gegen Unterleibsleiden werden gekochte, wilde Brennnesseln in heißem Zustand aufgelegt. 1) Gegen Husten, Atmungsbeschwerden und derartige Erkrankungen helfen Daunmantele- 2), Goastrauben- (Isländisch Moss) 3), Spitzweg- 4) und Jochkamillentee, der auf der Kar-Alm auch als Abführmittel Verwendung findet sowie Madaun- und Enzianwurzeln. 5) Auf der Falbesoner-Ochsen-Alm wird aus der Speik-Blume (eine violett-farbene Blume) ein Tee zubereitet, der vorzüglich gegen Magen- und Halsweh hilft. Ebenfalls gegen Magenbeschwerden wird ein Tee aus der Schafgarbe gewonnen 1) sowie aus „Pipernellen“ (Bockwurz) 2), Enzian- und Meisterwurzeln 3). Bei Wunden und Verstauchungen wird der Arnikasaft aufgeträufelt 4). Bei Blutarmut hilft der aus den Wurzeln des Blatwurz gepresste Saft 5). Gegen Lungentuberkulose bei Mensch und Vieh wird Gamskress verwendet. 6)

1) laut freundlicher Mitteilung der Sennen auf der Schlicker- und Herzeben-Alm
2) laut freundlicher Mitteilung des Sennen auf der Mieder-Ochsen-Alm
3) laut freundlicher Mitteilung der Sennerin auf der Falbesoner-Nock-Alm
4) laut freundlicher Mitteilung der Sennerin auf der Herzeben-Alm
5) laut freundlicher Mitteilung der Senner auf der Schlicker- und Kar-Alm, Hofer
1) laut freundlicher Mitteilung des Sennen auf der Schlicker-Alm, Friedel Stern
2) laut freundlicher Mitteilung des Gastwirtes Erich Falbesoner, Ranalt
3) laut freundlicher Mitteilung des Sennen auf der Schlicker-Alm, Friedel Stern
4) laut freundlicher Mitteilung der Sennen auf der Pinnis- und der Miederer-Ochsen-Alm, Siller und Stern
5) laut freundlicher Mitteilung des Sennen auf der Pinnis-Alm, Siller
6) laut freundlicher Mitteilung der Sennerin auf der Herzeben-Alm, Maria Permoser

Bei Viehkrankheiten gilt der Grundsatz, alle Pflanzen, die dem Menschen gut sind, sind auch für’s Vieh gut. 7) So findet die Alpenschafgarbe auch beim Vieh Verwendung, wenn es unter Durchfall leidet 8), gegen diese Krankheit hilft auch Edelweißmilch 9). Gegen Blähungen und Pflanzenvergiftungen wird den Tieren Milch, in der die Gaistrauben ausgekocht wurden, eingeflößt. 10)

Außer dieser Kenntnis der Heilkräfte obgenannter Pflanzen kennen die alterfahrenen Sennen besondere Methoden, um Viehkrankheiten zu heilen. Allerdings sind diese Methoden nur noch wenigen Sennen bekannt, da sich die Älpler mehr und mehr über das Sprechfunkgerät an die in den Talgemeinden praktizierenden Tierärzte wenden können.

7) laut freundlicher Mitteilung des Gastwirtes Erich Falbesoner, Ranalt
8) laut freundlicher Mitteilung der Sennerin auf der Falbesoner-Nock-Alm
9) laut freundlicher Mitteilung der Sennerin auf der Herzeben-Alm, Maria Permoser
9) laut freundlicher Mitteilung der Sennerin auf der Herzeben-Alm, Maria Permoser

So verwendete der Senn auf der Miederer-Ochsen-Alm früher folgende volkstümliche Behandlungsart, um ein vom fliegenden Brand befallenes Tier zu heilen: Das befallene Tier wurde fest in Wolldecken eingepackt und bekam Wacholdertee und Schnaps zu trinken. Ein Aderlass und eine unter dem Tierkörper aufgestellte Glutpfanne sollen des weiteren die Heilung bewirken. Entweder ist das Tier nach dieser zweistündigen Prozedur gesund oder tot. 1)

1) laut freundlicher Mitteilung des Sennen auf der Mieder-Ochsen-Alm, Stern

Gegen das Abwärtswachsen der Hörner werden dem Vieh Jöcher aufgesetzt 2), oder die Senner versuchen durch verschiedenen Lichteinfall das Wachstum der Hörner zu beeinflussen. 3)

2) laut freundlicher Mitteilung der Sennerin auf der Falbesoner-Nock-Alm
3) laut freundlicher Mitteilung des Sennen, des Alm- und Webermeisters Friedel Stern auf der Schlicker-Alm

Gegen eine andere Viehkrankheit, die Mauke (eine Klauenkrankheit) verwenden die Sennen auf der Stöcklen-Alm ein besonderes Mittel: Sie legen ein ausgestochenes Rasenstück aufs Kaserdach und warten, bis dies trocken ist; denn dann ist die Krankheit geheilt 4). Hierbei handelt es sich nicht um ein direktes Heilmittel, vielmehr m. E. um ein Mittel, den Zeitpunkt der Heilung bestimmt zu erhalten; denn die Mauke entsteht bei fortwährender Nässe, bei mehrere Wochen lang ununterbrochen fallendem Regen; bei Trockenheit jedoch kommt sie nicht auf oder verschwindet. Da nun in früheren Zeiten das Vieh, vor allem aber das Galtvieh, um auch das letzte Stück Weide zu nutzen, oftmals sehr weit von der Almhütte entfernt graste, stellte der Senn, sobald er von der Krankheit erfuhr, die Rasenflecken auf das Hüttendach. Wenn sie getrocknet waren, kannte er den ungefähren Zeitpunkt der Heilung. Jetzt konnte er hochsteigen, um den Gesundheitszustand der Tiere zu prüfen und ersparte sich somit manchen Weg

4) laut freundlicher Mitteilung des früheren Hirten auf der Stöcklen-Alm und jetzigen Gastwirtes in Neustift, August Ferchl

Auch bei der Begrabung eines Tierkadavers musste der Senn vielerlei Sorgfalt üben, dies vor allem bei totem Vieh, das an einer ansteckenden Viehkrankheit verendet war. Gerade bei Tieren, die am Rauschbrand verendeten, waren und sind auch heute besondere Vorkehrungen zu treffen. Das Aas muss – dies schärfen die alterfahrenen Sennen auf der Stöcklen-Alm den jungen Hirten und Hütebuben mit aller Dringlichkeit ein – in eine so tiefe Grube gelegt werden, dass die Pflanzenwurzeln den Kadaver nicht mehr erreichen können. Im anderen Falle nämlich, so fürchten die Älpler, leiten die Wurzeln die Krankheitskeime in die Grasspitzen, so dass das Vieh, das von diesem „verdorbenen“ Futter frisst, auch vom Rauschbrand befallen wird. 1)

1) laut freundlicher Mitteilung des Gastwirtes August Ferchl

In der Gegenwart verlassen sich die Älpler kaum mehr auf diese aus heilkräftigen Bergpflanzen gewonnenen Heilmittel, ist ihre Zusammenstellung doch schon weitestgehendst vergessen worden. Heute gehört es zur Selbstverständlichkeit, über das Sprechfunkgerät, die in den Talgemeinden praktizierenden Ärzte zu benachrichtigen, ihre Weisungen einzuholen oder aber bei akuter Gefahr die Rettung zu verständigen. Darüber hinaus – und von dem modernen technischen Hilfsmittel des Sprechfunkgerätes einmal abgesehen – weisen die für die Almwirtschaft zuständigen Gremien 2) darauf hin, dass „auf jede Alm eine Almapotheke“ gehört; mit den Medikamenten der Almapotheke bekämpfen die Älpler heute die Krankheiten in größerem Maße als mit den nach eigenen Rezepten hergestellten Heilmitteln.

Quelle: Hubert-Otto Gietzen, Die Almen des Stubaitales in Geschichte und Recht, Wirtschaft und Volkskunde, maschin. Diss., Innsbruck 1964


Vielleicht weiß jemand noch weitere Aspekte der Volksmedizin bzw Tierheilkunde auf Almen?

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht weiß jemand noch weitere Aspekte der Volksmedizin bzw Tierheilkunde auf Almen?
Wolfgang (SAGEN.at)

Aus dem Buch "Kräuterweiber und Bauerndoktoren" von Johann Schleich, der viele Menschen in der Steiermark nach ihrem alten Wissen über Hausmittel befragt hat (dieses Buch ist das Ergebnis seiner Bemühungen), hab ich folgende Rezepte, in denen es um Viehheilkunde geht, abgetippt. Die Namen der Auskunftgebenden habe ich, so wie sie im Buch genannt sind, jeweils nach dem Rezept in Klammer dazugeschrieben. Das Buch ist überhaupt ziemlich interessant, vor allem, aber nicht nur vom volkskundlichen Aspekt her.

Ob diese Rezepte auch auf den steirischen Almen verwendet wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. Bei einigen kann ich es mir gut vorstellen, andere erscheinen mir zu aufwändig für den Gebrauch auf der Alm, bzw bezweifle ich, ob eine Sennerin oder ein Senner z.B. Salzsäure auf der Alm vorrätig hat ;)

Wie auch immer, interessant finde ich die Rezepte allemal - und hier kommen sie:

- Kälbern wurde als vorbeugendes Mittel gegen diverse Erkrankungen die Nieswurz (Güllwurz) in die aufgeschnittenen Ohren gesteckt (Alois Auer)

- Bleibt im Rinderschlund ein Apfel oder Kürbisteil stecken, so wird das Rindermaul mit dem Nabenring eines alten Wagenrades aufgesperrt und mit der Hand der Apfel gelöst (Anton Baierl, Viehdoktor aus Pretal bei Kapfenstein)

- Ist das Vieh verstellt (d.h. es hat Blähungen), wird Wermut- oder Kamillentee gegeben (Cäcilia Bäck aus Johnsdorf)

- Bei Verstellungen (Blähungen) vermischte er Salzsäure mit Alkohol und Kamillentee und goss diese Mixtur mit einer Flasche dem Rind in das Maul. Half dies nichts, so musst er den Pansen mit einem Eisen anschlagen, das die Gase austreten konnten. Auch ein Schlauch, der durch das Maul in den Magen geführt wurde, um die Gase herauszulassen, wurde verwendet (Johann Buchgraber, Viehdoktor aus Wetzelsdorf)

- Zur Stärkung des geschwächten Rindes setzte er Kren, Hafer oder Weizen in Wein an, ließ es ein wenig zugedeckt stehen und gab es den Rindern mit der Flasche ein (Johann Buchgraber, Viehdoktor aus Wetzelsdorf)

- Wenig Stuhl und Magenverstimmungen bei Rindern soll man mit einem Kamillentee behandeln (Johann Czekitz)

- Die empfindlichen Nabel von drei Wochen alten Kälbern rieb er mit einer Nabelsalbe, die er zu Hause zubereitete, ein. Man nimmt dazu zu gleichen Teilen Knoblauch, Schwarzwurzel, Eibisch, Lilienzwiebeln und Lorbeerblätter und röstet sie kurz in heißem Fett. Bevor das Fett völlig abkühlt, wird es durchgeseuht, dann kommt ein wenig Terpentinöl dazu. (Josef Edelsbrunner, Viehdoktor aus der südlichen Obersteiermark)

- Die Venen der Rinder wurden mit einer Rosmarin-Tinktur eingerieben: man kocht in 1 Liter Wein 1 Handvoll Rosmarin, 1 Handvoll Wermut und 5 dag A(b)sang. Dann auf Stallwärme abkühlen lassen und die Venen der Rinder einreiben. (Josef Edelsbrunner, Viehdoktor aus der südlichen Obersteiermark)
(Anmerkung: Was Absang ist, wird hier leider nicht erklärt, außer dass es in der Apotheke zu bekommen ist).

- Schweinen und Rindern gibt man Kernöl, damit die Nachgeburt leichter abgeht (Stefi Einfalt, kräuterkundige Frau aus Stocking)

- Kohlöl wird Tieren, wie z.B. den Rindern bei Bläungen in das Maul geschüttet. Es löst die Blähungen (Franz Grabenhofer, einer der letzten Köhler der Steiermark und der einzige, der mit seinem Kohlwerk auch volksmedizinische Mittel produziert)

- Zur Weckung der Lebensgeister des Kalbes werden Nase und Maul mit kaltem Wasser, besser Essigwasser, abgewaschen. Wenn der Nabel schwärt, wird eine Mischung aus Lehm und Essig aufgelegt. Die Kuh bekommt nach dem Kalben Brot und leicht erwärmtes Essigwasser oder Most, und zur Entspannung wird ihr Rücken mit Schnaps abgerieben. Will die Nachgeburt nicht weggehen, so wird der Kuh ein Pfingstrosenblütentee zu trinken gegeben, wozu nur rote Blüten verwendet werden. Wird das Kalb von der Kuh getrennt, so kann es vorkommen, dass die Kuh zu brüllen beginnt - dagegen hilft, wenn man der Kuh ein Büschel Haare vom Rücken des Kalbes, in Brot gesteckt, zu fressen gibt. Wenn Rinder verlegt sind, so gibt man ihnen Brot oder Schrot mit Pechöl. Mit Pechöl einreiben wirkt auch gegen Verstauchung. Gegen Fieber sind weiße Rüben gut. (Maria Hackl, Bäurin aus Alla bei St.Georgen)

- Das Rind bekommt bei Blähungen einen Tee aus Heidenwindenkraut, Saupappel, Kamille, Petersilie, Anis, Kümmel und Enzianwurzeln. Einen Linsertschleim gibt man Kälbern, die Bauchweh haben: Leinsamen (Linsert) wird gekocht und mit Milch vermischt. (Anna Horn aus Ziprein bei Kirchbach)

- Ist das Vieh blutarm und leidet an Eisenmangel, so gibt man Brennnesseln zum Futter (Hermann Jud, Bauerndoktor)

- Wasserbeschwerden bei Kühen hilft man mit einem Tee aus Petersilie, Hespeln, Kümmel und Kamille ab. Geschwollene Euter der Kuh werden mit einer Salbe, für die man Saunigelkraut, Eibisch und Lorbeer(kern) in Rindsschmalz röstet, eingeschmiert. Gegen Würmer bei Kühen kocht man Knoblauch in Milch. Glaubersalz ist gut gegen Fieber bei Kühen. Ein Eutergeschwür bei den Kalbinnen muss man mit Heublumen bekämpfen. Ist die Kuh krump (lahm,. hinkend), so legt man Essig mit Wasser vermischt auf. (Johann Kirbisser II.)

- Mit Bremsenöl schmierte man Rinder gegen die Bremsen ein (Erich König, Apotheker aus Feldbach)

- Aufgeblähte Kühe werden mit einer Schmerkugel behandelt. Dazu benötigt man eine geleerte Schweineblase, die man aufbläst und mit dem Schmer (Fett), das mit Knoblauch und Kümmel vermengt wird, füllt. Schmer, Knoblauch und Kümmel müssen fein gehackt werden. Dann wird die gefüllte Kugel dem Vieh ins Maul gesteckt. Vor allem bei rindern, die eine Aufblähung durch frischen Klee haben, ist dieses Rezept sehr wirkungsvoll. (Josefa Krickler, Hausfrau und Bäurin in Oberdorf bei Kirchberg)

- Leiden Schweine und Rinder unter Appetitlosigkeit, so wird Rainfarn zu Tee verkocht. Dieser Tee wird dem Trinkwasser der Tiere beigemengt, wobei darauf geachtet werden muss, dass sowohl Rinder als auch Schweine nur warmes Trinkwasser erhalten. Zeigen Rinder oder Schweine Krankheitserscheinungen, so werden zu je 1/3 Rainfarn, Kümmel und Kamille vermengt und daraus ein Tee gekocht. Gleichzeitig kocht man weiße Rüben und vermengt diese mit dem Tee. Diesem Gemisch wird noch eine Handvoll Kleie beigemengt. (Irene Leitgeb)

- Geht die Nachgeburt der Kuh nicht ab, wird getrocknetes Rettichkraut gekocht und der Kuh ins Maul geschüttet. Ist das Rind verstellt, hat keinen Stuhl, so wird mit der Flasche Pechöl eingeschüttet. (Johanna Lipp, geb. 1921, hat ihr Hausmittelwissen von ihrer Mutter überliefert bekommen)

- Hatten kleine Kälber die Gliedergüll, so wurde ein Stück Gras mit der Erde ausgestochen und auf die geschwollenen Stellen aufgelegt. Bei Kälbern, die jünger als 10 Tage waren, half diese Behandlung nicht. (Franz Neubauer sen. aus Krusdorf)

- Einer schwachen Kuh, die sich nach der Geburt eines Kalbes nicht erheben kann, gibt man einen halben Kübel Bohnenkaffee oder einen halben Kübel Most als Stärkungsmittel. (August und Andreas Poller)

- Bei Euterentzündung von Kühen stellt man einen Kübel voll Heublumenabsud (heiß) unter das entzündete Euter. (Maria Reichmann aus Untergiem)

- Eibischtee wird der Kuh verabreicht, wenn sie kalbt. (Maria Schwarz aus Pichla)

- Stierhoden wurden paniert oder - in Streifen geschnitten - gekocht. Das galt als kräftigend. Auch Kuheuter gibt Kraft. Es wird "Spanisches Herz" genannt und paniert gegessen (Karl Saria, Fleischermeister aus Feldbach)
Anmerkung von mir: *brrrrrr*

LG,
Dolasilla
 
Hallo Dolasilla,

vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag!

Johann Schleich ist ein hervorragender Autor für volkskundliche Sachbücher aus der Steiermark, ich habe eine ganze Reihe von Büchern von ihm, obwohl ich sonst eigentlich eher selten in der Steiermark vorbeikomme.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
ich bin heute durch zufall oder schicksal oder wie man es auch nennen will auf diese interessante seite gestossen

und bei den beiträgen hier fehlt mir etwas die menschliche naturmedizin

wenn jemand schaukräutergärten oder vieleicht auch privaten kräutergäten mit besitzer(innen) in der obersteiermark bezw. murtal die ihr wissen gerne weitergeben würden kennt dann würde ich das auch gerne erfahren

beschäftige mich schon einige zeit damit komme aber nicht vom fleck

mit herzichem dank
 
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