Bayrisches Fernsehen
Pfingstsonntag, 11. Mai 2008, 19.00 Uhr - 1. Teil
Pfingstmontag, 12. Mai 2008, 19.00 Uhr - 2. Teil
Auf einem langen Fußmarsch über die Jöcher der Hohen Tauern besucht Josef Schwellensattl Südtiroler Bauern auf ihren Almen jenseits der italienisch-österreichischen Grenze im Zillertal und im Pinzgau.
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts besitzen Ahrntaler Bauern Almen im Zillergrund und im Krimmler Achental. Seither nehmen sie den beschwerlichen Weg auf sich und ziehen im Frühjahr und im Herbst mit ihren Tieren über die noch oder bereits wieder verschneiten Hohen Tauern. Der Film widmet sich der Beschreibung dieser herrlichen Alpenübergänge und den Begegnungen mit den Bauern und den Wirten der Richterhütte und des über 600 Jahre alten Tauernhauses. Das Tauernhaus liegt zwischen den Almen im Krimmler Achental und ist Alm-Bauernhof und Schutzhaus in einem.
Die Salzburger Bischöfe haben das Tauernhaus im 14. Jahrhundert eingerichtet. Die Betreiber mussten für die Begehbarkeit der Wege und Pässe sorgen, arme Reisende unterstützen und vom Weg abgekommene Tauerngänger suchen.
Im zweiten Teil seiner Wanderung über die Jöcher führt uns der Autor Josef Schwellensattl von Südtirol nach Osttirol. Von Hl. Geist im Ahrntal geht's über die Bruggeralm nach Rain und von dort über die Grenze nach Österreich. Das Grenzjoch ist das Klamml und es führt auf die Jagdhausalm im Defreggental. Die Jagdhausalm vermittelt mit ihren sechzehn steingemauerten Kashütten und den baumlosen Bergflanken einen Hauch von Tibet.
An die Jagdhausalm grenzt die Seebachalm. Hier wird noch gekäst und Franz, der Senner, hat eine Theorie, nach der die Butter von Kühen mit Hörnern gelb ist und die von Kühen ohne Hörner weiß. Auch hätten die hornlosen Kühe im Gebirge viel mehr Angst. Bevor unser Autor über die Stalleralm wieder auf Südtiroler Gebiet ins Gsiesertal zurückkehrt, gerät er auf der Lappachalm in eine Gamsjagd. In Gsies hat es ihm die Ochsenfeldalm angetan. Ochsenfeld ist ein kleines Almdorf mit vier Hütten. Alle sind bewirtschaftet. Die fünf Menschen, die den Sommer über hier verbringen, gehören drei Generationen an und bilden eine kleine, lebendige und harmonische Gemeinschaft.
Von Gsiesertal geht's über das Kalksteinjöchl wieder nach Osttirol, hinüber ins Villgratental. Gleich nach dem Jöchl treffen wir auf der Schalleralm die Gebrüder Walder, die immer noch kämpferischen Brüder des legendären Wilderers Pius Walder. Und auf der Schmiedhofalm beim Kohler Hermann treffen sich Jäger und "Almer" gern zum Philosophieren. Über die Wirtschaft zum Beispiel. Wirtschaft, sagt Franz, ein alter Hirte, ist, wenn unsere gute Milch um neun Uhr früh für 30 Cent das Tal verlässt und nach zwei Stunden frisch verpackt wieder ins Tal kommt, nicht mehr ganz so gut, aber um einen Euro teurer.
Die Filme von Josef Schwellensattl entstehen meistens in Südtirol, Ladinien und den angrenzenden italienischen Gebieten. In ihnen dreht sich alles um die Menschen, ihre Passionen, ihre Landschaft und Kultur. Die bäuerliche Heimat, die er als Kind kennengelernt hat, fängt er gefühlvoll in seinen Filmen ein. Die Menschen antworten nicht auf Fragen, sie erzählen aus ihrem Leben; unbefangen und ohne Scheu vor der Kamera, die sie gar nicht mehr wahrnehmen. Um so ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen, braucht es Zeit, oft viele Wochen. "Wenn einer nicht in etwas verliebt ist, kann er es auch nicht schätzen."
So porträtiert Josef Schwellensattl nur Menschen, die er mag und das spürt man in seinen Filmen. Er sucht nach ihnen und er findet sie bei seiner Arbeit. Schon in seinem Abschlussfilm an der Münchner Filmhochschule beobachtete er über ein Jahr lang die Bauernhöfe am Berghang des Martell-Tals. Seitdem dreht er Dokumentationen über das Leben in seiner Heimat. Seit 1985 arbeitet er für die Redaktion 'Unter unserem Himmel', "die mir die nötige Freiheit zum Arbeiten lässt und von der ich mich verstanden fühle".
Quelle: BR-online
Wolfgang (SAGEN.at)
Pfingstsonntag, 11. Mai 2008, 19.00 Uhr - 1. Teil
Pfingstmontag, 12. Mai 2008, 19.00 Uhr - 2. Teil
Auf einem langen Fußmarsch über die Jöcher der Hohen Tauern besucht Josef Schwellensattl Südtiroler Bauern auf ihren Almen jenseits der italienisch-österreichischen Grenze im Zillertal und im Pinzgau.
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts besitzen Ahrntaler Bauern Almen im Zillergrund und im Krimmler Achental. Seither nehmen sie den beschwerlichen Weg auf sich und ziehen im Frühjahr und im Herbst mit ihren Tieren über die noch oder bereits wieder verschneiten Hohen Tauern. Der Film widmet sich der Beschreibung dieser herrlichen Alpenübergänge und den Begegnungen mit den Bauern und den Wirten der Richterhütte und des über 600 Jahre alten Tauernhauses. Das Tauernhaus liegt zwischen den Almen im Krimmler Achental und ist Alm-Bauernhof und Schutzhaus in einem.
Die Salzburger Bischöfe haben das Tauernhaus im 14. Jahrhundert eingerichtet. Die Betreiber mussten für die Begehbarkeit der Wege und Pässe sorgen, arme Reisende unterstützen und vom Weg abgekommene Tauerngänger suchen.
Im zweiten Teil seiner Wanderung über die Jöcher führt uns der Autor Josef Schwellensattl von Südtirol nach Osttirol. Von Hl. Geist im Ahrntal geht's über die Bruggeralm nach Rain und von dort über die Grenze nach Österreich. Das Grenzjoch ist das Klamml und es führt auf die Jagdhausalm im Defreggental. Die Jagdhausalm vermittelt mit ihren sechzehn steingemauerten Kashütten und den baumlosen Bergflanken einen Hauch von Tibet.
An die Jagdhausalm grenzt die Seebachalm. Hier wird noch gekäst und Franz, der Senner, hat eine Theorie, nach der die Butter von Kühen mit Hörnern gelb ist und die von Kühen ohne Hörner weiß. Auch hätten die hornlosen Kühe im Gebirge viel mehr Angst. Bevor unser Autor über die Stalleralm wieder auf Südtiroler Gebiet ins Gsiesertal zurückkehrt, gerät er auf der Lappachalm in eine Gamsjagd. In Gsies hat es ihm die Ochsenfeldalm angetan. Ochsenfeld ist ein kleines Almdorf mit vier Hütten. Alle sind bewirtschaftet. Die fünf Menschen, die den Sommer über hier verbringen, gehören drei Generationen an und bilden eine kleine, lebendige und harmonische Gemeinschaft.
Von Gsiesertal geht's über das Kalksteinjöchl wieder nach Osttirol, hinüber ins Villgratental. Gleich nach dem Jöchl treffen wir auf der Schalleralm die Gebrüder Walder, die immer noch kämpferischen Brüder des legendären Wilderers Pius Walder. Und auf der Schmiedhofalm beim Kohler Hermann treffen sich Jäger und "Almer" gern zum Philosophieren. Über die Wirtschaft zum Beispiel. Wirtschaft, sagt Franz, ein alter Hirte, ist, wenn unsere gute Milch um neun Uhr früh für 30 Cent das Tal verlässt und nach zwei Stunden frisch verpackt wieder ins Tal kommt, nicht mehr ganz so gut, aber um einen Euro teurer.
Die Filme von Josef Schwellensattl entstehen meistens in Südtirol, Ladinien und den angrenzenden italienischen Gebieten. In ihnen dreht sich alles um die Menschen, ihre Passionen, ihre Landschaft und Kultur. Die bäuerliche Heimat, die er als Kind kennengelernt hat, fängt er gefühlvoll in seinen Filmen ein. Die Menschen antworten nicht auf Fragen, sie erzählen aus ihrem Leben; unbefangen und ohne Scheu vor der Kamera, die sie gar nicht mehr wahrnehmen. Um so ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen, braucht es Zeit, oft viele Wochen. "Wenn einer nicht in etwas verliebt ist, kann er es auch nicht schätzen."
So porträtiert Josef Schwellensattl nur Menschen, die er mag und das spürt man in seinen Filmen. Er sucht nach ihnen und er findet sie bei seiner Arbeit. Schon in seinem Abschlussfilm an der Münchner Filmhochschule beobachtete er über ein Jahr lang die Bauernhöfe am Berghang des Martell-Tals. Seitdem dreht er Dokumentationen über das Leben in seiner Heimat. Seit 1985 arbeitet er für die Redaktion 'Unter unserem Himmel', "die mir die nötige Freiheit zum Arbeiten lässt und von der ich mich verstanden fühle".
Quelle: BR-online
Wolfgang (SAGEN.at)