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Tunnbröd

dolasilla

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"Tunnbröd" ist schwedisch und heißt auf deutsch übersetzt schlichtweg "dünnes Brot".

Tunnbröd ist das klassische, saamische (bitte nicht "lappländisch" oder "lappisch" sagen, das mögen die Saami überhaupt nicht) Fladenbrot und der Teig wird so gemacht:

125 ml Wasser
50 g geschmolzene Butter
200 g Weizenmehl
ein bisserl Salz

Alle Zutaten werden vermischt und draus ein Teig geknetet. Die Masse wird dann zu einer Rolle geformt und dann lässt man es ein bisserl abkühlen. Dann die Rolle in Scheiberln schneiden und aus jeder Scheibe ein Kugerl formen und auswalken, bis der Teig sehr dünn ist. Anschließend (ohne Fett!) backen, es entstehen dabei Blasen, die man ansticht. Wenn das ganze dunkle Flecken bekommt, umdrehen. Wenns dann auf beiden Seiten gebacken ist, ist es knusprig, gleichzeitig aber auch weich - das Fladenbrot lässt sich zerreißen.

In Schweden (so hab ich es kennengelernt) wird das Tunnbröd dann mit Schinken, Käse, Fisch und wasauchimmermanhaltmag belegt, dann zusammengerollt wie eine Palatschinke und dann beißt man davon ab. Es ist köstlich!

Ich hab es mal in der Pfanne gemacht - war lecker, wurde aber schnell hart und war nur ganz frisch wirklich gut. Selbiges Ergebnis im Backofen.

Aber letztens hab ich wieder mal ein Feuer im Freien gemacht (ja, ich weiß, dass das verboten ist, bitte keine diesbezüglichen Hinweise!), und da einen größeren Stein ins Feuer gelegt und dort die Fladen gebacken - und das Tunnbröd wurde extrem köstlich: knusprig und weich gleichzeitig und dann noch mit der Holzasche darauf - geschmacklich wirklich eine sehr feine Sache. Unbedingt ausprobieren!

Tunnbröd gibts zwar auch fertig (tiefgekühlt) beim Elch (ich mein damit IKEA) zu kaufen, und ist somit für Nordeuropa-Süchtige wie mich zwischendurch mal ganz nett, aber selber gemacht und am heißen Stein im Feuer gebacken - kein Vergleich!

LG,
Dolasilla
 
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