Post-, Telegraphen- und Fernsprechwesen.
Telefone in neuer Ausstattung
von der Akt.-Ges. Mix & Genest, Berlin.
(Mit Abbildungen, Fig. 179—182.)
Zum Inventarium jedes größeren Comptoirs, selbst jeder besseren Familienwohnung gehört heutzutage das Telefon, welches, wie keine andere Verkehrserleichterung, sich in der kurzen Zeit seit seiner Einführung die Stellung eines Bedarfsobjektes erobert hat. Unter solchen Umständen ist es sehr erklärlich, wenn bei der Anlage von Telefonleitungen seitens der Fabrikanten auch auf die äußere Ausstattung größerer Wert gelegt wird. Die deutschen Telefonfabrikate lehnen sich bezüglich ihrer äußeren Form im Allgemeinen an die Modelle der Reichspost-Verwaltung an, welche zwar sehr solid gebaut, übrigen aber ohne besonderen Schmuck ausgestattet sind. Im Ausland, insbesondere dort, wo der Telefonbetrieb in den Händen von Privat-Gesellschaften liegt, haben sich vielfach andere, dem Geschmack der betr. Völker entsprechende Typen herausgebildet, welche zum Teil mit Schnitzwerk, Malerei u. s. w. ausgeschmückt sind und einen freundlichen Eindruck machen, der ihnen auch in Deutschland bei Privatanlagen Eingang verschaffen wird.
Fig. 179 u. 180. Wand-Telefonstationen von der Akt.-Ges. Mix & Genest, Berlin.
Die Aktien-Gesellschaft Mix & Genest in Berlin W. Bülowstrasse 67, welche sich mit der Herstellung und Anlage von Telefonen als Spezialität beschäftigt, hat nun neue Modelle dieser Art auch für Deutschland in den Handel gebracht. Die in den Abbildungen Fig. 179 u. 180 dargestellten Typen sind für den Batteriebetrieb eingerichtet, sie besitzen Normalschaltung und sind für größere Hausanlagen in Verbindung mit Zentralumschaltern oder gewöhnlichen Linienwählern verwendbar. Auf fein poliertem, geschmackvoll ausgeschweiftem Nussbaumbrett angebracht, präsentieren sich die Telefone sehr vorteilhaft und gereichen bei solcher Ausstattung jedem Zimmer zur Zierde. Das Mikrotelephon Fig. 181 auf vernickeltem Stativ mit Wecker, Induktionsrolle, 2 m vieradrigem Anschlusskabel und Verbindungskapsel macht einen wirklich aparten Eindruck. Fig. 182 stellt eine Tischstation für Induktorbetrieb dar. Das Kohlenkörnermikrophon ist in einem nussbaumfarbigen Spindchen mit Goldgravierung untergebracht. Es setzt sich zusammen aus einem doppelpoligen Dosentelephon, einem Magnetinduktor mit drei Magneten, einem polarisierten Wecker mit 6 cm vernickelten Bronzeschalen, einer Induktionsrolle und einem Spitzenblitzableiter. Ein 2 m langes Anschlusskabel und Verbindungskapsel vermitteln den Gebrauch. Diese Tischstation ist gesetzlich geschützt.
Fig. 181 u. 182. Tisch-Telefonstationen von der Akt.-Ges. Mix & Genest, Berlin.
Die Apparate mit Induktoranruf sind mit Rücksicht auf die Gewohnheit des Auslandes so eingerichtet, dass beim Kurbeln die Glocke derselben Station mitläutet. Die polarisierten Wecker sind gewöhnlich für eine kräftige Wirkungsweise bei einem Leitungswiderstand von 6000 Ohm regulirt, lassen sich aber in einfacher Weise durch Verringerung des Klöppelanschlages so justieren, dass sie bei 30 000 Ohm noch sicher funktionieren.
Wir zweifeln nicht, dass die ebenso sauber wie geschmackvoll ausgestatteten Fabrikate der Aktien-Gesellschaft Mix & Genest in Berlin guten Absatz finden werden.
Quelle: Uhland’s Verkehrszeitung und industrielle Rundschau, 10. Jahrgang, Nr. 36, 2. September 1896.
Wolfgang (SAGEN.at)
Telefone in neuer Ausstattung
von der Akt.-Ges. Mix & Genest, Berlin.
(Mit Abbildungen, Fig. 179—182.)
Zum Inventarium jedes größeren Comptoirs, selbst jeder besseren Familienwohnung gehört heutzutage das Telefon, welches, wie keine andere Verkehrserleichterung, sich in der kurzen Zeit seit seiner Einführung die Stellung eines Bedarfsobjektes erobert hat. Unter solchen Umständen ist es sehr erklärlich, wenn bei der Anlage von Telefonleitungen seitens der Fabrikanten auch auf die äußere Ausstattung größerer Wert gelegt wird. Die deutschen Telefonfabrikate lehnen sich bezüglich ihrer äußeren Form im Allgemeinen an die Modelle der Reichspost-Verwaltung an, welche zwar sehr solid gebaut, übrigen aber ohne besonderen Schmuck ausgestattet sind. Im Ausland, insbesondere dort, wo der Telefonbetrieb in den Händen von Privat-Gesellschaften liegt, haben sich vielfach andere, dem Geschmack der betr. Völker entsprechende Typen herausgebildet, welche zum Teil mit Schnitzwerk, Malerei u. s. w. ausgeschmückt sind und einen freundlichen Eindruck machen, der ihnen auch in Deutschland bei Privatanlagen Eingang verschaffen wird.
Fig. 179 u. 180. Wand-Telefonstationen von der Akt.-Ges. Mix & Genest, Berlin.
Die Aktien-Gesellschaft Mix & Genest in Berlin W. Bülowstrasse 67, welche sich mit der Herstellung und Anlage von Telefonen als Spezialität beschäftigt, hat nun neue Modelle dieser Art auch für Deutschland in den Handel gebracht. Die in den Abbildungen Fig. 179 u. 180 dargestellten Typen sind für den Batteriebetrieb eingerichtet, sie besitzen Normalschaltung und sind für größere Hausanlagen in Verbindung mit Zentralumschaltern oder gewöhnlichen Linienwählern verwendbar. Auf fein poliertem, geschmackvoll ausgeschweiftem Nussbaumbrett angebracht, präsentieren sich die Telefone sehr vorteilhaft und gereichen bei solcher Ausstattung jedem Zimmer zur Zierde. Das Mikrotelephon Fig. 181 auf vernickeltem Stativ mit Wecker, Induktionsrolle, 2 m vieradrigem Anschlusskabel und Verbindungskapsel macht einen wirklich aparten Eindruck. Fig. 182 stellt eine Tischstation für Induktorbetrieb dar. Das Kohlenkörnermikrophon ist in einem nussbaumfarbigen Spindchen mit Goldgravierung untergebracht. Es setzt sich zusammen aus einem doppelpoligen Dosentelephon, einem Magnetinduktor mit drei Magneten, einem polarisierten Wecker mit 6 cm vernickelten Bronzeschalen, einer Induktionsrolle und einem Spitzenblitzableiter. Ein 2 m langes Anschlusskabel und Verbindungskapsel vermitteln den Gebrauch. Diese Tischstation ist gesetzlich geschützt.
Fig. 181 u. 182. Tisch-Telefonstationen von der Akt.-Ges. Mix & Genest, Berlin.
Die Apparate mit Induktoranruf sind mit Rücksicht auf die Gewohnheit des Auslandes so eingerichtet, dass beim Kurbeln die Glocke derselben Station mitläutet. Die polarisierten Wecker sind gewöhnlich für eine kräftige Wirkungsweise bei einem Leitungswiderstand von 6000 Ohm regulirt, lassen sich aber in einfacher Weise durch Verringerung des Klöppelanschlages so justieren, dass sie bei 30 000 Ohm noch sicher funktionieren.
Wir zweifeln nicht, dass die ebenso sauber wie geschmackvoll ausgestatteten Fabrikate der Aktien-Gesellschaft Mix & Genest in Berlin guten Absatz finden werden.
Quelle: Uhland’s Verkehrszeitung und industrielle Rundschau, 10. Jahrgang, Nr. 36, 2. September 1896.
Wolfgang (SAGEN.at)