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suche sage

dark_silence

New member
Viele haben von mir gehört, aber nur wenigen war es bisher vergönnt,
mich selbst zu sehen: Ich bin in den Bayerischen Alpen
beheimatet und eine vom Aussterben bedrohte, Tierart.

Ich bin eine zoologische Sensation, habe Merkmale von Nagetieren,
Huftieren und Vögeln in mir vereint.
Einer Sage nach soll man mich mit einer Schaufel und einer Kerze
am besten fangen können!

<<<< ich suche diese sage. kann mir da vielleicht jemand helfen? ich spiele grade im internet ein rätsel spiel und komme einfach net weiter. ich brauche den namen dieser tierart die da beschrieben ist.

bitte helft mir
 
hmmm.... das ist irgendwie nicht die Lösung. Also zu mindestens nimmt er sie nicht an. gibt es da vielleicht noch andere lösung möglichkeiten?
 
"Basilisk"

probiere das mal... - ich hoffe, Du verlierst nicht zu viel Punkte bei Deinem Quiz :)

Der Basilisk ist eine geflügelte Schlange, mit Kopf und Füßen eines Hahns und Augen deren Blick tödlich ist. Der Basilisk hält sich in Höhlen, Kellern und Brunnen auf, wo er in der Regel Schätze hütet. Sein Hauch ist giftig und sein Blick tödlich.

Man kann ihn unschädlich machen, indem man ihm einen Spiegel vorhält, so stirbt er bei seinem eigenen Anblick; auch das Wiesel kann ihn töten.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Wie wär's mit "Wolperdinger" oder "Wolpertinger". Das ist so eine Touristenverulkungstierart auf die diese Eigenschaften zutreffen.

Fangen tut man sie am Besten mit einer Telefonzelle, die man auf eine Alm trägt. Dann öffnet man die Türe und ruft laut: "Herr Wolpertinger, Telefon für Sie!". Ist er in der Zelle, schließt man einfach die Türe und das Tier ist gefangen. Das geht aber nur mit Männchen. Weibchen sind zu schlau.

Für diese benötigt man einen Feldstecher, eine Pinzette und eine leere Zündholzschachtel: Wenn man ein Wolpertingerweibchen sieht, schaut man durch den umgedrehten Feldstecher. Das nunmehr sehr kleine Tier nimmt man jetzt mit der Pinzette und steckt es in die leere Zündholzschachtel.

Viel Erfolg beim Fangen wünscht
 
Oh, gavial, danke... bisher wusste ich nie, wie man diese Wesen fängt!! Gar net so schwer, meinst, geht des auch mit am Handy? Wär ein bisserl leichter den Berg rauf...

Schwächelnde Grüße von Lisa (hab die Telefonzelle nur vom Marktplatz bis zum Feuerwehrhaus tragen können)
 
Du meine Güte, der Wolperdinger ist wieder da!!!

Hallo Leute!

Meine Erinnerung hat zugeschlagen und mir folgendes (wieder)vermittelt:

Bei uns in Oberösterreich gibts ja ein Gasthaus in einem tiefen Graben (Dambach bei Steyr, direkt am Abhang des Dambergs - siehe Sagen aus Steyr!!), da hängt eine Trophäe an der Wand, zu denen die Ennstaler "Wolperdinger" sagen .... ich werd mich bemühen, davon ein Bild zu machen ! Ich hoffe, sie hängt noch da ....

Grüße aus dem sonnigen Steyrtal
Norbert
 
gavial schrieb:
Wie wär's mit "Wolperdinger" oder "Wolpertinger". Das ist so eine Touristenverulkungstierart auf die diese Eigenschaften zutreffen.

Fangen tut man sie am Besten mit einer Telefonzelle, die man auf eine Alm trägt. Dann öffnet man die Türe und ruft laut: "Herr Wolpertinger, Telefon für Sie!". Ist er in der Zelle, schließt man einfach die Türe und das Tier ist gefangen. Das geht aber nur mit Männchen. Weibchen sind zu schlau.

Jetzt ist mir auch klar, warum in anderen Landen die Telefonzellen verschwinden und die Telekom nur noch so Open-Air-Stationen aufstellt: die wurden zu oft zum Wolpertinger-Fangen geklaut. Oder sie haben sie dafür exportiert und dann Probleme mit dem Finanzamt bekommen.
Für diese benötigt man einen Feldstecher, eine Pinzette und eine leere Zündholzschachtel: Wenn man ein Wolpertingerweibchen sieht, schaut man durch den umgedrehten Feldstecher. Das nunmehr sehr kleine Tier nimmt man jetzt mit der Pinzette und steckt es in die leere Zündholzschachtel.

Bis zum Mauerfall war es in Westdeutschland ratsam am 30. April die Reisigbesen ins Haus zu holen. Unbestätigten Berichten zufolge soll es wiederholt zu diplomatischen Verwicklungen zwischen der BRD und der DDR wegen nicht genehmigten Grenzübertritten und Luftraumverletzungen im Bereich des im Grenzgebiet zur ehemaligen BRD liegenden Blocksberg (Brocken) gekommen sein, weil zahlreiche auf Reisigbesen fliegende Hexen illegal und ohne Visum in die DDR einreisten.
 
ich Depp i Und ich hab mich auch noch gewundert, dass auf der Startseite einer Stadt (Molln) ein Link ist, der Telefonzelle heißt!!! Ha, dort gibts offenbar noch etliche Wolpertinger... auch wenn sie es nicht so aussprechen (wollen?). Wahrscheinlich sollen Touristen keine Trophäen ergattern :verdaecht

Grüße von Lisa
 
Oha - die Leute von Molln... Da ist die Bereitstellung von Wolpertinger-Fallen wohl ein ganzer Wirtschaftszweig, so wie ich es sehe - und jetzt weiß ich auch, wo die ganzen Telefonzellen geblieben sind. Wenn ich mir da die lange Liste ansehe, scheint das ja ein sehr einkömmliches Geschäft zu sein. Aber anscheinend gibt es dort nur männliche Wolpertinger - sonst würd's dort auch Links zu Pinzetten, umgedrehten Feldstechern und Streichholzschachteln geben.
 
Aus dem Fundus unnötigen Wissens wären zum Wolpertinger vielleicht noch einige Dinge nachzutragen:

1. Wenigen bekannt, aber nicht bestreitbar ist, daß der Wolpertinger erstmals in Innsbruck auftritt und zwar 1517.
Auf seiner Reise in die Niederlande und nach Frankreich kam der Kardinal Luigi d’Aragona im Mai des Jahres durch Innsbruck und besichtigte hier die Hofburg. Sein Sekretär Antonio de Beatis beschreibt die Besichtigung: „Es befindet sich dort (in der Hofburg) eine Kammer mit tausenderlei Schmucksachen und Eisenarbeiten von oft wunderlicher Art. … Es befindet sich daselbst auch ein Hase mit sechs Hörnern auf dem Kopf…“ (dt. L. Pastor).
Nachzulesen in: L. Pastor, Die Reise des Kardinals Luigi d’Aragona durch Deutschland, die Niederlande, Frankreich und Oberitalien, 1517-1518, in: Erläuterungen und Ergänzungen zu Janssens Geschichte des deutschen Volkes, Bd. IV 4 (1905) S. 31 (it. Originaltext ebd. S. 94).

In diesem Zusammenhang ist unbedingt auf den einschlägigen Beitrag von E. Pokorny in dem Katalog zur Ausstellung „Herrlich Wild – Höfische Jagd in Tirol“, Innsbruck/Schloß Ambras 2004 hinzuweisen, der das alte Bildmaterial vorzüglich zusammenstellt.

2. Bayern hat allerdings auch etwas zu bieten: den einzigen fossilen Wolpertinger, der meines Wissens bis vor kurzem im Museum von Günzburg ausgestellt war und noch dort verwahrt wird. Dieses bemerkenswerte Fossil, von dem ich Bilder besitze, die ich allerdings aus Gründen des Copyrights nicht hierher stelle, ist in der wissenschaftlichen Literatur ausführlicher besprochen:
H.-J. GREGOR, Wolpertinger und ihre Verwandtschaft. Systematik, Phylogenie, Geschichte, Vorkommen, Besonderheiten, Sonderband documenta naturae (1996).
ders., Die naturwissenschaftlichen Sammlungen im Heimatmuseum Günzburg, Sonderband documenta naturae (1998).
Vgl.:
http://www.palaeo-bavarian-geological-survey.de/d/docs/s9.htm
http://www.palaeo-bavarian-geological-survey.de/d/docs/s6.htm

3. Daß der Wolpertinger – allerdings als Gehörnter Hase = Lepus timidus cornutus – zumindest bis um 1800 gelebt hat, beweist sein häufigeres Vorkommen in einer Literaturgattung, die unbestreitbar nur die Wahrheit verbreitet, nämlich in Schulbüchern!

Schönen Tag allerseits!
D.F.
 
niccelausi schrieb:
Aber anscheinend gibt es dort nur männliche Wolpertinger - sonst würd's dort auch Links zu Pinzetten, umgedrehten Feldstechern und Streichholzschachteln geben.
Uuuuh, ich glaub, da halt ich mich dann lieber fern, nicht dass ich für das letzte Wolpertingerweiberl gehalten werd...

:) Lisa winkt
 
SAGEN.at schrieb:
Hier eine Abbildung eines Wolpertingers von Abraham de Bruyn (1580).

Wolfgang (SAGEN.at)

Wenn man sich die Abbildungen von sogenannten Wolperdinger ansieht, merkt man, dass auch an dieser Sage u.U. ein kleines Körnchen Wahrheit ist. Vermeintlicherweise wurde ein Hase mit Hörnern gesehen. Die Parallelitäten mit einem im hohen Gras liegenden Rehbock sind sicherlich nicht zufällig...Auf optische Täuschungen zurückzuführende Fehlinterpretationen sind je gerade bei Sagen nichts seltenes... So sind Zwergensagen in Norddeutschland in der Regel an Binnendünenfelder gebunden, die bis ins 19. Jahrhundert waldfrei und verheidet waren (hierzu könnte ich einen ganz neues Thema aufmachen...). Diese Binnendünenfelder (wie etwa in der Lüneburger Heide oder aber den Osenbergen bei Oldenburg) sind der Lebensraum einer possierlichen und auch heute noch sehr häufigen Tierart: des Wildkaninchens, das dort seine unterirdischen Bauten gräbt und in Kolonien lebt. Die Ähnlichkeit eines im Gegenlicht oder in der Dämmerung gesehenen, aufrecht stehenden Wildkaninchens auf der einen und einem 'sagenhaften Zwerg' auf der anderen Seite ist nicht von der Hand zu weisen, zumal beide auch noch eine zentrale Gemeinsamkeit haben: sie leben in unterirdischen Bauten.
Dass man dann die Zwerge bei Tageslicht nicht sieht und 'nur' Wildkaninchen angetroffen werden, wird dann auf den Umstand zurückgeführt, dass die Zwerge bei Tage die sogenannte 'Tarnkappe' tragen.
 
@niccelausi:

Mit den „Körnchen Wahrheit“ in Sagen habe ich immer etwas Schwierigkeiten, so auch mit dem von Dir für den Wolpertinger vorgeschlagenen. Ich habe Dutzende Rehe mit und ohne Geweih in verschiedenstem Umfeld gesehen, aber in die Gefahr, eines mit einem Hasen zu verwechseln, bin ich eigentlich nie gekommen.
Vor allem bleibt aber das Problem der real existierenden Schädel „gehörnter Hasen“: Beim erlegten Tier oder beim präparierten Schädel kann eine Verwechslung von Reh und Hase wohl nicht unterlaufen.

Den „wahren Kern“ dürfte es im Falle des Wolpertingers allerdings doch geben und zwar in Form von geweihartigen Wucherungen und Mißbildungen an Hasen und Kaninchen, die der Befall mit Shope-Papilloma-Viren hervorrufen kann. Bilder von solcherart mißgebildeten Tieren aus Amerika - der "Jackalopes" - gibt es z.B. hier: (Admin: externer Link existiert nicht mehr) (Ein Hinweis für zartbesaitete Tierfreunde/-innen: Da es sich um Bilder kranker Tiere handelt, sind nicht alle wirklich schön anzusehen!)
Erklärungen und weitere Links: (Admin: externer Link existiert nicht mehr)

Was mich allerdings erstaunt, ist, daß alle Beispiele „echter“ Wolpertinger aus Nordamerika stammen; neue Fälle aus Europa kenne ich nicht, aber vielleicht liegt das auch nur an mir!
Für Hinweise wäre ich jedenfalls dankbar.

Schönen Tag
D.F.
 
Wolperdinger werden bei uns eigentlich "Raurakeln" genannt - wenn ausgestopfte Tiere zusammengefügt werden (z. B. Hasen mit Krickeln, Fasanfedern und WildschweinZähnen ....)
 
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