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Welches Foto soll gewinnen: kleines Paradies?

  • irene1979

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  • Rabenweib

    Stimmen: 4 40,0%
  • SAGEN.at

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  • far.a

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  • Dresdner

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  • stanze

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  • harry

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  • Elfie

    Stimmen: 3 30,0%

  • Umfrageteilnehmer
    10
  • Umfrage geschlossen .

SAGEN.at

Administrator
Teammitglied
Das Thema für den SAGEN.at-Themen-Fotowettbewerb August 2011 ist:

kleines Paradies

Das Thema kann viele Aspekte bringen, Beispiele seien der Blick in den Schrebergarten, der Lieblingsstrand am Badesee, die Bastelwerkstätte oder das Werbefoto für die Zwergerlstadt...

Als volkskundliches Forum liegt ein besonderer Schwerpunkt auf einer ausführlichen Bildbeschreibung und Erklärung.

Bilder und Beschreibung nun hierher!

Die Spielregeln zum Fotowettbewerb finden sich hier und im Monat August 2011 erhält der Gewinner des Fotowettbewerbes eines unserer eben neu erschienenen Sagenbücher und eine Glasflasche voll mit Edelsteinen aus einem historischen Tiroler Bergwerk! *)

Wolfgang (SAGEN.at)

*) unter Ausschluss des Rechtsweges!
 
Ein wunderbarer Abend (Sonnenuntergang) auf der Partyinsel Ibiza im September 2010. Ich saß am Rand der Klippen nahe dem Ort Portinatx und beobachtete die Sonne beim Untergehen. Ein traumhafter Ausblick auf das offene Meer hinaus. Fischer bringen ihre Boote und Netze nach Hause. Ein paar Delfine habe ich gesichtet. Und als die Sonne dann immer weiter am Horizont verschwand verspürte ich eine tiefe innere Ruhe die ich so noch nie hatte. An nichts zu denken, den Duft des Meeres genießen, die Laute der Vögel verstummen die Geckos suchen Schutz in ihren Höhlen und die Zikaden beginnen mit ihren Liedern die noch weit zu hören sind. Ein Traum von einem Abend im Paradies.

Nun noch ein paar Worte zum Ort Portinatx der einfach nur wunderschön ist und nichts von der Partyinsel zeigt wie sie viele kennen. Dort herrscht die Ruhe pur. Um zu den Partys zu kommen muss man sich ins Taxi oder Mietauto setzten und in den Süden der Insel fahren.

Portinatx ist der größte Ferienort in der Gemeinde Sant Joan de Labritja im Norden von Ibiza.
Ursprünglich befand sich an der Bucht Cala Portinatx ein kleines Fischerdorf. Die Bucht diente zudem als Hafen, über den Güter zum spanischen Festland verbracht wurden. Heute ist der abgelegene Ort touristisch erschlossen und die Bucht von Hotelanlagen umgeben. Die Küste ist felsig und wird durch einige Buchten mit kleineren Sandstränden unterbrochen.
 

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Keine Sekunde zögerte ich, sofort war mir klar, dass das "kleine Paradies" bei mir daheim zu finden ist.
Das niederösterreichische Ybbstal ist meine Heimat, meine Seelenlandschaft, hier kennen mich die Bäume seit ich ein kleines Kind bin, hier spielte ich von Klein auf am Fluss, mit den Steinen, meine Großeltern haben hier als Mägde, Schmiede, Holzknechte und Wilderer ihre Lebsnszeit verbracht, unter Baron Rothschild gearbeitet, hier bin ich zur Schule gegangen, hier haben meine Großeltern mein Elternhaus gebaut, hier liegt mein geliebter Großvater begraben.
Natürlich, als Jugendliche hab ich es als "Kaff in dem tote Hose herrscht" empfunden, ich wollte raus, die Welt sehen, bin nach Kanada geflogen, hab in Estland Freunde besucht, war in Tunesien, Jugoslavien, Bayern, in der Tschechoslovakei und so weiter... sieben Jahre lang in Oberösterreich.
Aber mein Herz schrie nach den Bergen und Flüssen des Ybbstales.
Ich vermisste das Gefühl, von den Bergen beschützt zu sein, wenn ich sie nicht um mich hatte.
Als ich nach Kanada auswandern wollte hielt mich der Gedanke an meine Großmutter zurück. Ich hätte es als Verrat empfunden und ich wäre bestimmt nicht glücklich geworden am anderen Ende der Welt, ich hätte meine Heimat vermisst...
Meine Seele findet nur dann Ruhe und Geborgenheit und Schutz, wenn ich hier im Ybbstal bin.
Manchmal fliege ich aus und schau mir ein bisschen die Welt an, aber immer wieder kehre ich GERNE zurück- sogar den Einkauf in Amstetten oder in Linz empfinde ich als lästiges Übel, aus dem ich mich schnell wieder zurück zwischen die Berge flüchte.
Die Ybbs hat Trinkwasserqualität, Fliegenfischer kommen von weit her um hier eine intakte Flusslandschaft vorzufinden, Wiener machen hier Urlaub, Freunde aus der Schweiz und aus Deutschland empfinden es hier oft als "das Ende der Welt", manche erdrücken auch die vielen Schluchten und Höhlen, Felsen und Berge...
Mein Herz schlägt im Takt der Hammerwerke, meine Seele tanzt mit den Flussgeistern, langsam werd ich selbst zum Berg, zum Fluss, zum Wald, ein Teil des Ybbstales, eine Eingeborene eben...

Das Foto entstand um etwa halb fünf Uhr Morgens am "Ramberg" in Opponitz.
Dort oben hört man nichts als das krächzen der Krähen, das Kauen der Kühe, das Rauschen des Windes oder Flugzeuge, die hie und da den Himmel kreuzen.
Oft sitze ich da oben und schaue runter in mein geliebtes Tal, lasse die Seele baumeln und spüre das Paradies...

frühmorgens am berg
zwei krähen treffen sich
zum frühstück
 

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Ich hatte (beim Erstellen des Themas) eine Vorstellung, wie ein kleines Paradies aussehen könnte:

Mein Vorsatz war eine kleine Zwergenstadt zu portraitieren.

Das passende Foto für diesen Wettbewerb hatte ich aber auch nicht "auf Lager" oder in unserem Bildarchiv, daher war ich schon ein klein wenig verzweifelt.

Doch da kam mir der Zufall dazwischen und ich habe gestern beim Wandern tatsächlich eine kleine Zwergenstadt gefunden! Die Zwerge waren gerade in ihrem Bergwerk bei der Arbeit, doch der dorfälteste Zwerg war da und ich konnte ihn um Erlaubnis für ein Foto fragen. Er hatte ein riesige Nase die in seinen langen weißen Bart überging. Wir haben uns sehr gut unterhalten und er hat mir viel vom Leben in ihrem Zwergendorf erzählt.

Er erzählte mir vom friedlichen Zusammenleben der Zwerge mit den Menschen. Die Zwerge haben den Menschen das Mahlen von Korn mit einer Mühle beigebracht, damit die Menschen Brot backen können. Im Schatten dieser Mühle haben sich auch die Zwerge ein kleines Hammerwerk errichtet, um damit ihre Werkzeuge für ihren Bergbau zu schärfen. Als Dank für das Wissen um die Getreidemühle haben sie von den Menschen jeden Tag einen Esslöffel voll Mehl bekommen.

Doch seit ein paar Jahren (exakt: hier seit dem Jahr 2006) kümmern sich die Menschen nicht mehr um ihre Mühle, lassen diese verfallen und kaufen ihr Brot im Supermarkt ohne daran zu denken, dass seither bei den Zwergen eine Hungersnot herrscht. Die Zwerge müssen jetzt alle dort in ihrem Bergbau geförderten Edelsteine, wunderbaren Mineralien und selbst das geförderte Gold gegen Brot bei sehr schlechtem Wechselkurs eintauschen und können sich kaum mehr um die Tiere der Region kümmern.

Das Hammerwerk der Zwerge darf derzeit noch weiter existieren, die Zwerge hoffen aber inständig darauf, dass sich jemand findet, der die Getreidemühlen der Menschen wieder renoviert und reaktiviert.

Drei Wasserfälle speisen einen Wasserspeicher für kontinuierlichen Betrieb. Das Wasser wird in eine Rinne geleitet, die das Wasserrad antreibt. Das Wasserrad wiederum hebt pro Umdrehung einen Nagel, der auf eine kleine Kuhglocke schlägt. Das ist der Arbeitsplatz des Dorfschmiedes der Zwergenstadt, der damit die Werkzeuge für den Bergbau der Zwerge herstellt. Wenn der Dorfschmied nicht tätig ist, ist dennoch der regelmäßige Klang der Glocke ein (geheimes) Signal an alle Zwerge auch bis in das tief in den Berg reichende Bergwerk, dass alles in Ordnung ist. Wenn sich etwas Unerwartetes ereignet oder Gefahr droht, legt der Dorfälteste der Zwergenstadt, der traditionellerweise auf das Dorf aufpassen muss, einen Grashalm zwischen Nagel und Schelle damit die Zwerge schnell nach Hause laufen können. Zum Glück ist dieser Fall sehr selten, etwa bei Gewitter, Unwetter, Vermurrungen oder Lawinengefahr. Dabei haben sich bis vor kurzem die Zwerge mit den Menschen ausgetauscht und gegenseitig gewarnt. Anscheinend brauchen die Menschen heute nicht mehr die Hilfe der Zwerge, die viele Signale der Natur besser als die Menschen frühzeitig gehört haben.

Mit Fotografie-Erlaubnis des dorfältesten Zwerges das Hammerwerk der Zwergenstadt, aufgenommen im Vinschgau, Südtirol, am 16. August 2011.

Wolfgang (SAGEN.at)
 

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Das Baumhaus
Bitte bau mir ein Baumhaus! Welcher Junge träumt nicht einmal von einem bequemen Sitz in luftiger Höhe? Selbst sollte man nicht gesehen werden, aber der Rundblick und die Übersicht sollten uneingeschränkt sein. Geschützt vor dem Unbill des Wetters, viele Annehmlichkeiten bietend, aber kaum von unten oder der näheren Umgebung zu sehen - so stellt sich der kleine Junge sein Refugium vor. So Opa, ran ans Werk, die Oma liegt damit schon lange im Ohr! Kosten soll es möglichst nix, stabil und sicher soll es sein, gewisse Extrawünsche zur Steigerung der Bequemlichkeit sind in der Forderung an Standarts inbegriffen.
Dann, ran ans Werk.
Wenn man dann aber die leuchtenden Augen bei der ersten Besteigung sieht, den erhabenen Umblick des stolzen Enkels bemerkt, wenn sogar die kleine Schwester gnadenhalber auf dieses Hochhaus steigen darf, die Oma mit beiden da oben das Frühstück einnimmt, dann, ja dann ... darf man auch a bißl stolz sein.
;)far.a
 

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Das Antiparadies

Was so ein echter Oldtimerfan ist, der braucht weder Beete, Gartenzwerge oder Baumhäuser für sein Paradies.
Der baut die Ladefläche seines LKW einfach um, Briefkasten für die postalische Erreichbarkeit dran und dann rein ins Getümmel des Oldtimertreffens.
Bier auf den Tisch, ordentlicher Motorsound vom Nachbarn und mit Gleichgesinnten klönen - so unterschiedlich kann das Paradies aussehen.
 

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Auf dem Land gibt es Gott sei Dank noch viele kleine Paradiese für diese wunderbaren Geschöpfe. Wenn einer mehrere auf einmal sehen will muß er aber etwas abseits des Trubels gehen, so wie auf diesem Foto, in kleine Gräben, wo der Mensch noch keinen Schaden angerichtet hat. Sensible Tiere wie Schmetterlinge, Vögel...u.s.w. sind unsere Vorankünder für Katastrophen und wir sollten mehr auf sie achten und auf ihre kleinen Paradiese schauen damit sie uns erhalten bleiben.
 
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wunderschön - so viele Kaisermäntel auf einen Fleck sieht man selten, zumindest nicht welche, die ein Foto lang stillhalten.
 
Das Paradies ist für mich kein bestimmter Ort und es braucht keine langen Worte.
Das Paradies ist dort, wo Liebe ist. So wie die Mutter in ihrer grenzenlosen Liebe ihrem Kind ihren Körper zur Verfügung stellt.
Das Paradies ist aber auch das Gefühl absoluter Sicherheit und Geborgenheit in dem sich der neue Erdenbürger an der Brust seiner Mutter wiegt.
 

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Nein, nein, da ist noch nichts in Sicht. Das Baby ist nur seeehr weitläufig mit mir verwandt.
 
Wo der Mensch sich wohlfühlt, spürt und rundum zufrieden ist, dort ist für ihn das Paradies.
Stille, Natur, Sonne auf der Haut, Wind in der Haaren, Freude im Herzen und Frieden mit Allem.
Auch Wasser gehört dazu.
Und wenn da, wo früher Donaudampfer und Schleppschiffe fuhren, jetzt ein See am heißesten Tag des Jahres 2011 Spaß und Erfrischung bis zur Abendsonne bietet, darf es auch ein bißchen weniger still sein.
An schönen, heißen Sommertagen ist für viele Menschen HIER das Paradies.
 

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Wunderschön die Ruhe und dieser Frieden am Wasser. Dennoch: Über die Form der Freizeitgestaltung in Altarmen ließe sich trefflich diskutieren. :)
Hier der Altarm von Greifenstein an einem schönen Sommertag. Dieses Bild ist außer Konkurrenz.
 

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Ehrlich gesagt, bin ich mit diesem Thema überfordert. Für mich gibt es so viele Paradiese, dass ich sie nicht in einem einzigen Foto zusammenfassen kann, sei es der Garten, der Badeplatz am See, ein Waldstück, in dem ich zufällig auch ein Schwammerl finde, eine Kirche - die auch offen ist - usw...
 
Der Themen-Fotowettbewerb "Sommer" ist nun geschlossen und die Abstimmung eröffnet.

Wir danken Euch für die vielen beeindruckenden Beiträge!

Bis 4. September 2011 lauft nun die spannende Abstimmung, wer das beste Bild mit Dokumentation gebracht hat - dieses kommt dann für ein Monat auf die Startseite von SAGEN.at, der Gewinner bekommt ein druckfrisches Exemplar unserer neuen Bücher "Die schönsten Sagen aus Österreich und Südtirol" und eine Glasflasche voll mit Edelsteinen aus einem historischen Tiroler Bergwerk *)!

Nun harren wir auf Eure Abstimmung, natürlich auch Diskussion zu den eingereichten Fotos.

Wolfgang (SAGEN.at)

*) unter Ausschluss des Rechtsweges!
 
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Die Gewinnerin des SAGEN.at-Fotowettbewerbes Juli 2011 ist:

Rabenweib

:smi_klats:smi_klats:smi_klats


Alle Beiträge zum SAGEN.at-Fotowettbewerb sind großartig, alle die mitgemacht haben können ebenso als Gewinner gewertet werden! :smi_klats

Wir gratulieren Sonja ganz herzlich und überreichen ihr ein druckfrisches Exemplar unserer Buchserie "Die schönsten Sagen aus Österreich und Südtirol" und eine Glasflasche voll Edelsteinen aus einem historischen Tiroler Bergwerk!

Das Foto findet sich im September 2011 auch auf der Startseite von SAGEN.at!

Hinweis an Sonja: Du bekommst von uns nun schon eine ganze Bücherkiste, ich sende Dir auch Sachen für Deine bewundernswerte Flüchtlingshilfe mit. Bitte Geduld, die Wege zu einem Postamt sind mittlerweile leider weit...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
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