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Welches Foto soll gewinnen - Advent-Spezialitäten ?

  • Joa

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  • Dresdner

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  • Gabriela

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    7
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SAGEN.at

Administrator
Teammitglied
Das Thema für den SAGEN.at-Themen-Fotowettbewerb Dezember 2013 ist:

Advent-Spezialitäten

Kekse, Stollen, Glühwein, Lebkuchen, Maroni etc. ob am Christkindlmarkt oder zu Hause aufgenommen, oder auch etwas gänzlich alternatives?

Als Forum zur Europäischen Ethnologie/Volkskunde liegt auch ein Schwerpunkt auf Bildbeschreibung und Erklärung.

Bilder und Beschreibung nun hierher, jeder Leser ist eingeladen mitzumachen!

Die Spielregeln zum Fotowettbewerb finden sich hier.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Dann fange ich mal an, bevor der Dezember wieder zu Ende geht, denn Wolfgang braucht sicher auch noch Bilder für seine Adventkalender, wobei dieser Beitrag wohl eher für den klassischen Kalender geeignet wäre. :)

Eine der Adventspezialitäten sind die vielen Weihnachtsmärkte, welche um diese Zeit in großer Zahl wie die Schwammerln aus dem Boden schießen. Einer der besonderen ist sicher der vor dem Schloss Schönbrunn, schon deswegen, weil das beleuchtete Schloss mit dem beleuchteten Weihnachtsbaum davor ein ganz besonderes Ambiente bietet.

Weihnachtsmarkt in Schönbrunn.jpg
 
Ich schicke die wohl bekannteste kulinarische Weihnachtsspezialität meiner Heimatstadt ins Rennen, den echten Dresdner Christstollen.

Seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar, gibt es für seine Form zwei Erklärungen. Die eine geht davon aus, dass er den Laib Christi nach dessen Geburt symbolisiert, die andere, dass die Form dem Mundloch der Stollen der Bergleute nachempfunden ist.

Die ausführliche Geschichte beschreibt stollen-online:

Die Geschichte des Dresdner Christstollen

Die Besonderheit, in Dresden Christstollen zu backen, ist schon sehr alt. Bis ins Jahr 1400 lässt sich in Dresden die Geschichte des Christstollens, damals noch Striezel genannt, belegen.

Als Weihnachtsgebäck wurde er erstmalig 1427 am Sächsischen Hofe überreicht. Nach kirchlichen Vorschriften durfte der Stollen zunächst nur aus Mehl, Hefe, etwas Öl und Wasser gebacken werden. Ohne Butter und süßen Beigaben, wie Rosinen, Zitronat, Orangeat und Mandeln war der Stollen nur ein fades Fastengebäck.

Deshalb erbaten die sächsischen Kurfürsten Ernst und Albrecht III. 1450 in einem Brief an Papst Nikolaus V. eine Lockerung der Fastenbackvorschrift. Die vatikanische Bürokratie stellte die sächsischen Kurfürsten und Bäcker auf eine harte Geduldsprobe. Fünf Stellvertreter Gottes mussten das Zeitliche segnen, bevor sich im Jahre 1491 Papst Innocenz VIII. endlich erweichen ließ, das harte Butterverbot für den Stollen aufzuheben. Er verband den Erlass jedoch mit Zahlung einer Buße als „Buttergeld”, die religiösen Werken, vornehmlich dem Kirchenbau, zufließen sollte.

Seit dem 16. Jahrhundert waren die Dresdner Bäcker dem Oberhaupt der Wettiner auf besondere Art und Weise in der Stollenpflicht. Acht Meister und Gesellen brachten dem König am zweiten Weihnachtsfeiertag zwei Stollen von 1,50 Meter Länge und 36 Pfund Gewicht. Diese Tradition endete erst 1918 mit dem Untergang der Monarchie.

Doch im Jahr 1730 übertraf August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, alles bisher Dagewesene. Anlässlich des Zeithainer Lustlagers, ein legendäres Fest für mehr als 20000 geladene Gäste, ließ er von dem Dresdner Bäckermeister Zacharias einen an die 1,8 Tonnen schweren Riesenstollen backen.

Das grandiose Backwerk war von 100 Bäckermeistern und Bäckergehilfen in fast einwöchiger Arbeit vorbereitet worden. Hierzu hatte Hofbaumeister Pöppelmann eigens einen überdimensionalen Stollenofen errichten lassen. In einem feierlichen Festzug wurde der dampfende Stollen schließlich von acht Pferden durch die Stadt an den Tisch des Königs gezogen. Das Stollenmesser, mit dem der Riesenstollen angeschnitten wurde, war mehr als 1,60m lang und eigens zu diesem Fest geschmiedet worden.
Das alljährlich im Dezember stattfindende Dresdner Stollenfest ist in dieser Tradition begründet.

In der Geschichte des Dresdner Christstollens haben auch religiöse Gesichtspunkte ihren Einfluss ausgeübt. So deutet die Formgebung des gerollten Stollens auf das in Windeln gewickelte und in der Krippe liegende Christkind hin.

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich natürlich auch die Qualität und der Geschmack der Stollen geändert. So schreibt Lehmann / Münster in seiner Veröffentlichung "Dresdner Stollen - ein traditionsreiches Festgebäck". Bäcker und Konditor 11/1968:

"Der Geschmack der damaligen Festgebäcke dürfte uns heute kaum noch zusagen. Bis um das Jahr 1490 durfte, weil dem Weihnachtsfest das Adventsfasten vorausging, keine Butter zum Backen verwendet werden. Man musste sich mit Öl begnügen. Kurfürst Ernst von Sachsen und sein Bruder Albrecht wandten sich an den Papst mit der Bitte, das "Butterverbot" aufzuheben. Diesem Ersuchen wurde stattgegeben, allerdings die Bedingung daran geknüpft, dass eine Buße gezahlt wurde, die auch zum Bau des Freiberger Doms benutzt worden ist."

Der Dresdner Christstollen, in seiner derzeitigen Qualität, hat sich erst im 20. Jahrhundert mit steigendem Wohlstand in breiteren Bevölkerungskreisen herausgebildet und mit der Verarbeitung edler, hochwertiger Rohstoffe seinen hohen Stand erreicht. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg wurde der Dresdner Christstollen in Blechschachteln über den Atlantik nach Nord- und Südamerika versandt.

Zur Zeit der Existenz zweier deutscher Staaten war der Stollen beliebtes Geschenk der DDR-Bürger an ihre Angehörigen in der BRD. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie eine lange Schlange von Leuten am (damals noch vorhandenen) Paketschalter anstanden, nicht selten mit bis zu 10 Stollen "beladen".
Bis vor ca. 40 Jahren war es auch noch weit verbreitet, den Stollenteig zu Hause zuzubereiten, dann in einer großen Wanne auf dem Handwagen zum Bäcker zu fahren und dort backen zu lassen. Kleine Holzspießer mit dem Namen wurden in den Stollen gesteckt, damit nachher auch wieder jeder seinen Stollen bekam.

Heute erfolgt die Produktion in einigen Großbäckereien wie Vadossi, Dr. Quendt und Reimann sowie in den Handwerksbetrieben. Auch wenn etwas teurer - ich bevorzuge Stollen direkt vom Bäckermeister - wie auf dem Bild zu sehen speziell von der Bäckerei Eckert. Dresdner Stollen darf innen nicht zu hart sein, darf aber auch nicht "klitschen". Zu empfehlen ist immer die 2 kg-Variante, auch, wie auf dem Bild zu sehen, als halber Stollen. Diese Stollen halten am längsten frisch und bieten das beste Geschmackserlebnis.

Dresdner Christstollen ist eine geschützte Marke und darf nur von den Bäckereien im Großraum Dresden hersgestellt werde. Darüber wacht der "Schutzverband Dresdner Stollen e.V.".

Höhepunkt der jährlichen Stollensaison ist das Stollenfest auf Deutschlands ältestem Weihnachtsmarkt, dem Striezelmarkt am 2. Adventswochenende. Ein Riesenstollen, zusammengesetzt aus Stollenteilen verschiedener Bäcker wird mit einem Pferdefuhrwerk auf den Striezelmarkt gebracht und anschließend von den Besuchern verspeist.

Einen Eindruck davon vermittelt das nachfolgende Youtubevideo, das auch noch weitere, volkskundlich interessante Szenen enthält. Die Aufnahmen entstanden vor der Kulisse des Fürstenzuges (https://www.geschichte-der-fliese.de/fuerstenzug_dresden.html).

 
Von mir kommt die Schneekönigin.
Die Schaufenstergestaltung des Café Demels am Kohlmarkt in Wien ist immer wieder faszinierend. Für die heurige Adventzeit entschied man sich für die Motive der Schneekönigin und der Baronesse Vanille von Kipferl.
Baron Federico Berzeviczy-Pallavicini (1909-1989) war ein österreichisch-ungarischer Künstler (Maler, Graphiker, Innenarchitekt und Bühnenbildner) und wurde von Josef Hofmann Anna Demel zur Gestaltung der Schaufenster empfohlen. 1936 heiratete Federico Berzeviczy-Pallavicini Klara Demel.
Die Figuren sind aus Zuckerguss.
"Die Schneekönigin" ist ein schaurig, traumhaftes, wunderschönes Märchen von Hans Christian Andersen.
Hat das Café heuer dieses Motiv gewählt, wegen des gerade anlaufenden Kinofilms "die Eiskönigin" aus der Disney-Produktion? Der Film hat zwar das Märchen zur Vorlage, aber inhaltlich nicht viel mit diesem zu tun.

Auf jeden Fall ist der Zuckerguss der Schneekönigin es wert betrachtet zu werden - kalt und unbarmherzig sieht sie aus.

liebe Grüße
Gabriela
 

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Advent, das heißt nicht nur Eilen, Stress und Konsum. Es gibt auch in Touristenzentren und im Getriebe der Großstadt Orte, an denen man zur Ruhe kommen kann, und Zeit hat zum Nachdenken, wie man Menschen Freude bereitet.
Nach dem 'Chillen' kann man sich ja wieder ins Gewühl stürzen und hemmungslos 'shoppen'.
Das Foto zeigt den Blick aus dem Frauenchor der Stephanskirche in das nördliche Seitenschiff.
 

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Advent im Zeichen des Klimawandels: Herr und Hund rasten auf dem sonnengewärmten steinernen Beckenrand im "Weihnachtsdorf" vor der Wiener Karlskirche.
 

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Manchmal sehen sich Hund und Herrl sogar etwas ähnlich! :D
 
Weihnachtsmarkt, auf dem Martplatz wurde eine Eisbahn aufgebaut. Dort steht ein schön geschmückter Tannenbaum. Angrenzend stehen Viele Buden mit Glühwein und Süßigkeiten.
 

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In Maria Saal in Kärnten findet gerade eine Ausstellung von Weihnachtskrippen statt. Die Krippen wurden von den Mitgliedern des Vereins der Krippenfreunde Klagenfurt gebaut und mit liebevollen Details versehen. Es gibt dort 'Orientalische' Krippen, 'Heimatkrippen', auch eine 'Kastenkrippe', eine 'Flaschenkrippe' und vieles mehr zu sehen.
 

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Die Funktion der Christkindlmärkte habe ich am Land als Kind anders erlebt als die heutigen Weihnachtsmärkte in den Städten.

Zweifellos haben diese Weihnachtsmärkte eine wichtige wirtschaftliche Funktion, den Touristen gefällt es, die Glühwein-Fässer leeren sich und die Euros klingeln.

In Bezug auf klingelnde Euros müssen enorme Standgebühren in den vom offiziellen Stadtmarketing beworbenen Weihnachtsmärkten bezahlt werden. Daher bildet sich eine eigentlich recht erfreuliche Trennung von regionalen und nicht beworbenen Christkindlmärkten in einzelnen Stadtteilen mit wirklich interessanten Angeboten und den sozusagen "offiziellen" Weihnachtsmärkten, die von professionellen Anbietern betreut werden.

Hier mein Foto von einem kommerziellen Weihnachtsmarkt, im Sommer oder zu anderen beliebigen Jahreszeiten bräuchte es beim selben Motiv vermutlich keinen Blitz ;)

Naja, wenn es den Leuten gefällt...

Wolfgang (SAGEN.at)
 

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In Bezug auf klingelnde Euros müssen enorme Standgebühren in den vom offiziellen Stadtmarketing beworbenen Weihnachtsmärkten bezahlt werden. Daher bildet sich eine eigentlich recht erfreuliche Trennung von regionalen und nicht beworbenen Christkindlmärkten in einzelnen Stadtteilen mit wirklich interessanten Angeboten und den sozusagen "offiziellen" Weihnachtsmärkten, die von professionellen Anbietern betreut werden.
Sicher ist dies von Ort zu Ort verschieden, ich kann hier nur zu Dresden urteilen. Die Stadt schmückt sich inzwischen auch mit dem Titel "Weihnachtsmarkthauotstadt Deutschlands", 2013 hatten wir um die 12 Weihnachtsmätkte. Ob nun groß oder klein - wichtigstes Kriterium ist doch die Atmosphäre und das Warenangebot. Hier ist in den letzten Jahren der Trend zur traditionellen einheimischen Produktion festzustellen. Was die Stellplätze betrifft, sind diese auf dem Striezelmarkt am begehrtesten, was sich auch in den Standgebühren zeigt. Mittlerweile sind die großen Märkte komplexe Gebilde mit einer eigenen Infrastruktur. Das betrifft eigene Polizei- und Rettungswachen, Bestreifung in der Schließzeit durch Sicherheitsdienste, Müllabfuhr etc., etc.. All diese Dinge haben ihren Preis. Dies wiederum schlägt sich auf Standmieten, Bratwurstpreis u.ä. nieder.
Kleine Einzelanbieter haben da separat kaum eine Chance, aber der Trend geht auch in der einheimischen Volkskunstproduktion hin zur gemeinsamen Vermarktung, was auch Kleinanbietern wieder Möglichkeiten eröffnet.

Euch allen einen guten Rutsch und ein friedliches, erfolgreiches Jahr 2014.

Dresdner
 
Der Themen-Fotowettbewerb "Advent-Spezialitäten" ist nun geschlossen und die Abstimmung eröffnet.

Wir danken Euch für die beeindruckenden Beiträge!

Bis 5. Jänner 2014 lauft nun die spannende Abstimmung, wer das beste Bild mit Dokumentation gebracht hat.

Nun harren wir auf Eure Abstimmung, natürlich auch Diskussion zu den eingereichten Fotos.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Ich gratuliere Dresdner und bedanke mich bei demjenigen / derjenigen, der / die meiner Schneekönigin eine Stimme gegeben hat.

@Wolfgang: Gibt's für Jänner einen neuen Fotowettbewerb?

liebe Grüße
Gabriela
 
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