So, dann hat auch die kleine Klara zu den Kindern gehört, die ihren Eltern immer wieder kummervolles Kopfschütteln abverlangt hat?!Zur geringen Freude meiner Eltern hat dann die kleine Klara vor allem mit den kleinen Autos gespielt.
Aber kommen wir nun zu einem Markstein in der Geschichte der Kaffeekultur: Der Tchibo-Dose!
Vermutlich existierte in jedem Haushalt (mindestens) eine. Es waren Schmuckstücke im Heim. Dazu muß man bedenken: In den 50er Jahren gab es in sehr vielen Haushalten kaum etwas, das hübsch anzusehen war. Ausgebombte und Füchtlinge hatten in den ersten Nachkriegsjahren erstmal das unbedingt Nötige anschaffen müssen. Andere hatten in diesen Jahren alles Entbehrliche gegen Lebensmittel eingetauscht.
Als nun der Hunger nach dem nicht unbedingt Notwendigen, dafür aber Schönen wieder da war, kam die Tchibo-Dose gerade recht: Als Dreingabe zum Kaffee schien sie nichts zu kosten (auch wenn der Kaffee in schlichterer Verpackung sicher billiger gewesen wäre), und die Farben – dunkelblau oder dunkelrot mit Gold – wirkten edel. In vielen Haushalten war die Tchibo-Dose der erste Luxus-Gegenstand, den man sich wieder leistete.
Daß man bis heute keinen Flohmarkt besuchen kann, ohne etliche dieser Dosen wiederzusehen, zeugt davon, daß sie lange aufbewahrt und nicht wie andere Verpackungen irgendwann weggeworfen wurden.