harry
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Heute, vor 150 Jahren, am 23. Juni 1859 fand in Oberitalien die Schlacht von Solferino statt. Truppen Frankreichs und Piemonts kämpften gegen Österreicher welche das heutige Norditalien besetzten. Es war die erste Niederlage Kaiser Franz Josefs von Österreich . Auf beiden Seiten starben über 40.000 Soldaten über 80.000 wurden verletzt. Die Wiener Zeitung vom 25.6.1859 schreibt darüber:
"Die k.k. Armee ist am 23 d. [Anm.: 23. Juni 1859] an 4 Punkten auf das rechte Minicio-Ufer übergegangen. Der rechte Flügel besetzte Pozolengo, Solferino nd Cavriano, der linke Flügel rückte am 24sten bis Guidizzolo und Castelcolffredo vor und drängte den entgegenkommenden Feind auf allen Punkten zurück. Während die k.k. Armee ihre Vorrückungen gegen die Chiese fortsetzte, entwickelte der Gegner, der gleichfalls mit seiner ganzen Macht die Offensive ergriffen hatte, so bedeutende Streitkräfte, daß es am 24sten ungefähr um 10 Uhr Vormittags zu einem Zusammenstoße beider Hauptarmeen kam, wobei die den rechten Flügel bildende 2te Armee unter G. d. K. Graf Schlick die besetzten Punkte der Hauptlinie bis 2 Uhr Nachmittag standhaft behauptete und die 1ste Armee unter FZM Graf Wimpffen auf dem linken Flügel immer mehr an Terrain gegen die Chiese gewann.
Gegen 3 Uhr richtete der Feind seinen Hauptangriff gegen Solferino und bemächtigte sich dieses durch das 5te Armeecorps heldenmüthig vertheidigten Punktes nach mehrstündigem Kampfe. Sofort richtete er seine weiteren Angriffe gegen Cavriano, welches ebenso muthvoll vom 1sten Armeecorps, unterstützt vom 7ten, bis gegen Abend verteidigt wurde, endlich aber dem Feinde überlassen werden mußte. Während des Kampfes um Solferino und Cavriano rückte auf dem äußersten rechten Flügel rückte auf den äußersten rechten Flügel das 8te Armeekorps von Pozzolengo vor und warf die demselben entgegenkommenden Piemontischen Truppen zurück, doch konnte diese Bwegung nicht entscheidend beitragen, um die verlorne Aufstellung der Mitte wieder zu gewinnen.
Die auf dem linken Flügel vereinte Reserve-Kavallerie machte mehrfache mit der ausgezeichnetsten Bravour ausgeführte Attaquen; ungewöhnlich starke Verluste und der Umstand, daß auf dem linken Flügel die 1ste Armee in ihrem Vorrücken in des Feindes rechte Flanke in Folge massenhafter Entwicklung seiner Kräfte aufgehalten wurde, während derselbe mit seiner Hauptmacht im Centrum gegen Volta vordrang, veranlaßten den Rückzug der k.k. Armee, welcher spät Abends unter einem heftigen Gewitter angetreten wurde.
Gestern Nachts waren Pozzolengo, Monzambano, Volta und Goito noch von unseren Truppen besetzt."
Das herausragende Essay über die Schlacht von Solferino aber stammte von einem Mann, der behauptete, in diesen Frühsommertagen als einfacher Tourist in der Lombardei gewesen zu sein. Henry Dunants Schrift beschrieb keine militärischen Strategien. Er beschrieb die Leiden der Verletzten:
"... So braucht man freiwillige Wärter und Wärterinnen, die im voraus ausgebildet, geschickt und mit ihrer Aufgabe vertraut sind, die außerdem von den Armeeführern anerkannt und daher in jeder Weise unterstützt werden. Das Personal der Feldlazarette reicht niemals aus; selbst wenn es doppelt oder dreimal so stark wäre, könnte dies doch nicht genügen, und so wird es auch immer bleiben. Daher muss man einen Aufruf erlassen, eine Bittschrift an Männer aller Länder und aller Stände, an die Mächtigen dieser Welt wie an die einfachen Handwerker, denn alle können auf die eine oder andere Weise, jeder in seinem Kreise und seiner Kraft gemäß, irgend etwas zu diesem guten Werke beitragen..."
"Die k.k. Armee ist am 23 d. [Anm.: 23. Juni 1859] an 4 Punkten auf das rechte Minicio-Ufer übergegangen. Der rechte Flügel besetzte Pozolengo, Solferino nd Cavriano, der linke Flügel rückte am 24sten bis Guidizzolo und Castelcolffredo vor und drängte den entgegenkommenden Feind auf allen Punkten zurück. Während die k.k. Armee ihre Vorrückungen gegen die Chiese fortsetzte, entwickelte der Gegner, der gleichfalls mit seiner ganzen Macht die Offensive ergriffen hatte, so bedeutende Streitkräfte, daß es am 24sten ungefähr um 10 Uhr Vormittags zu einem Zusammenstoße beider Hauptarmeen kam, wobei die den rechten Flügel bildende 2te Armee unter G. d. K. Graf Schlick die besetzten Punkte der Hauptlinie bis 2 Uhr Nachmittag standhaft behauptete und die 1ste Armee unter FZM Graf Wimpffen auf dem linken Flügel immer mehr an Terrain gegen die Chiese gewann.
Gegen 3 Uhr richtete der Feind seinen Hauptangriff gegen Solferino und bemächtigte sich dieses durch das 5te Armeecorps heldenmüthig vertheidigten Punktes nach mehrstündigem Kampfe. Sofort richtete er seine weiteren Angriffe gegen Cavriano, welches ebenso muthvoll vom 1sten Armeecorps, unterstützt vom 7ten, bis gegen Abend verteidigt wurde, endlich aber dem Feinde überlassen werden mußte. Während des Kampfes um Solferino und Cavriano rückte auf dem äußersten rechten Flügel rückte auf den äußersten rechten Flügel das 8te Armeekorps von Pozzolengo vor und warf die demselben entgegenkommenden Piemontischen Truppen zurück, doch konnte diese Bwegung nicht entscheidend beitragen, um die verlorne Aufstellung der Mitte wieder zu gewinnen.
Die auf dem linken Flügel vereinte Reserve-Kavallerie machte mehrfache mit der ausgezeichnetsten Bravour ausgeführte Attaquen; ungewöhnlich starke Verluste und der Umstand, daß auf dem linken Flügel die 1ste Armee in ihrem Vorrücken in des Feindes rechte Flanke in Folge massenhafter Entwicklung seiner Kräfte aufgehalten wurde, während derselbe mit seiner Hauptmacht im Centrum gegen Volta vordrang, veranlaßten den Rückzug der k.k. Armee, welcher spät Abends unter einem heftigen Gewitter angetreten wurde.
Gestern Nachts waren Pozzolengo, Monzambano, Volta und Goito noch von unseren Truppen besetzt."
Das herausragende Essay über die Schlacht von Solferino aber stammte von einem Mann, der behauptete, in diesen Frühsommertagen als einfacher Tourist in der Lombardei gewesen zu sein. Henry Dunants Schrift beschrieb keine militärischen Strategien. Er beschrieb die Leiden der Verletzten:
"... So braucht man freiwillige Wärter und Wärterinnen, die im voraus ausgebildet, geschickt und mit ihrer Aufgabe vertraut sind, die außerdem von den Armeeführern anerkannt und daher in jeder Weise unterstützt werden. Das Personal der Feldlazarette reicht niemals aus; selbst wenn es doppelt oder dreimal so stark wäre, könnte dies doch nicht genügen, und so wird es auch immer bleiben. Daher muss man einen Aufruf erlassen, eine Bittschrift an Männer aller Länder und aller Stände, an die Mächtigen dieser Welt wie an die einfachen Handwerker, denn alle können auf die eine oder andere Weise, jeder in seinem Kreise und seiner Kraft gemäß, irgend etwas zu diesem guten Werke beitragen..."
Dunants Beschreibung des Schlachtfelds am Abend des 24. Juni 1859 gilt heute als entscheidender Impuls für die Gründung des Internationalen Roten Kreuzes und der Internationalen Menschenrechts-Konvention.