Also ich will ja nicht wieder meckern, aber wer hat wann behauptet dass "die Kelten" Pimpernüsse auf Gräber gepflanzt haben. Und an welchem Fundplatz wurden Samen als Grabbeigabe gefunden?
Das ganze hört sich für mich schon wieder etwas esotherisch an. Und was bitte soll ein keltischer Orakelplatz sein? Mir ist grad nicht bekannt wo sowas in den antiken Schriftquellen erwähnt wird und archäologisch lässt sich sowas auch nicht nachweisen. Bisher ist mir ein Dr. Rohrecker auch noch nicht als "Keltenexperte" untergekommen. Auf die schnelle findet man den Namen bei Google auch eher in der esotherischen Ecke. Und danach hört sich das mit dem Untersberg auch an, es passt so schön in das gerne stilisierte heutige Gesamtbild: alte Kulte, Kelten, Natur, etc. Und am besten leben diese Traditionen sicher auch noch in Irland fort...
Wie bitte will man einen keltischen Orakelplatz nachweisen? Wer hat behauptet dass auf keltischen Friedhöfen Pimpernüsse wuchsen? Ich wage stark zu bezweifeln dass man das überhaupt mit Sicherheit nachweisen könnte (werde dazu gerne mal morgen die Experten fragen). Vor allem aus welcher Zeit sollen diese stammen? Und was ist bitte eine Ahnenberg der Kelten? Ich kenn die antiken Schriftquellen auch nicht bis ins letzte, aber ich wüsste nicht dass da jemals von einem Ahnenberg die Rede war.
@ Pimpernuss
Das mit den Grabbeigaben wüsste ich gerne mal genauer, wie heißt das genaue Zitat bzw. um welches Gräberfeld handelt es sich dabei? Und wer schreibt das mit der Bepflanzung? Ich werde morgen mal unsere Archäobotaniker fragen ob man sowas überhaupt nachweisen könnte...
zunächst mal:
von mir und auch dem Forenmitglied "Pimpernuss" wurde lediglich festgestellt, dass wir von der Pimpernuss bei keltischen Bestattung nur gehört haben, aber nichts genaues wissen.
Mich interessiert dies in Zusammenhang mit dem Karlsohr als Orakel- (Kultplatz) sehr!
Gustav Hegi - von dem du schreibst und auch den link gesetzt hast - beschreibt doch meines Erachtens recht stimmig, dass die Pimpernuss zu kultischen Zwecken eingesetzt wurde. Er belegt nicht alles, aber das tun andere Forscher auch nicht immer. Kann man also glauben oder auch nicht!
Hegi kenne ich persönlich nicht und habe auch noch nichts von ihm gelesen. Ich wage also nicht über ihn zu urteilen.
Anders jedoch zu Dr. Georg Rohrecker:
https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Rohrecker
Er ist ein Mann der Heimat (leider schon verstorben) und Historiker - wenn auch nicht in dieser Richtung studiert. Seinen Doktor hat er als phil.
Er ist auch nicht unumstritten, aber seine Thesen/Theorien zu den Kelten sind für mich durchaus nachvollziehbar und schlüssig. Er hat sich intensiv mit den Mythen dieser Region und auch dem Untersberg auseinandergesetzt und hat für mich sehr spannend belegt und auch interpretiert, was die Kelten in diesen Keltenhochburgen bewirkt und hinterlassen haben.
Dazu gehört auch die Interpretation des Untersbergs als Ahnenberg und das Karlsohr als Orakelplatz. Ihn als Esoteriker "abzustempeln" heißt für mich, ihn nicht zu kennen. Denn genau von denen hat er sich immer distanziert.
Ich durfte ihn persönlich kennenlernen und habe seine Vorträge äußerst interessiert und begeistert besucht. Und er war ein Mensch, der stets zum Austausch und Diskussion bereit war - anders als manch dogmatischer Wissenschaftler, die mir zu diesem Thema auch begegnet sind.
Leider ist seine Website derzeit inaktiv und soll von seinen Freunden und der Familie meines Wissens weiterbetrieben werden. Aber da ist noch nichts geschehen.
So bleiben eben im Moment nur seine Bücher, um sich mit ihm auseinanderzusetzen.
Dennoch - er ist ein Mann der Heimat, dieser Region und vermutlich kompetenter als manch Schreibtischtäter.
Zum Ahnenberg gibt es auch die Möglichkeit sich mit einem kompetenten Pfarrer der Region darüber auszutauschen. Name gebe ich gern per PN weiter.
Danke für den link, der zum Thema Pimpernuss für mich sehr aufschlussreich ist.
Dann bleibt nur noch dieser eigenartige "Zufall" dass am Karlsohr eine Pimpernuss wächst....