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Prägende Bilder der Zeitgeschichte Kindheit

Mystika

Gesperrt
Guten Abend,

mich würde brennend interessieren, welche Bilder der Kindheitserinnerung in den Menschen in diesem Forum noch immer manchmal auftauchen und eine unerklärliche Empfindung wie Geborgenheit und Begeisterung auslösen.

Ich habe heute zum Beispiel so einen Tag, wo mir die uralte Mühle im Wald, nahe meiner verstorbenen Oma andauernd unterkommt.
Wir gingen dort manchmal als Kind auf Erkundungsreise an Fischteichen vorbei in einen Wald an dem ein Bach munter drauf los floss.....man sah dort Enziane und die seltesten Kräuter und geschützten Pflanzen.....da gab es eben auch eine alte Mühle....mit Mühlstein drinnen und man fand sogar noch Spuren von Mehl und interessante alte Dinge.....

Obwohl mir die alten Sachen und Sagen davon immer etwas Erfurcht einlösten, empfand ich doch eine wohlige Geborgenheit in Ihnen....und auch bei meiner Oma....obwohl man sich dort nicht austoben durfte als Kind....Am Besten war es, man horchte nur zu und verfiel in ein vorübergehendes Koma, mit Lächeln am Gesicht......das war ihr am Liebsten, aber ich habe sie sehr geliebt und möchte sie wahrscheinlich über dieses Forum loslassen....

Aber zuerst muss einem das ja mal klar werden....warum es einem so schwer fällt.....

Darum würde ich mich freuen, auch andere Gedanken über Kindheitsbilder zu hören...und die Geborgenheits- Begeisterungs.....empfindung dazu.

Liebe Grüße Mystika
 
Die Geschichte der Zeit verursacht häufig eine Art Nachfolgeprägung, wie hier am Bild deutlich zu erkennen....Sogar die Vögel...folgten sich nach...
 

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Geborgen fühlte ich mich im Wald, zwischen den feuchten Moosen und dem raschelnden Laub und zwischen großen Felsen, in den Bergen und unter Bäumen, wenn ich die rauhe Rinde mit den Fingerkuppen erspürte, wenn ich durch Kuhweiden hindurch und Schluchten hinauf und an Felsen vorbei herumkraxelte. Geborgen fühlte ich mich, wenn ich meinen Opa im Wald besuchte und ihm zuschaute wie er seine Holzknechtarbeit machte, den Geruch von Baumpech und Harz, Rinde und frisch geschnittenem Holz in der Nase.
Geborgen fühlte ich mich in Omas Stube, bei Grießknödeln und Gseclhtem, Sauerkraut und Erdäpfelsalat, ihrem warmen Tischherd und die Luft zum schneiden von den vielen Zigaretten die Opa und Oma darin geraucht haben. :-)
Geborgenheit, das ist heute noch für mich Natur und kochen, Familie und die warme Stube, Holzofen anheizen und das Knistern vom Feuer.

Liebe Grüße, Sonja
 
Mhh, das hört sich wohlig an....knisternder Holzofen in ner alten Stube....das erinnert mich an meine Oma.....meine Oma machte immer eine Heilsalbe aus Baumharz nur von bestimmten Arten...Föhren? Keine Ahnung....das war eine Prozetur....durfte ja nicht zu heiß werden...Schweineschmalz, Käspappel...Ringelblumen...Kampfer....und was sie noch alles reintat, keine Ahnung....

Doch das war eine echte Heilsalbe, da wurde alles wieder gut.

Danke für deine Gedanken. Das tat gut.

Liebe Grüße Mystika
 
Ja, genau. Sicher tat sie auch nen hochprozentigen Alkohol dazu....wegen der Desinfektion.

Hicks......Spaß
 
In der Stube meiner Oma standen auch wunderschön bemalte Truhen, die den Raum mitsamt den musealen Altertumsstücken sehr interessant und aufregend machten....Und fast jedes alte Stück, das irgendwo hing, hatte eine lange Geschichte.....und noch immer.
Da ja alles noch dort hängt.
Nun hab ich mal nachgesehen, woher eigentlich das Wort Truhe kommt beziehungsweise, wofür man diese eigentlich verwendete.
Ich kann mich noch erinnern, daß unter der Truhe immer eine Mausefalle lag...und manchmal auch ein Mäuschen.

Geschichte
Florentinische Truhe aus Ebenholz mit Bemalung
Mittelalterliche Truhe mit Schnitzereien und Beschlag

Truhen gab es bereits im Altertum. Schon im 1. Jahrhundert begann man im Römischen Reich, Truhen aufzustellen und sie wie Schränke zu benutzen. Dennoch hielten sich die Truhen weiterhin als praktischer Behälter zur Lagerung von Kleidung, da sie schnell zum Transport bereit waren. Die ältesten erhaltenen Truhen des Mittelalters stammen aus dem 12. Jahrhundert und sind lange, schmale Kisten auf hohem Untergestell.

Etwa um 1300 gibt es die sogenannte Satteldach-Truhe mit schrägestelltem Deckel und in gedrungener Form mit kurzen Fußstollen. Sie war kastenförmig und geräumig. Die Truhe muss zumindest zeitweilig auch als Sitzmöbel gedient haben, denn später gab es Truhen mit Rückenlehne und ganz flacher Deckelplatte. Der Höhepunkt der Truhenkultur bilden die reich verzierten wertvollen Pracht- und Prunktruhen des 16. Jahrhunderts.
Bekannte Truhenformen [Bearbeiten]

* Bekannt geworden durch Literatur und Film sind vor allem Schatztruhen mit schweren Eisenbeschlägen und kompliziertem, teilweise mit Fallen ausgestattetem Öffnungsmechanismus.
* Als Aussteuer- oder auch Hochzeitstruhe gilt der aus Italien stammende cassone. Seine Vorderwand und die Schmalseiten waren mit Malereien geschmückt, die sich auf die Hochzeit bezogen.
* Die sogenannte cassapanca (Truhenbank) der italienischen Renaissance war neben einer verzierten Rückenlehne gar noch mit Armlehnen versehen.
 
@mystika: vorlauf und lärchenpech kam rein.
hast du zufällig noch rezepte oder eine oma, die das rezept für mich aufschreiben würde?
hab grad heute drei alte rezepte gekriegt und brauchte ne weile um rauszufinden, dass "baumpech" das selbe ist wie HARZ- nur die bezeichnung im volksmund ist halt pech). *lach*

alles liebe, sonja
 
Weißt du wie wir die Heilsalbe immer nannten?
Da gab es eine Frau in der Nachbarschaft von meiner Oma, die hatte fast keine Stimme....da kamen nur krächzende Laute heraus, aber die war sehr lieb.
Für sie machte meine Oma manchmal die Salbe....

Daher hatte sie langen den Namen.....D`Taura"muada"schmiea!

Ein Wahnsinn, wie die Leute früher den Sachen über Menschlichkeit, Bedeutung gaben.
 
Ein weiteres Bild, welches mein gesamtes Leben geprägt hat, ist dieses:

Wir gingen von unserer Oma, der, meines Vaters zu Fuß nach Hause. Es herrschte sehr starker Wind. Ich war damals sehr dünn, da mir das Essen damals schon nicht ganz Geheuer war. Also, wir gingen da so im Sturm. Mir wurde immer mulmiger, ich mußte mich ziemlich durchkämpfen, um nicht weggewäht zu werden. Da war ich ca. 3 Jahre.
Ich rief zu meinem Vater, bitte halte mich, da ich die ehrliche Angst hatte, wegzufliegen....

Doch, der stur, wie er war, ging weiter und weiter und hielt mich nicht...Er war wegen irgend etwas wütend und ließ mich armes Kind im Sturm allein.

Daher mein zerstörtes Vaterbild.
 
Ein weiteres Bild, welches mein gesamtes Leben geprägt hat, ist dieses:

Wir gingen von unserer Oma, der, meines Vaters zu Fuß nach Hause. Es herrschte sehr starker Wind. Ich war damals sehr dünn, da mir das Essen damals schon nicht ganz Geheuer war. Also, wir gingen da so im Sturm. Mir wurde immer mulmiger, ich mußte mich ziemlich durchkämpfen, um nicht weggeweht zu werden. Da war ich ca. 3 Jahre.
Ich rief zu meinem Vater, bitte halte mich, da ich die ehrliche Angst hatte, wegzufliegen....

Doch, der stur, wie er war, ging weiter und weiter und hielt mich nicht...Er war wegen irgend etwas wütend und ließ mich armes Kind im Sturm allein.

Daher mein zerstörtes Vaterbild.

Aber eigentlich wollte ich ja nur Geborgenheitsbilder hier erscheinen lassen.
 
Natürlich weiß ich, daß man weht nicht mit ä schreibt, aber leider passiert mir das immer wieder, wenn ich zu schnell im Winde des Augenblickes davon wehe.....
Das nennt man Schusseligkeit!

Sogar ein Student beschäftigte sich schon mit diesem Wort.

Hallo!

Ich arbeite zur Zeit an den Charaktereigenschaften der Figuren in meinem Roman. Eine dieser Figuren ist so ein Typ wie Oliver Hardy oder Mister Bean, also jemand, der immer alles falsch macht und deshalb als „doof“ angesehen und ausgelacht wird. Ich habe mir einige Filme dieser beiden Typen angesehen, und dabei etwas überraschendes festgestellt. Eigentlich sind diese Männer nämlich gar nicht „doof“, sondern im Gegenteil, sie besitzen einen geradezu unglaublich großen Einfallsreichtum. Oliver Hardy und sein Freund, Stan Laurel, auch „Dick und Doof“ genannt, benutzen die ausgeklügeltsten Methoden, um an ihr jeweiliges Ziel zu kommen. Mister Bean hat Einfälle, auf die kein normaler Mensch kommen würde und versucht, seine vielen Probleme auf überaus originelle Weise zu lösen. Wenn es misslingt, dann nicht wegen mangelnder Intelligenz, sondern aus einem anderen Grund. Es ist NICHT „Doofheit“. Wenn es „Doofheit“ wäre, hätten die Zuschauer gar nichts zu lachen und würden denken: Mensch, sei nicht so entsetzlich naiv! Oder sehe ich das falsch? Ich glaube, man nennt so was „Schusseligkeit“. Ist das der richtige Begriff dafür? Aber was genau ist das eigentlich? Ich habe bei Wikipedia keinen Artikel darüber gefunden. Gibt es eine wissenschaftliche Definition und Beschreibung zu dieser Charaktereigenschaft? Und stimmt es, dass genau das die Ursache ist, dass man über diese Komiker lachen muss?

Daher bin ich kein Troll, sondern ein Schussel!
 
Zum Glück habe ich ein ganz anderes Vaterbild, es tut mir leid, wenn es Dir an
Geborgenheit in dieser Hinsicht gefehlt hat. So frühe Kindheitserlebnisse prägen ,
vor allem Erlebnisse wie: Im Stich gelassen u.a.
Ich bin übrigens ohne Mutter aufgewachsen, von 1 1/2 bis 7 Jahren, dann
bekam ich (wiederum zum Glück) eine gute Stiefmutter. Ich erinnere mich
gerne an Spaziergänge mit meinem Vater, immer hielt er meine kleine Hand
in seiner und erzählte mir viel "über Gott und die Welt". Meine Großeltern
kümmerten sich, wenn er arbeiten war. Wir wohnten auch zusammen in einem Haus. Ganz schlimm war für mich, wenn er Nachtschicht hatte. Dann weinte
ich oft und fühlte mich verlassen. Mir wurde immer gesagt: Deine Mama ist im
Himmel. An sie habe ich leider überhaupt keine Erinnerung, sie verstarb im
Krankenhaus nach einer OP. Vor mir hatten meine Eltern schon ein Kind bei
der Geburt verloren! Mein Vater war sehr ängstlich um mich besorgt, erlaubte
z.B. nicht, daß ich mit Nachbarn in die Badeanstalt ging u.a. Später wurde es
besser, als ich noch ein Schwesterchen bekam und meine "neue" Mama uns
viel Lebensfreude brachte. Eine dankbare Ulrike!
 
@ Mystika
Ich sehe du reflektierst.

Meine, zugegeben etwas provokante, Einschätzung als Troll,
bezog sich allerdings auf deine Lernresistenz was das Zitieren
vorangegangener Beiträge angeht.
In diesem Thread hast du es sogar geschafft dich selbst
zu zitieren.

Was deine, für mich etwas krausen (schusseligen),
Postings angeht:
Ich muß und kann nicht alles verstehen.
 
Ich Reh? Fleck? Tiere?

Die Reflexion (von spätlateinisch reflexio, „das Zurückbeugen, -biegen, -krümmen“) steht für:
mich zurückdrehe, während ich mich verbeuge und krumme sachen wieder gerade biege......ahhhhh, umgefallen.

* Reflexion (Physik), das Zurückwerfen von Wellen, bzw. Strahlung
mich auf ne Welle mit nem Holzbrett stelle und strahle.....

* Reflexion (Philosophie), ein prüfendes und vergleichendes Nachdenken
deine Aussage prüfe und mich mit dir vergleichend darüber nachdenke....nö, ich bin anders.....

* Reflexion (Pädagogik), das Nachdenken über eine vergangene pädagogische Situation
genau! Deshalb hab ich das Thema Zeitgeschichte der Kindheit und Prägungsmuster eröffnet, mir auf die Schulter klopfe....

* Reflexion (Programmierung), das Ermitteln von Programmeigenschaften zur Laufzeit
zur Laufzeit?.....schon wieder laufen, ich mag nicht.

* Reflexion (Band), eine finnische Gothic-Metal-Band
finish? Gothic? Kene Ahnung .... Metal-Band......ich hasse heavy metal, kotz.


Das Reh mit dem Fleck ist tierisch.
 
@ Ulrike....es tut mir leid, das deine Mama so früh verstarb....das ist so traurig. Ich glaube, ich hätte sowas in meiner Kindheit nicht verkraftet...ich hatte immer eine Wahnsinns Angst, meiner Mutter könnte etwas passieren und allein die Vorstellung ließ mich oft heulend einschlafen.....Ich betete wie eine Besessene, damit ihr nichts passiert....Auch nicht ganz normal, doch, wahrscheinlich eben wegen meinem Vaterbild, der keinen Schutz ausstrahlte....Obwohl ich ihn auch mochte, so ist es ja nicht. Aber, er war Mamas viertes Kind.
 
Noch ein prägendes Bild welches ich in mir habe ist ein Bild, als ich noch ein Baby war. Ich kann mich erinnern, als wäre es gestern gewesen. Wir waren in der Kirche. Meine Mama trug mich am Arm. Ich sah immer die Leute hinter mir und kniff die Augen ganz leicht zusammen. Gerade so, daß es aussah, als würde ich schlafen, jedoch beobachtete ich die Leute hinter meiner Mama. Ich war als Baby anscheinend schon ein Schlitz"auge"...nicht Schlitzohr, wohlgemerkt.

Aber da fühlte ich mich auch so geborgen....mhhh. Mei Mami.
 
Meine Erinnerungen beginnen (so glaube ich jedenfalls) mit ca. 3 Jahren.
Daher habe ich auch keine Erinnerung an meine Mutter. Meine Stiefmutter
habe ich gleich Mama genannt, worüber sich viele Leute
wunderten. Also: ich kann mir nicht denken, daß sich jemand an seine
"Baby" Zeit erinnert, vielleicht gibt es aber Ausnahmen!? Es wurde auch
früher Säugling gesagt, das englische Baby wurde erst später Mode.
Es gab Kinder, die sehr lange die Brust bekamen. Das war vor der
Flaschenkost und Gläschenfertignahrung (will keine Namen nennen).
Ich bin ein Nachkriegskind, die etwas älteren haben die Kriegsjahre voller
Entbehrungen durchlebt. - Viele Grüße von Ulrike
 
Also, die Geschichte deiner Kindheit ist sehr berührend. Danke.
Ich habe einige Bilder in mir, als ich noch ein Baby war. Das glaubt mir kaum jemand, doch ich weiß es, das es so ist. Eines: Als plötzlich einige Köpfe über mir im Kinderwagen hereinschauten und ich mich ziemlich schreckte...und eines, als ich auf ne eiskalte Babywaage gelegt wurde im Spital.
Eigenartig, nicht? Das ich mich daran erinnern kann.

Weißt du was noch arg ist?
Ich habe einmal eine Rückführung in ein Vorleben gemacht und da sah ich mich im Bauch meiner Mutter und war plötzlich total traurig, weil im sechsten Monat Schwangerschaft noch immer keiner außer meiner Mutter von mir wußte. Ich musste heulen, bei dieser Rückführung und ich liebte damals schon meine Eltern sehr.

Danach fragte ich meine Mutter, wann sie jemanden von ihrer Schwangerschaft mit mir erzählte. Sagte sie, erst nach dem 6. Monat, als es nicht mehr zu verheimlichen war.

Da sieht man, auch ein Baby will anerkannt sein.
 
Das ist tatsächlich eigenartig: es ist ein Bild. So deutlich, dass man es nach Jahrzehnten noch nachzeichnen könnte. Das Drumherum ist weg - vorher, nachher, keine Ahnung. Aber dieser Moment hat was verändert, ob man das spürt als Kleinkind?
Als ich die Umstände an diesem Tag erfragte, hatte das mit dieser Erinnerung nichts zu tun. Ich hab auch sehr lange Zeit nie mehr dran gedacht, vermutlich, weil es an Unsinn abgetan wurde.
 
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