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neun- heilige zahl in österreich?

Rabenweib

Active member
hallo zusammen!
weiß jemand, weshalb in österreich die zahl NEUN als heilie zahl galt?
ich weiß von meiner oma, dass zum beispiel neun monde auf einem messer in der klinge eingeritzt waren, oder dass auf die krenketterl gegen halsweh und eitrige angina neun krenringe gehängt wurden, oma sagt dazu nur, weil die zahl eben heilig sei, aber WARUM konnte sie nicht beantworten.
welche bedeutung hat die zahl in österreich, oder auch in der katholischen kirche?

liebe grüße, sonja
 
Zahlenaberglaube ist mindestens seit der Antike ein weltweit verbreitetes Phänomen, das natürlich auch regional die unterschiedlichsten Ausprägungen kennt.

Es gibt tatsächlich viele volkskundliche Untersuchungen über die angeblich magische Bedeutung von bestimmten Zahlen - ich selbst habe dazu keine Literatur.

3, 7 und 9 sind zweifellos die verbreitetsten magischen Zahlen.

Lieselotte Hansmann und Lenz Kriss-Rettenbeck bringen in dem volkskundlichen Standardwerk "Amulett - Magie - Talisman" auf Seite153 eine Abbildung eines "Gamskricklmesser" (Trudenmesser), in dessen Klinge neun Monde graviert sind. Sie schreiben dazu "Magische Zeichen, Segens- und Spruchformeln finden sich - von den Arabern kommend - seit dem Mittelalter auf den Klingen der Waffen."
In Museen habe ich öfters vergleichbare Messer mit 9 Sternen oder dgl. gesehen.

Eine nähere Untersuchung zur Neunzahl liegt mir nicht vor.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
ja genau, ums drudenmesser gehts mir- meine oma hat auch eins daheim mit einem hirschkrickerl, ebenfalls mit neun monden drauf, deshalb wollt ich wissen, was die neun in dem fall für eine bedeutung hat.

alle guten dinge sind drei, das stimmt, ich glaub aber daß es nicht daher kommt, eher was, was mit dem mond zu tun hat vielleicht oder mit der kirche... vielleicht... ich schau mal weiter.

trotzdem vielen dank!

liebe grüße, sonja
 
Der Alperer auf der Schneckenalm, Hinterbergertal, Steiermark ist eine Erzählung, in der Neunkreuzmesser eine Rolle spielen.

- "Neun" spielt weiters im Aberglauben eine große Rolle, da "nach Wernigeroder Hexenakten aus dem 16. und 17. Jh. die Hexen immer "neunerlei Kräuter" zu den Zaubermitteln brauchten. (HDA)

- man erkennt, wer Trude (oder Hexe) ist, wenn man in der Christmesse auf einen aus neunerlei Holz gefertigten Schemel kniet. (HDA)

- von altersher galten neun Vaterunser als ganz besonders kräftig (HDA)

- In Niederösterreich "wendet" man die Krankheit dadurch, daß der Heilkundige und der Kranke durch neun Tage beten, am ersten Tage neun Vaterunser und jeden Tag um einen weniger. Den Zwischenträger der Krankheit wirft man mitunter am neunten Tage in fließendes Wasser. (HDA)


Wolfgang (SAGEN.at)
 
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