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Lebt Rübezahl?

baru

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Meine Urgroßmutter erzählte oft auch Geschichten vom Rübezahl.
In einer verwandelte er sich in einen Vogel - ich glaube, es war ein Habicht - und der holte unfolgsame Kinder und trug sie davon.
Daran hab ich mich heute erinnert, als ich in der Tiroler Tageszeitung auf diesen Bericht incl. Video stieß:

Tiroler Tageszeitung, Onlineausgabe vom Mi, 19.12.2012 (Admin: externer Link existiert nicht mehr)

Montreal – Ein Steinadler hat in einem Park im kanadischen Montreal ein Kleinkind gepackt und versucht, seine „Beute“ davonzutragen. Ein YouTube-Video zeigt zunächst, wie der große Adler mit einer Flügelspannweite von etwa zwei Metern zunächst majestätisch in der Luft über dem Park kreist. Dann stößt der Raubvogel plötzlich herab und packt das auf einer Wiese stehende Kind an seinem Wintermantel und fliegt mit ihm los, bevor er es etwa einen Meter über dem Boden wieder fallen lässt.

Der Kameramann ruft zunächst „Oh Shit!“, bevor er zu dem erschreckten Kind rennt und versucht, es zu trösten. Das Kind weint, scheint aber unverletzt zu sein. Das Video verbreitete sich in Windeseile über das Online-Netzwerk Twitter. „Das verrückteste Video, das ich seit langem gesehen habe“, kommentierte ein Nutzer.

Der Steinadler ist der größte Raubvogel Nordamerikas. Auf der Jagd nach Beute kann er nach Angaben der National Geographic Society mit einer Geschwindigkeit von bis zu 240 Stundenkilometern herabstoßen. Seine übliche Beute sind Hasen, Murmeltiere und Erdhörnchen.

Echtheit wird bezweifelt

Ob die gefilmte Attacke wirklich passiert ist, zweifelt unter anderem Spiegel Online an. Auf der Nachrichtenplattform finden sich einige Argumente, die auf eine geniale Youtube-Fälschung hindeuten könnten: So soll es sich nach Ansicht eines Falkners um keinen wilden Steinadler handeln, sondern um einen vom Menschen gezüchteten Hybriden. Die Tiere werden von Falknern eingesetzt und ein Angriff auf Menschen könne nahezu ausgeschlossen werden, heißt es in dem Artikel. Außerdem würde der Adler das Kind an der falschen Stelle attackieren. Und zu guter Letzt würde ein Raubvogel das Kind niemals wegtragen, sondern sich mit seiner Beute am Boden befassen.

Auf Internetplattformen werden auch einzelne Sequenzen diskutiert, die Anzeichen für eine Manipulation sein könnten: So würden auf Standbildern des Sinkflugs einzelne Teile des Steinadlers verschwinden, was auf ein Problem bei der Bildbearbeitung hindeuten könnten.

Und: In Montreal liege zur Zeit Schnee, und der sei ja auf den Bildern nicht zusehen - also könne das Video gar nicht echt sein.

Ob Fälschung oder doch ein realer Vorfall: Spektakulär ist der Clip auf jeden Fall. (APA/AFP, tt.com)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu beurteilen, ob das Video als Dokumentaraufnahme echt ist, überschreitet heutzutage wohl alle gutachterlichen Möglichkeiten.
Wer sich heute mit einem leistungsfähigen Rechner ein paar Wochen Zeit nimmt, kann relativ problemlos solche Filme erzeugen.

Dazu stellt sich aber eine philosophische Fragestellung: Wann ist ein Dokumentarfoto/-film ein Dokumentarfoto/-film. Selbst durch Wahl des Ausschnitts kann den Kontext oder die Aussage total verfälschen.

Dennoch gibt es ausreichend glaubhafte Erzählungen und Berichte, die mit den Möglichkeiten der jeweiligen Zeit sehr wohl von Tierattacken auf Menschen und vor allem auf Kleinkinder und Säuglinge berichten.

In den Erzähltexten von SAGEN.at sind einige solche Fälle mit Greifvögeln auch für den Alpenraum beschrieben. Als Beispiele führe ich an:

Aroleid im Wallis

Der Kindskogel in Salzburg

Wolfgang (SAGEN.at)
 
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