Hallknecht
Member
Lebendiges Wasser
Die Saale, einst einer der fischreichsten Flüsse Deutschlands, führte Trinkwasser bis 1868. Die Elbschiffer auf dem Fahrwasser nach Hamburg und Cuxhaven, so wird in den Annalen berichtet, schifften wenige Bootslängen bei Barby in die Saale ein. Bei Barby mündet die Saale in die Elbe. Sie füllten aus der Saale ihre Trinkwasser Vorräte auf.Von 1868 an begann das Fischsterben im Fluss. Die am Flusslauf entstehenden Papiermühlen schwemmten ihre Abwässer ungefiltert, ungeklärt in den Fluss.
Zu erst konnten die Edel- und Großfische, welche Trinkwasserqualität benötigten, nicht mehr existieren. Welse und Lachse waren die ersten Arten, die ausblieben. Mit der nun rasant erfolgenden Industrialisierung Mitteldeutschlands setzte sich das Fischsterben fort. Bis 1951 konnte und wurde noch in beschränktem Umfang in der Saale gefischt. Bis Weißenfels etwa noch bis Anfang der 70er Jahre. Danach war die Saale eher ein stinkender Abwassergraben. Das war so bis 1989/90, bis zur Wende.
Es ist unglaublich wie schnell die Natur sich regeneriert, wenn der Mensch aufhört seiner Umwelt zu schaden.
Schon 1992 quakten die ersten Frösche wieder an der Saale. Amtlich zählt man wieder über 30 Fischsorten, darunter auch den Wels.
Das Wasser der Saale gehört wieder zu den lebendigen Wassern in Deutschland.