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Kletzenbrot

gavial

Member
Gerade, weil Brot seit Urzeiten eines unserer grundlegendsten Nahrungsmittel ist, finden wir in fast allen Regionen zu Festzeiten "Brauchtumsbrote". Eines der bekanntesten ist bei uns wohl das Kletzenbrot.
Ich habe bemerkt, dass es regional unterschiedlichste Zubereitungsarten gibt. So werden z.B. einmal die Früchte im Teig eingeknetet, in einer anderen Gegend wird die Fruchtmasse nur mit dem Teig umhüllt. Einmal ist es Roggenmehl, ein anderes Mal helles Brot ...
Habt Ihr Originalrezepte aus Eurer Region (mit Angabe derselben), die Ihr weitergeben wollt oder gibt's da strenge Familiengeheimnisse? ;)

Ich mache auch gleich den Anfang

Übrigens, ich habe im Wörterbuch nachgeschaut. Wen's interessiert:
Das Wort "Kletzen" geht auf das mhd. klœzen (mit einem klôz ,einem Keil spalten) zurück, da die Birnen vor dem Trocknen halbiert werden müssen
 
Zuletzt bearbeitet:
Kletzenbrot aus Oberkärnten (von meiner Mutter)

Zutaten:

1 kg Kletzen
1 Ltr Wasser
50 dag Roggenmehl
10 dag Sauerteig (Bäcker oder Reformhaus) oder 60 g Germ
1 TL Salz
1 TL Zimt
¼ TL Nelkenpulver (oder weniger)
4 EL Honig
2 EL Birnenschnaps (oder Rum)
25 dag Nüsse

Zubereitung:
Die Kletzen über Nacht einweichen, dann weich kochen. Blütenreste, Kerne und Stile entfernen und fein hacken. Die Nüsse grob hacken, mit Kletzenmasse undRum vermischen. Aus Mehl, ¼ L Kletzenkochwasser, Sauerteig und den Gewürzen einen Teig ziehen. Kletzen und Nüsse in den Teig einkneten. Doppelt so hoch aufgehen lassen. Striezel formen und in Brotkörbchen ca. 1 Stunde aufgehen lassen. Auf ein befettetes Blech stürzen. Gut mit Wasser anfeuchten, ins vorgeheizte Rohr 250 Grad C schieben, nach 20 Minuten die Hitze auf 180 Grad C zurück schalten, 1 Stunde fertig backen. Dazwischen einmal mit Wasser bestreichen.

Tip:
Während des Backens gebe ich eine flache, mit Wasser gefüllte Blechschüssel unten ins Rohr. Das gibt dem Teig die nötige Feuchtigkeit.
Es ist zwar nicht leicht, aber vor dem Backen soll das Brot eine Woche ruhen.
 
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