Ich bekam mit 16 ein Familienstück von 1958 geschenkt, eine DACORA, da war alles manuell einzustellen, Belichtungsmesser gab es nie, aber bei den alten Rollfilmen standen ein paar Angaben. Den Film musste man auch weiterdrehen, sonst entstanden interessante Geisterfotos. Aber sie machte gute Bilder bis ich 1979 eine PENTAGON PRAKTIKA-Spiegelreflex bekam, die hatte einen integrierten Belichtungsmesser, einstellen musste man auch. Ich interessierte mich auch für Kunstfotografie, wollte Portraits und Akte machen, da sich niemand opferte, begann ich zu modellieren... Nein, also es folgten dann tatsächlich viele Jahre, wo ich kaum fotografierte - meine Keramik und bei Ausstellungen halt. Dann kamen intensive Wanderjahre, wo mir die Kamera zu umständlich wurde und ich kaufte eine kleine leichte NIKON Lite Touch Zoom 150, die machte alles selber, aber zufrieden war ich nie. Vor 2 1/2 Jahren kaufte ich meinen Laptop - bis dahin hatte ich Computer abgelehnt -und hatte keine Ahnung von irgendwas, ein Fachmann gab mir den Prospekt mit, das sei ein ganz toller..., deshalb sagten mir auch die Angaben der Digicam, die ich da liegen sah als Angebot (mit einem Statt-Preis versehen) überhaupt nichts, ich nahm sie einfach mit.
Ja, und die hat mich wirklich glücklich gemacht: NIKON COOLPIX L5, 7.2 MP, 5x Zoom. Sie ist schön klein, ich trag sie mit der Schlaufe am Handgelenk und die liegt einfach in der Hand und macht alles mit. Das Display ist leider fast unsichtbar, v.a. wenn es sonnig ist, aber ich mach immer von jedem Motiv viele Fotos, um eine Auswahl zu haben. Nachdem sie sich so leicht mit einer Hand bedienen läßt, kann man sie irgend wo hin halten, wo man sonst nicht hinkommt, ganz unten durchs Brückengeländer stecken, wie bei dem U-Bahn-Foto oder in Bauchlage gehen wie bei den Küchenschellen. Decken und Kirchenkuppeln mit dem Selbstauslöser, wenn die Kamera am Boden liegt. Geht nicht immer, wenn die Leute herumrennen.
So viel zu den "Tricks", man läßt sich halt was einfallen, wenn man ans Ziel kommen will. Ist wie im wirklichen Leben
.
Und ich gebe den anderen völlig recht: den Blick hat man. Im Kopf ist das Bild fertig, bevor ich es fotografiere. Und es ist sehr oft nicht so geworden, aber wenn es trotzdem "ankommt" freu ich mich. Das war ja auch die Frage: ich würde diese Fotos nicht machen, weil ich für mich kein Archiv hab, also diese Themen betreffend. Aber ich mach sie gern und es gibt immer was zu entdecken. Und jeder Teilnehmer ist ein Lehrer, auch was den Blick angeht.