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- Ersteller Antonia
- Erstellt am
Berit (SAGEN.at)
Active member
Hi Antonia,
der Hase ist nicht nur im Russischen ein Teufelssymbol, sondern auch in unseren Breiten. Auch wählen Hexen gerne seine Gestalt. Der Hase steht im Allgemeinen für Fruchtbarkeit, im positiven wie im negativen Sinne. Im Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens
findest du mehr dazu.
Zu den russischen Osterbräuchen kann dir vielleicht Oksana weiter helfen?
Berit
der Hase ist nicht nur im Russischen ein Teufelssymbol, sondern auch in unseren Breiten. Auch wählen Hexen gerne seine Gestalt. Der Hase steht im Allgemeinen für Fruchtbarkeit, im positiven wie im negativen Sinne. Im Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens
findest du mehr dazu.
Zu den russischen Osterbräuchen kann dir vielleicht Oksana weiter helfen?
Berit
Oksana
Active member
Hallo Antonia,
kein Wunder, dass du nichts dazu finden konntest, bei uns hat der Hase mit Ostern nichts zu tun!
Und dass der Hase ein Teufelssymbol in Russland ist, habe ich selbst jetzt zum ersten Mal gehört.
Habe ganz schnell was dazu im Wörterbuch der Heidenmythologie der Slawen gefunden, muss aber zuerst ins Deutsche übersetzen und kann das erst später machen - Arbeit...
Also bis später...
Liebe Grüße
Oksana
kein Wunder, dass du nichts dazu finden konntest, bei uns hat der Hase mit Ostern nichts zu tun!
Und dass der Hase ein Teufelssymbol in Russland ist, habe ich selbst jetzt zum ersten Mal gehört.
Habe ganz schnell was dazu im Wörterbuch der Heidenmythologie der Slawen gefunden, muss aber zuerst ins Deutsche übersetzen und kann das erst später machen - Arbeit...
Also bis später...
Liebe Grüße
Oksana
Oksana
Active member
Was ich also dazu gefunden habe:
Der Hase ist eng mit bösen Mächten verbunden und untersteht den Waldgeistern. So kann ein Leschij einem anderen Leschij* Hasen verwetten. In ihren Bitten wandten sich die Jäger an die Waldgeister, damit sie Hasen in ihre Fallen schicken.
Als ein Waldtier, der einem Leschij untersteht, ist der Hase dem Wodjanoj nicht untergeben. Daher mag Wodjanoj** nicht, wenn man in seiner Anwesenheit das Wort „Hase“ sagt und beschwört dann einen Sturm.
Nach dem Volksglauben wurde der Hase vom Teufel geschaffen und ist nun sein Diener. In der Folklore gibt es Geschichten über den Teufel, der sich in einen riesigen lahmen oder sogar dreibeinigen Hasen verwandelt und den Menschen Schaden bringt: ihn kann man nicht erschießen, er verfolgt Menschen und lockt sie in den dichten Wald heran. Manchmal wird der Teufel auch mit einem Hasenschwanz dargestellt. Der Hasenschwanz ist auch ein Erkennungszeichen bei Hexen.
Die Gestalt eines Hasen können manchmal auch Hexen und böse Zauberer nehmen, der Domowoj*** kann als schwarzer Hase erscheinen. Aberglaube: wenn einem ein Hase über den Weg läuft, bedeutet es Unglück, z.B. wenn der Hase einem Fischer oder Jäger begegnet, werden sie keinen Erfolg bei Fischerei oder Jagd haben (vgl. mit schwarzer Katze).
In manchen Gegenden existierte sogar ein Verbot, Hasenfleisch zu essen. Man erklärte das durch die „scheelen“ Augen des Hasen, die auf den Menschen schlecht wirken können, vor allem auf seinen Schlaf. Das ist mit der verbreiteten Vorstellung verbunden, dass die Hasen mit offenen Augen schlafen (ob es wirklich so ist?
), „er schläft wie ein Hase“ sagt man über einen Menschen, der leise schläft und im Schlaf oft wach wird. Besonders die schwangeren Frauen sollten keine Hasen essen, man fürchtete dann, dass das Kind einen „Hasenschlaf“ haben, also unruhig schlafen wird.
Ein Hase, der sich in der Nähe eines Hauses, eines Dorfes zeigen lässt, dient als Vorbote eines Brandes, dasselbe in Bezug auf den Traum über Hasen. („Lichtflecke“ auf Russisch sind nämlich „Häschen“).
Vielleicht nicht ganz zum Thema, aber auch interessant: überall bekannt ist die Vorstellung vom Hasen als von einem sehr feigen Tier. Die Feigheit des Hasen erklärt man im Volk durch sein kleines Herz. Der Gott hat dem Hasen sehr lange Ohre gegeben, für das Herz reichte ihm jedoch Material nicht aus. Dann nahm er etwas vom Schwanz und machte daraus für den Hasen ein kleines Herz.
Aus: das Wörterbuch der Heidenmythologie der Slawen
*Leschij – in der Mythologie der Russen der Waldherrscher, schützt Waldtiere und Vögel.
**Wodjanoj (woda – auf Russisch „Wasser“) – die mythologische Person, die im Wasser wohnt – der Herr eines Gewässers, aller Fische und Wassertiere. Sieht wie ein Alter aus, stark behaart, mit Tang und Algen bedeckt, hat grüne Haare und einen langen Bart (vergleiche mit dem Meerzar).
***Domowoj (dom – „Haus“ auf Russisch) – der Hausgeist, ein kleiner älterer Mann, der das Haus schützt (in alten Holzhäusern wohnt er hinter dem Ofen). Er kann gut oder böse sein.
Im Russischen werden die Schwarzfahrer apropos auch „Hasen“ genannt
Und wegen Ostern kannst du hier mal schauen, vielleicht hilft es dir auch:
Ostern in Russland
Viel Erfolg mit dem Vortrag!
Oksana
Der Hase ist eng mit bösen Mächten verbunden und untersteht den Waldgeistern. So kann ein Leschij einem anderen Leschij* Hasen verwetten. In ihren Bitten wandten sich die Jäger an die Waldgeister, damit sie Hasen in ihre Fallen schicken.
Als ein Waldtier, der einem Leschij untersteht, ist der Hase dem Wodjanoj nicht untergeben. Daher mag Wodjanoj** nicht, wenn man in seiner Anwesenheit das Wort „Hase“ sagt und beschwört dann einen Sturm.
Nach dem Volksglauben wurde der Hase vom Teufel geschaffen und ist nun sein Diener. In der Folklore gibt es Geschichten über den Teufel, der sich in einen riesigen lahmen oder sogar dreibeinigen Hasen verwandelt und den Menschen Schaden bringt: ihn kann man nicht erschießen, er verfolgt Menschen und lockt sie in den dichten Wald heran. Manchmal wird der Teufel auch mit einem Hasenschwanz dargestellt. Der Hasenschwanz ist auch ein Erkennungszeichen bei Hexen.
Die Gestalt eines Hasen können manchmal auch Hexen und böse Zauberer nehmen, der Domowoj*** kann als schwarzer Hase erscheinen. Aberglaube: wenn einem ein Hase über den Weg läuft, bedeutet es Unglück, z.B. wenn der Hase einem Fischer oder Jäger begegnet, werden sie keinen Erfolg bei Fischerei oder Jagd haben (vgl. mit schwarzer Katze).
In manchen Gegenden existierte sogar ein Verbot, Hasenfleisch zu essen. Man erklärte das durch die „scheelen“ Augen des Hasen, die auf den Menschen schlecht wirken können, vor allem auf seinen Schlaf. Das ist mit der verbreiteten Vorstellung verbunden, dass die Hasen mit offenen Augen schlafen (ob es wirklich so ist?
), „er schläft wie ein Hase“ sagt man über einen Menschen, der leise schläft und im Schlaf oft wach wird. Besonders die schwangeren Frauen sollten keine Hasen essen, man fürchtete dann, dass das Kind einen „Hasenschlaf“ haben, also unruhig schlafen wird. Ein Hase, der sich in der Nähe eines Hauses, eines Dorfes zeigen lässt, dient als Vorbote eines Brandes, dasselbe in Bezug auf den Traum über Hasen. („Lichtflecke“ auf Russisch sind nämlich „Häschen“).
Vielleicht nicht ganz zum Thema, aber auch interessant: überall bekannt ist die Vorstellung vom Hasen als von einem sehr feigen Tier. Die Feigheit des Hasen erklärt man im Volk durch sein kleines Herz. Der Gott hat dem Hasen sehr lange Ohre gegeben, für das Herz reichte ihm jedoch Material nicht aus. Dann nahm er etwas vom Schwanz und machte daraus für den Hasen ein kleines Herz.
Aus: das Wörterbuch der Heidenmythologie der Slawen
*Leschij – in der Mythologie der Russen der Waldherrscher, schützt Waldtiere und Vögel.
**Wodjanoj (woda – auf Russisch „Wasser“) – die mythologische Person, die im Wasser wohnt – der Herr eines Gewässers, aller Fische und Wassertiere. Sieht wie ein Alter aus, stark behaart, mit Tang und Algen bedeckt, hat grüne Haare und einen langen Bart (vergleiche mit dem Meerzar).
***Domowoj (dom – „Haus“ auf Russisch) – der Hausgeist, ein kleiner älterer Mann, der das Haus schützt (in alten Holzhäusern wohnt er hinter dem Ofen). Er kann gut oder böse sein.
Im Russischen werden die Schwarzfahrer apropos auch „Hasen“ genannt
Und wegen Ostern kannst du hier mal schauen, vielleicht hilft es dir auch:
Ostern in Russland
Viel Erfolg mit dem Vortrag!
Oksana