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Heimat?

Heimat?

„Wir sind nur Gast auf Erden und wandern ohne Ruh mit mancherlei Beschwerden der ewigen Heimat zu.“

Georg Thurmaier dichtete dieses Kirchenlied 1935.



Kürzer und besser können wohl kaum die Fragen: „Was ist Heimat?""Wo ist die Heimat der Menschen?“, beantwortet werden.

Wer sind „Wir?“ Wir sind alle Menschen, aller Rassen, aller Nationen. Wenn wir aber Gast auf Erden sind, so gibt es auch einen Gastgeber. Wandern wir aber einer ewigen Heimat zu, dann kamen wir auch von dort, wo wir zuhause waren. Ewig ist aber nur Gott, ohne Anfang ohne Ende.

Moses beschreibt in der Genesis, in dem wunderbaren Epos von der Erschaffung des Universums mit der Erde und allen Lebens, auch des Menschen, die Allmacht und den Willen des Schöpfers.

Nach seinem Bilde und Gleichnis erschuf er den Menschen. Man könnte hinzusetzen, er begrenzte seine Gottesähnlichkeit durch die Zeit. In der Zeit aber entäußerte sich Gott aller Gewalten.

Im Bilde geschah dies als er dem Geschöpf in der von ihm erschaffenen Zeit, die Seele einhauchte.

Damit wurde der Mensch Gott ähnlich, nicht gleich.

Zeit, eingebettet in der Ewigkeit, wie können wir Menschen das verstehen? In der Zeit, die jedem Menschen zur Verfügung steht, in dieser Zeit ist dem Menschen alle Freiheit gegeben, Gott ähnliche Freiheit. Er, der Mensch, kann sich so gar gegen seinen Schöpfer entscheiden. Gott hat sich entäußert aller seiner Gewalten in der Zeit. Da er aber Herr der Zeit bleibt, kann er und wird er, alles das ungeschehen machen, was nicht Gotteswerk war in der Zeit.

Der Menschen Problem ist, nicht zeitlos denken zu können. Es ist eher unwahrscheinlich, dass jemals ein Mensch, so lange er in der Zeit lebt, dies vermag.

Seit Albert Einstein die Gesetze der Zeit entdeckte, kann man es aber wissen. Von ihm stammt auch sinngemäß die Äußerung, dass er dem, der meint, er könnte zeitlos denken und das Wesen der Zeit verstehen, nicht glauben könnte. Denn er weiß wohl um das, was er entdeckte. Verstehen, diese Zusammenhänge, das kann er nicht.

Heimat, sagte Ernst Bloch einmal sinngemäß, sei etwas, wohin alle stets zurückwollten, wo aber keiner je war.

Wir sind nur Gast auf Erden und wandern ohne Ruh mit mancherlei Beschwerden der ewigen Heimat zu.

Ernst Bloch war schon nahe daran, den Begriff Heimat zu definieren. Er hatte Recht, wenn er meinte:

Heimat sei etwas, wohin alle stets zurückwollten.

Wenn er meinte, wo aber keiner je war, hatte er Unrecht.

Heimat ist mit dem Gast sein auf Erden eng verknüpft. Damit erklären sich auch die Unruhe der Menschen und die Sehnsucht nach Heimat.

Die Sehnsucht des Menschen nach Heimat ist ein transzendentes Erscheinungsbild.

Heimweh, Sehnsucht nach Heimat, kennt auch der Mensch, welcher nie seine Heimat im landläufigen Sinne verließ, verlassen musste. Jene Menschen, aus welchen Gründen immer, die Wohnorte ihrer Kindheit, der Jugend oder des Alters, frei- oder unfreiwillig verließen, leiden an Heimweh. Heimweh kann so stark werden bis zur echten Erkrankung führen. Das ist bekannt. Die vom Heimweh Betroffenen meinen, mit der Rückkehr zu den verlassenen Orten, könnte dieses gestillt werden.

Das aber ist ein Irrtum und keineswegs neu.

Augustinus schreibt in seinen Bekenntnissen:

„Unruhig ist unser Herz, o Gott, bis es ruht in dir!“

Der ungläubige Mensch hat den Nachteil, dass er nicht verstehen kann, warum es so ist.

 
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