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Graukas

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Wer von Euch kennt diese Nationalspeise der Tiroler?

Graukas.jpg

© Wolfgang Morscher, 13. Mai 2001

Dieses Gericht nennt sich in Tirol "Graukas": dabei handelt es sich um einen bestimmten Käse, der auf Almen erzeugt wird. "Graukas" ist die umgangssprachliche Bezeichnung für "Graukäse", einer Sauermilch-Käseart, die besonders lange gereift wird, bis das Produkt von Schimmel durchzogen ist.

Der "Graukas" stinkt erbärmlich und wird, wie am Foto abgebildet, mit viel Essig, Öl und Zwiebel angeboten. Dazu wird Salz und Pfeffer gereicht.

Der "Graukas" wird in der Regel auf Almen und beim Wandern von sogenannten "Einheimischen", der Regionalbezeichnung für Tiroler in Tirol, verzehrt. Ein Verzehr von "Graukas" etwa von Touristen konnte bisher nicht beobachtet werden.

Es ranken sich viele Sagen und Erzählungen um den "Graukas", wozu wir uns sehr über Zusendungen freuen würden!

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Die wirklichen Graukas-Liebhaber betonen, dass der Graukäs erst richtig gut ist "wenn er läuft".....

soll heißen wenn er so alt und stinkig ist, dass sich kleine Würmer darin tummeln!

Als hochsommerliches Abendessen habe ich ihn aber trotzdem gern, in Maßen allerdings ;-)

Berit
 
Eine Delikatesse! - Leider im "fernen" Osten nicht erhältlich :(

Um "Nicht-Einheimischen" kein falsches Bild von "Einheimischen" zu geben: Käse läuft dann, wenn er so weich ist, dass er auseinander rinnt, also auseinander "läuft". Tierchen, egal welcher Spezies haben im Käse nichts zu suchen.
 
Dieses Gericht nennt sich in Tirol "Graukas":
Er wird auch in einem Tal des Salzburger Landes erzeugt: Im Krimmler Achental, wo Südtiroler Bauern aus dem Ahrntal ihre Almen haben. (Gibt es auf sagen.at schon eine Dokumentation über den Almabtrieb über den Krimmler Tauern?) Der Kas wird hier einfach "Pusterer (kas)" genannt.

Der "Graukas" stinkt erbärmlich und wird, wie am Foto abgebildet, mit viel Essig, Öl und Zwiebel angeboten.
Nach meiner Erfahrung in diesem Grad noch nicht!
Wenn er älter wird, wird er braun und weich und ist nicht mehr so trocken - dann allerdings wird er sehr geruchsintensiv, aber hervorragend zum Verkochen!
Bei uns machen die "Kenner" auch Folgendes: Die Käseform ist ja die eines "Stötzel"s (ca. 25 cm hoch) - da wird ein Loch (d =
ca. 2cm ) hineingebohrt, in das dann Bier geschüttet wird, nach einigen Wochen wird der Kas "blau" und dann soll er der Höhepunkt der Genüsse sein.
Ein Verzehr von "Graukas" etwa von Touristen konnte bisher nicht beobachtet werden
.
Das liegt wohl daran, dass der Kas eine gewisse Reife braucht, die meistens erst im Herbst eintritt.
 
Hallo, Käsefreunde!
Graukas oder manchmal auch "Steirerkas" wird auch im Grenzbereich im südlichen Oberösterreich zur Steiermark verzehrt. Angeboten für Wanderer wird er trocken-krümelig. Nur "akzeptierte Insider" bekommen auch die "verschärfte Form" - also den gereiften Graukas angeboten. Wobei nicht der Geruch, sondern die Optik den meisten zu schaffen macht.

Es gibt einen Spruch dazu:
"Ein Graukas is a Kas, denn brauchst net aufstreichen auf's Brot; den kannst auffijagen!"
(D) "Ein Graukäse ist ein Käse, den muß man nicht aufs Brot streichen, sondern den kann man auf das Brot hinauftreiben!"

Solch "Bewegtes Gut" ist mir aber noch nie vorgesetzt worden und glaub ich auch daß sich diese Formulierung nur auf eine zähe Konsistenz von (über)reifem Graukas bezieht!

Mahlzeit
Norbert

P.S. Graukasbrot und Landlbirnmost iss' a echter Hammer !!
 
ja ... unter steiererkas kenn ich das auch ... und finde es einfach nur pfui!

nicht nur der geruch sondern auch diese bröselige form ... *abgrusel* ... meine mutter macht damit auch käsenockerl ... einfach den kas über die nocken geben ... oder aufs butterbrot ...
 
Hallo Mina !

Jetzt hast Du's g'schafft: Ich bekomm HUNGER !!!! ;-)

Norbert
 
Hallo Norbert,

manchmal wird der Graukas auch mit anderen Käsesorten und Schinken gemischt. Also wenn Du wieder einmal keinen Hunger hast, schau' hier in's Forum:

Graukas_gemischt.jpg


© Wolfgang Morscher, Gasthaus Berglsteiner See, Kramsach, Tirol, 18. August 2005.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
... und ich seh das am Montagmorgen bei 24 Grad im Büro !!! - jetzt stell ich mir noch ein Glas Most dazu vor .....

Mir schmatzenden Grüßen
Norbert

P.S. aber das saure Rindfleisch mit gspritztem Most hat uns gestern auch gut geschmeckt auf der Feichtau-Alm ... gibt übrigens neue Bilder von Marterl aus der Gegend und von den Feichtau-Seen, die in einer Sage genannt werden (Sage: Suchbegriff Feuchtaueralm in sagen.at, Bilder unter Marterl und Flüsse, Seen und Gewässer)
 
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