Goasslschnalz'n oder Aperschnalz'n

[Geomant]

“Aufdraht! Oane, zwoa, drei und dahi geht´s” - so tönt der Ruf der Vorschnalzer!

Das Goasslschnalz'n oder Aperschnalz'n (auch Grasausläuten) ist ein sehr beliebtes und lebendiges Brauchtum im Rupertigau (Berchtesgadener und Salzburger Land).
Es gehört zum sogenannten Lärmbrauchtum.
Je lauter mit den Peitschen geschnalzt wird, desto effektiver werden die Wintergeister ausgetrieben.

»Aperschnalzen, Grasausläuten,
hört‘s ös net von allen Seiten,
Winter, du saudummer Narr,
wirst denn heuer nimmer gar.«

Und es scheint dieses Jahr schon sehr gut gewirkt zu haben.
Seit Anfang Januar höre ich hier täglich von mehreren Seiten die Schnalzer, die sich auf die Preisschnalzwettbewerbe vorbereiten.
Das Foto entstand beim Gemeindepreischnalzen am 6. Februar 2011.
Hier wirken Jung und Alt mit. Die kleinsten Schnalzer-Passen (Gruppen) waren wohl so im Kindergartenalter und die Senioren lagen wohl so über 70.
Es geht bei den Wettbewerben um den Gleichklang, was bei ca. 10 Schnalzer pro Pass natürlich nicht leicht ist.
Ein alter Bauernspruch lautet: »Viel Schnalzen bringt ein gutes Jahr«

Gibt es ähnliche Schnalzer auch in anderen Regionen?

 

[SAGEN.at]

Hallo Geomant,

in der Fotogalerie dokumentiert ein Foto von Berit das dort im Frühjahr häufig anzutreffende "Goaßlschnölln" in Innsbruck/Hötting (Tirol).



Für weitere Regionen hoffen wir auf weitere Bildzusendungen!

Wolfgang (SAGEN.at)

 

[Rabenweib]

ich glaube bei uns gibt`s das nicht.
hab peitschenknallen erst einmal gehört und das war bei einem countryfest, da war so`n besoffener cowboy unterwegs und hat mit seiner peitsche geknallt....
ansonsten kenn ich das nur vom hörensagen.
danke für den tollen bericht, geomant! gefällt mir sehr.

alles liebe, sonja

 

[Geomant]

Am 27. Februar 2011 findet im Rupertigau das 58. (!) Ruperti-Gaupreisschnalzen statt. Dazu kommen 1800 Goasslschnalzer und vermutlich ebenso viele Besucher.
Dies ist eine Art Brauchtums-Großveranstaltung.
Dazu die passende Website:
http://www.schnalzen.de/
Daraus ersichtlich, dass mein Heimatort Ainring in den letzten Jahren stets die vorderen Plätze belegt hat. Kein Wunder - so viel wie die täglich üben (und eh schon alles grün draussen ist....).
Bewertet wird übrigens neben dem gleichmäßigen Schnalzrhythmus auch die Lautstärke.
Die Preisrichter sitzen übrigens in einem abgeschlossenen Raum ohne Sicht zu den Schnalzern.