harry
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Am Eckhaus Neustiftgasse, Kaiserstraße in Wien ist eine Gedenktafel angebracht mit dem Text:
In diesem Hause Kaiserstr. 99 / Neustiftg. 112, früher mit der
Bezeichnung Am Schottenfeld No. 54 stellte die Fleischselcher-
und Fleischhauermeisterfamilie LAHNER von 1832 bis 1967 die nur
in Wien als FRANKFURTER, auf der ganzen Welt jedoch als
WIENER bekannten Würstel her. Der Dynastiegründer JOHANN
GEORG LAHNER (1772 - 1845) aus Gasseldorf, einem kleinen Ort in
Franken, Bayern, stammend, erlernte den Metzgerberuf in Frankfurt
a. M. Auf der Walz nach Wien kommend, verblieb er in der
Kaiserstadt und gründete Am Schottenfeld No. 272, heute
Neustiftgasse 111 im Jahre 1804 eine eigene Selcherei. Dortselbst
erzeugte er erstmals 1805 die weltbekannte Wurstfeinmischung
LAHNER - Würstl, die er dann in dankbarer Erinnerung
FRANKFURTER nannte.
Gewidmet 1994 von der Landesinnung Wien der Fleischer
Tafel am Haus Wien, Neustiftgasse 112
Im Jahr 1804 kam der junge Johann Georg Lahner auf seiner Walz nach Wien. Zuvor hatte er im für seine Würste berühmten Frankfurt am Main die dort üblichen Methoden zur Wurstherstellung erlernt. Nach den Frankfurter Wurstgesetzen durfte damals nur Schweinefleisch oder Rindfleisch, aber keinesfalls eine Fleischmischung zu Würsten verarbeitet werden. Zudem waren die Frankfurter Würste seinerzeit durchwegs Bratwürste, die in großen Pfannen im Öl gebrutzelt wurden. Lahner arbeitete 1804 in Wien als Aufhackknecht, schon im Jahr darauf konnte er sich ein eigenes Geschäft an der Ecke Kaiserstraße/Neustiftgasse leisten.
Haus Wien, Neustiftgasse 112
Dort verarbeitete er im Jahr 1805 eine Mischung aus gekochtem Rind- und Schweinefleisch. Diese Mischung stopfte er in den Dünndarm eines Schafes. Diese von Muskeln und Schleimhaut gelösten "Saitlinge" dienten ursprünglich zur Fertigung von Saiten für Streichinstrumente, ihr Name Saitlinge blieb als Bezeichnung für die Wursthaut bis heute erhalten.Johann Georg Lahners Würste wurden in Wien nicht mehr – wie in Frankfurt üblich – gebraten, sondern gesotten und zunächst unter der Bezeichnung "Lahner Würste" zum Verkauf angeboten. In Wien konnte sich der Würste produzierende Fleischer schnell durchsetzen. Er wurde nach seiner Heimatstadt von den Würste verschlingenden Wienern bald "der Frankfurter" genannt, und sie dehnten diese Bezeichnung auch auf seine Kreation, die "Frankfurter Würste", aus. Außerhalb Wiens jedoch trug man der Tatsache Rechnung, dass diese Würste eben aus Wien kamen, und nannte sie "Wiener Würste". Als Johann Georg Lahner am 23. April 1845 starb, konnte er ein wohlbestalltes Haus übergeben. Seine Nachfolger belieferten unter anderem auch das "Michaeler Bierhaus" am Michaelerplatz. Von dort ließ sich der ums Eck residierende Kaiser jeden Tag zum Gabelfrühstück Frankfurter bringen.
Ein Urenkel Lahners Leopold Lahner nahm im Jahr 1906 als Hammerwerfer und Kugelstoßer an den Olympischen Spielen in Athen teil. In Wien kreierte er die "Würstel im Schlafrock", indem er die Frankfurter seines Urgroßvaters in eine Brotteighülle packte. Sie wurden in den USA als hot dog bekannt. Der Hund schlich sich in die Sprache, weil die Krümmung des Dackelrückens, nach Meinung der pragmatischen Amerikaner, der Krümmung der Wurst entspreche.
In diesem Hause Kaiserstr. 99 / Neustiftg. 112, früher mit der
Bezeichnung Am Schottenfeld No. 54 stellte die Fleischselcher-
und Fleischhauermeisterfamilie LAHNER von 1832 bis 1967 die nur
in Wien als FRANKFURTER, auf der ganzen Welt jedoch als
WIENER bekannten Würstel her. Der Dynastiegründer JOHANN
GEORG LAHNER (1772 - 1845) aus Gasseldorf, einem kleinen Ort in
Franken, Bayern, stammend, erlernte den Metzgerberuf in Frankfurt
a. M. Auf der Walz nach Wien kommend, verblieb er in der
Kaiserstadt und gründete Am Schottenfeld No. 272, heute
Neustiftgasse 111 im Jahre 1804 eine eigene Selcherei. Dortselbst
erzeugte er erstmals 1805 die weltbekannte Wurstfeinmischung
LAHNER - Würstl, die er dann in dankbarer Erinnerung
FRANKFURTER nannte.
Gewidmet 1994 von der Landesinnung Wien der Fleischer
Tafel am Haus Wien, Neustiftgasse 112
Im Jahr 1804 kam der junge Johann Georg Lahner auf seiner Walz nach Wien. Zuvor hatte er im für seine Würste berühmten Frankfurt am Main die dort üblichen Methoden zur Wurstherstellung erlernt. Nach den Frankfurter Wurstgesetzen durfte damals nur Schweinefleisch oder Rindfleisch, aber keinesfalls eine Fleischmischung zu Würsten verarbeitet werden. Zudem waren die Frankfurter Würste seinerzeit durchwegs Bratwürste, die in großen Pfannen im Öl gebrutzelt wurden. Lahner arbeitete 1804 in Wien als Aufhackknecht, schon im Jahr darauf konnte er sich ein eigenes Geschäft an der Ecke Kaiserstraße/Neustiftgasse leisten.
Haus Wien, Neustiftgasse 112
Dort verarbeitete er im Jahr 1805 eine Mischung aus gekochtem Rind- und Schweinefleisch. Diese Mischung stopfte er in den Dünndarm eines Schafes. Diese von Muskeln und Schleimhaut gelösten "Saitlinge" dienten ursprünglich zur Fertigung von Saiten für Streichinstrumente, ihr Name Saitlinge blieb als Bezeichnung für die Wursthaut bis heute erhalten.Johann Georg Lahners Würste wurden in Wien nicht mehr – wie in Frankfurt üblich – gebraten, sondern gesotten und zunächst unter der Bezeichnung "Lahner Würste" zum Verkauf angeboten. In Wien konnte sich der Würste produzierende Fleischer schnell durchsetzen. Er wurde nach seiner Heimatstadt von den Würste verschlingenden Wienern bald "der Frankfurter" genannt, und sie dehnten diese Bezeichnung auch auf seine Kreation, die "Frankfurter Würste", aus. Außerhalb Wiens jedoch trug man der Tatsache Rechnung, dass diese Würste eben aus Wien kamen, und nannte sie "Wiener Würste". Als Johann Georg Lahner am 23. April 1845 starb, konnte er ein wohlbestalltes Haus übergeben. Seine Nachfolger belieferten unter anderem auch das "Michaeler Bierhaus" am Michaelerplatz. Von dort ließ sich der ums Eck residierende Kaiser jeden Tag zum Gabelfrühstück Frankfurter bringen.
Ein Urenkel Lahners Leopold Lahner nahm im Jahr 1906 als Hammerwerfer und Kugelstoßer an den Olympischen Spielen in Athen teil. In Wien kreierte er die "Würstel im Schlafrock", indem er die Frankfurter seines Urgroßvaters in eine Brotteighülle packte. Sie wurden in den USA als hot dog bekannt. Der Hund schlich sich in die Sprache, weil die Krümmung des Dackelrückens, nach Meinung der pragmatischen Amerikaner, der Krümmung der Wurst entspreche.