Prof. Hermann Oberth (1894 – 1989)
Hermann Oberth wurde am 25. Juni 1894 in Hermannstadt / Sibiu, Siebenbürgen, Rumänien geboren. Hermann Oberth studierte zuerst auf Wunsch seines Vaters Medizin, nach dem Ersten Weltkrieg studierte er seinen Neigungen entsprechend, Mathematik, Physik und Astronomie in Klausenburg (Cluj), München, Göttingen und Heidelberg. Von 1923 bis 1938 unterrichtete Oberth als Gymnasialprofessor im deutschsprachigen Siebenbürgen. Diese Lehrtätigkeit wurde mehrfach von Aufenthalten in Deutschland unterbrochen, wo er 1923, noch vor dem Studienabschluß, sein bahnbrechendes Werk „Die Rakete zu den Planetenräumen“ (späterer Titel: „Wege zur Raumschiffahrt“) veröffentlichte. Dieses hoch-mathematische Werk bildet die theoretische Grundlage für die Weltraumfahrt.
Bei seinen Forschungstätigkeiten traf Oberth 1930 mit dem damals 18jährigen Wernher von Braun zusammen, der später als Koordinator eines qualifizierten Teams in der „Heeresversuchsanstalt Penemünde“ die ersten Großraketen konstruierte, die als Kriegwaffe („V2“) eingesetzt wurden. An der Entwicklung dieser Großraketen war Oberth nicht beteiligt.
Im Zweiten Weltkrieg verliert Oberth seine Tochter Ilse Oberth bei einem Selbstmordanschlag eines KZ-Häftlings auf dem Raketenprüfstand „Schlier“ in Redl-Zipf. (Quelle: mündliche Erzählung an W.M. und Dokumentarfilm "Deckname Schlier" von Wilma Kiener, A, D 1984).
Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Oberth an theoretischen Konzepten für die nähere und fernere Zukunft der Weltraumfahrt. Bis in das hohe Alter entwickelte er Konzepte für alternative Energien (Windkraftwerke) und beschäftigte sich mit philosophischen, wirtschaftspolitischen und religiösen Themen.
Hermann Oberth starb am 28. Dezember 1989 in Nürnberg.
Wohnhaus von Hermann Oberth von 1896 bis 1909 in Schäßburg / Sighisoara, Rumänien. © Wolfgang Morscher, 25. September 2002
Büste von Hermann Oberth am seinem Wohnhaus von 1896 bis 1909 in Schäßburg / Sighisoara, Rumänien. ©
Wolfgang Morscher, 25. September 2002
Anmerkung: ich habe noch etwas in der Biographie "Hermann Oberth, Leben, Werk, Wirkung" von Hans Barth zur Überprüfung nachgelesen:
als Sohn eines Arztes kam Hermann Oberth in Bürgerspital von Hermannstadt auf die Welt, das abgebildete Haus dürfte das Wohnhaus Oberth's 1896 bis 1909 sein. Diese Angabe ist auch mit einem Unsicherheitsfaktor(!), da es auf der zeitgenössischen Ansicht mit Bäumen anders aussieht.
So gesehen ist dies kein Beitrag zum exakten Thema Geburtshäuser, aber das hat sich erst beim genauen Überprüfen der Quellen geklärt, da wollte ich den Text auch nicht mehr löschen.
Wolfgang (
SAGEN.at)