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Geburtshäuser von Persönlichkeiten

siegi

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Robert Musil, 1880 - 1942​

Geburtsort des bekannten Dichters und Schriftstellers, Verfasser des Werkes "Der Mann ohne Eigenschaften", war Klagenfurt. Er stammte aus einer altösterreichischen Beamten-,Ingenieurs-und Offizierfamilie, die seit 1874 in der Kärntner Landeshauptstadt lebte. Am 6. November 1880 wurde in der Bahnhofstraße 50, Robert Musil geboren. Musil belegte zuerst in Wien und Brünn ein technisches Studium, wandte sich dann der Schriftstellerei zu, studierte ab 1903 in Berlin Philosophie und Psychologie. Hier etablierte er sich im Kreis um den Schriftsteller Franz Blei, der das Schaffen von Musil maßgeblich beeinflußte. 1938 musste Robert Musil vor den Nazis flüchten, er starb 1942 im Schweizer Exil. Sein Geburtshaus in der Bahnhofstraße wurde von der Stadt gekauft. Es ist heute Literaturinstitut und Museum, das bedeutende Stücke aus seinem Nachlaß enthält.

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Thomas Koschat, 1845 - 1914​

Der Kärntner Liederfürst wurde im heutigen Klagenfurter Stadtteil Viktring, im Stift, geboren, besuchte in Klagenfurt das Gymnasium. Im Viktringer Künstlerkreis rund um die Industriellenfamilie von Moro wurde sein Musik- und Gesangstalent frühzeitig erkannt.
Koschat ging zum Chemiestudium nach Wien, fiel schon bald dem Kapellmeister der Hofoper auf, der ihn als Chorbassisten holte. Koschat wurde Chorführer in der Hofoper, Mitglied der Domkapelle und der Hofkapelle. Daneben gründete und leitete er seine berühmten Quintette mit denen er Tourneen in Europa und Übersee absolvierte. Mit im Repertoire neben Walzern, Singspielen, Chorliedern auch immer seine Kärntner Lieder wie "Valossn" oder der "Schneewalzer". So machte er seine Heimat Kärnten auch in Amerika bekannt. Koschat erhielt viele Auszeichnungen, wie vom deutschen Kaiser Wilhelm den Roten-Adler-Orden. 1907 wurde er zum Ehrenmitglied der Wiener Hofoper ernannt.
Thomas Koschat ist in einem Ehrengrab der Stadt Klagenfurt auf dem Friedhof Annabichl beigesetzt.

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Koschatmuseum am Viktringer Ring in Klagenfurt

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Ehrengrab in Klagenfurt-Annabichl​
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Dr. DDDr. H.C. Felix Ermacora​

Geb.: 13.10.1923, Klagenfurt

Gest.: 24.02.1995, Wien


Ordentlicher Universitätsprofessor


Volksschule, Mittelschule, Matura 1942, Universität Innsbruck, Promotion 1948, Ehrendoktorate der Universitäten Köln und Straßburg.


Ordentlicher Universitätsprofessor für öffentliches Recht an der Universität Innsbruck 1956, ordentlicher Universitätsprofessor an der Universität Wien und Dozent an der Universität Innsbruck 1964, korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1971.


Österreichischer Delegierter zur Menschenrechtskommission der UN (1974 Präsident) 1959–1980 sowie 1984–1987, Mitglied der Europäischen Menschenrechtskommission des Europarates, Mitglied des Menschenrechtsausschusses der UN 1980–1984.

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Max Freiherr von Sterneck, 1829 - 1897​

Auf Schloß Krastowitz in Klagenfurt geboren. Admiral und Marinekommandant. Wurde 1864 Fregattenkapitän von Konteradmiral Tegetthoff. Bei der Seeschlacht von Lissa (1866) versenkte er mit Tegetthoffs Flaggschiff "Erzherzog Ferdinand Max" das feindliche Flaggschiff "Il Re d'Italia" durch einen Rammstoß.
Der Klagenfurter Sterneck wurde Militärhafenkommandant von Pola (heute Pula), Vizeadmiral und schließlich selbst österreichischer Marinekommandant. Er nahm an der Arktis-Expedition des Grafen Wilcek teil, bei der das Franz -Joseph-Land entdeckt wurde. Sterneck starb mit 68 Jahren, sein Körper wurde in einer von ihm erbauten Kirche in Pola bestattet, sein Herz in der Familiengruft im Klagenfurter Schloß Krastowitz beigesetzt.

Das Filmschiff der Tegetthoff aus der Arktis, lagert in einem Container in Klagenfurt und harrt auf geeigneten Platz in der Stadt.

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Josef Valentin Kassin (* 15. Mai 1856 in Klagenfurt; † 30. Dezember 1931)​

Bildhauer
Geboren in Klagenfurt, St. Ruprechterstrasse 69, als Sohn eines Bierbrauers und Landwirts in Klagenfurt.
Im Jahr 1873 holte ihn der Bildhauer Franz Pönninger nach Wien, wo er zwei Jahre später die Akademie der bildenden Künste besuchen durfte.
Nach mehrjährigem Studienaufenthalt in Italien, wurde Wien zu seinem festen Wohnsitz.

Begraben in Klagenfurt, St. Ruprecht.

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Das Grab in Klagenfurt, St. Ruprecht​
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Prof. Hermann Oberth (1894 – 1989)​


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Hermann Oberth wurde am 25. Juni 1894 in Hermannstadt / Sibiu, Siebenbürgen, Rumänien geboren. Hermann Oberth studierte zuerst auf Wunsch seines Vaters Medizin, nach dem Ersten Weltkrieg studierte er seinen Neigungen entsprechend, Mathematik, Physik und Astronomie in Klausenburg (Cluj), München, Göttingen und Heidelberg. Von 1923 bis 1938 unterrichtete Oberth als Gymnasialprofessor im deutschsprachigen Siebenbürgen. Diese Lehrtätigkeit wurde mehrfach von Aufenthalten in Deutschland unterbrochen, wo er 1923, noch vor dem Studienabschluß, sein bahnbrechendes Werk „Die Rakete zu den Planetenräumen“ (späterer Titel: „Wege zur Raumschiffahrt“) veröffentlichte. Dieses hoch-mathematische Werk bildet die theoretische Grundlage für die Weltraumfahrt.

Bei seinen Forschungstätigkeiten traf Oberth 1930 mit dem damals 18jährigen Wernher von Braun zusammen, der später als Koordinator eines qualifizierten Teams in der „Heeresversuchsanstalt Penemünde“ die ersten Großraketen konstruierte, die als Kriegwaffe („V2“) eingesetzt wurden. An der Entwicklung dieser Großraketen war Oberth nicht beteiligt.

Im Zweiten Weltkrieg verliert Oberth seine Tochter Ilse Oberth bei einem Selbstmordanschlag eines KZ-Häftlings auf dem Raketenprüfstand „Schlier“ in Redl-Zipf. (Quelle: mündliche Erzählung an W.M. und Dokumentarfilm "Deckname Schlier" von Wilma Kiener, A, D 1984).

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Oberth an theoretischen Konzepten für die nähere und fernere Zukunft der Weltraumfahrt. Bis in das hohe Alter entwickelte er Konzepte für alternative Energien (Windkraftwerke) und beschäftigte sich mit philosophischen, wirtschaftspolitischen und religiösen Themen.

Hermann Oberth starb am 28. Dezember 1989 in Nürnberg.

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Wohnhaus von Hermann Oberth von 1896 bis 1909 in Schäßburg / Sighisoara, Rumänien. © Wolfgang Morscher, 25. September 2002​



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Büste von Hermann Oberth am seinem Wohnhaus von 1896 bis 1909 in Schäßburg / Sighisoara, Rumänien. © Wolfgang Morscher, 25. September 2002​

Anmerkung: ich habe noch etwas in der Biographie "Hermann Oberth, Leben, Werk, Wirkung" von Hans Barth zur Überprüfung nachgelesen:
als Sohn eines Arztes kam Hermann Oberth in Bürgerspital von Hermannstadt auf die Welt, das abgebildete Haus dürfte das Wohnhaus Oberth's 1896 bis 1909 sein. Diese Angabe ist auch mit einem Unsicherheitsfaktor(!), da es auf der zeitgenössischen Ansicht mit Bäumen anders aussieht.

So gesehen ist dies kein Beitrag zum exakten Thema Geburtshäuser, aber das hat sich erst beim genauen Überprüfen der Quellen geklärt, da wollte ich den Text auch nicht mehr löschen.


Wolfgang (SAGEN.at)
 
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Ingeborg Bachmann (* 25.06.1926 in Klagenfurt, † 17.10.1973 in Rom )​

Schule und Matura in der Heimatstadt, Promotion 1950 in Wien.
Nach mehreren Auslandsaufenthalten ständiger Wohnsitz in Rom. "Der gute Gott von Manhattan" und "Malina" zählen international zu ihren bekanntesten Werken. Die Schriftstellerin und Lyrikerin kam in Rom auf tragische Weise ums Leben: am 26. September 1973 erlitt sie in ihrer Wohnung schwere Verbrennungen und starb am17. Oktober.
Der bekannteste Literaturwettbewerb im deutschsprachigen Raum, der Ingeborg-Bachmann-Bewerb, trägt ihren Namen. Er wird jedes Jahr im Juni von der Landeshauptstadt Klagenfurt und dem ORF-Studio Kärnten veranstaltet.
In Ihrer Heimatstadt ist ein Gymnasium nach ihr benannt.

Geburtshaus in Klagenfurt​
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Wohnhaus in der Jugendzeit von 1933 - 1945​
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Gedenktafel am Wohnhaus​
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Ingeborg Bachmann ist am Klagenfurter Friedhof Annabichl begraben.​
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Text-Quelle aus Klagenfurt.at
 
Josef Friedrich Perkonig (* 3. 8. 1890 Ferlach (Kärnten), † 8. 2. 1959 Klagenfurt)​

Erzähler, Dramatiker, Autor von Hör- und Fernsehspielen, Filmproduzent. Lehrer an der Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt. Schildert in seinen Romanen vor allem Menschen und Landschaften des österreichisch-slowenischen Grenzgebiets. Österreichischer Staatspreis 1935.

Werke: Romane: Die stillen Königreiche, 1917; Bergsegen, 1928 (Auf dem Berge leben, 1935); Mensch wie du und ich, 1932; Nikolaus Tschinderle, Räuberhauptmann, 1936; Patrioten, 1950; Ev und Christopher, 1952. - Autobiographie: Im Morgenlicht, 1948. - Novellen, Essays, Übersetzungen aus dem Slowenischen. - Ausgabe: Ausgewählte Werke, 8Bände, 1965-68.

Geburtshaus in Ferlach​
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Gedenktafel am Geburtshaus​
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Gedenkstein in Ferlach am Hauptplatz​
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Ehrengrab der Landeshauptstadt Klagenfurt in Annabichl​
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Text: Österreich-Lexikon
 
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