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LS68

Member
Hallo Zusammen,

(wie würdet Ihr vorgehen ein Buch zu schreiben ???? )

mein Herzenswunsch ist es seit Jahren ein Sagen- / Anekdotenbuch zu schreiben.
Mein potential lag im Januar bei 104 Sagenbücher( zu 99% aus deutschland) 2CD`s, 7 BÜcher Heraldig ( 3 Wappenbücher (Adel/ Bürgerlich), Stammtafeln und Namen), 5 Bücher Burgen, Festungsbau und Schlösser, 8 Bücher Chroniken (Geschichte- Bauwerke), 3 Bücher über Mumien, 17 Anekdotenbücher. 3 Chroniken über Gastätten, in denen wir mal essen waren.

Dank Ebay sind schon wieder ein paar günstig dazu gekomen.

Begonnen habe ich mit dem herrausschreiben der Sagen, aus meinen besten Sagenbuch, mußte dann aber fesstellen, das ich fast das ganze Buch übernommen hatte.

Auch eine Einteilung in "Namen von adeligen ud bürgerlichen Helden und Strauchdieben ", (praktisch als Nachschlagewerk der Ahnenforschung) und in "Sagen zu Deutschen Bodenschätzen " ( Silber, Gold, Kohle,Salz,Quellen > Bergbau ), habe ich ebenfalls verworfe.

Ich komm einfach nicht in die Pötte, da ich nur am Wochenende Zeit habe.
Warscheinlich wird es erst klappen, wenn ich Rentner bin.


Wie würdet Ihr Vorgehen, ein Buch zu schreiben ???

Gruß Lars
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Lars, ein Buch zu schreiben-diesen Traum habe ich eigentlich aufgegeben.
Von mir sind aber 2 kleine "Werke" erschienen, in denen ich Sagen meiner
Heimatstadt zusammengestellt habe. Ich bezeichne mich als Sammlerin.
Begonnen habe ich mit "Materialsammlung", alle mir erreichbaren
westfälischen Sagenbücher nach den Ortssagen durchgesehen. Verschiedene
verstreute Veröffentlichungen (z.B. Die Zeitschrift "Der Märker"), Tagespresse
usw. -es ging über Jahre, ich kann hier nicht alles aufzählen. 1998 war-dank
meiner Schwester, die alles "druckreif" fertigstellte-ein 50 S. Ms. fertig. Bei
einigen neueren Geschichten u. Abbildungen baten wir um Genehmigung der
Urheber. Nicht vergessen darf ich den Nachlaß eines Großonkels, der Lehrer war,
eine gute heimatgeschichtliche Quelle. Jetzt kam das größte Problem: Ohne
Moos nichts los: Selbst bei einer so kleinen Drucksache sind die Druckkosten
ein Riesenfaktor. Zum Glück fand ich Sponsoren! Das Heft wurde gut verkauft,
den es wurde fast zum Selbstkostenpreis abgegeben. Als "Honorar" bekam ich
Freiexemplare u. meine Schwester eine Werbeanzeige auf dem Umschlag.
Nun sind alle Exemplare "vergriffen", wir haben die Texte aber kostenlos
ins internet gestellt (Schwerter Sagen), ich möchte vor allem der Jugend
diesen "Erzählschatz" weitergeben. -Dies mal meine ganz persönlichen
Erfahrungen, bei anderen Autoren kann evtl. alles anders laufen. Wünsche
Dir alles Gute: Ulrike
 
Hallo Lars!
Meine Bücher schreibe ich aus dem Kopf raus, ich schreibe nichts ab.
Es nimmt ber wirklich seh viel zeit in Anspruch und mit Kindern (wie in meinem Fall) ist es nochmal schwieriger, ruhige Minuten zu finden.
Ich schreibe deshalb hauptsächlich NACHTS- da ist es still, ich kann mich konzentrieren und sobald die Kinder in Schule und Kindergarten sind, hole ich tagsüber den Schlaf nach.
Ich Teile zudem alles in Rubriken, damit ich nicht immer in einer langen "Wurst" nachlesen muss um wieder an den letzten Stand zu kommen.
Ich schreibe also alles in vielen kleinen Einzelteilen. So behalte ich die Übersicht. Ich habe dann also einen Ordner, in dem 50 kleinere Ordner drin sind. Und die nehm ich mir nach der Reihe vor.

Am Ende suche ich mir dann einen Verlag der sich für meine Themen interessiert und schicke dort eine Leseprobe hin.
Ich habe mittlerweile mein drittes Buch verlegt.

Alles Liebe und viel Ruhe und Ausdauer, wünsch ich dir!
Liebe Grüße, Sonja
 
Hallo Lars!

Ich habe meinen gesammelten Sachbuchstoff auf verschiedenen Websites hinterlegt und habe es dort quasi reifen lassen.
Zugleich konnte ich das Interesse an den Themen beobachten, habe eigene Foren dazu betrieben und über die Jahre die Inhalte immer mal wieder aktualisiert bzw. ergänzt und erweitert.
So war der Inhalt des ersten Buchs nach einigen online-Jahren der ersten Websites kompakt genug, um es herausbringen zu können.
Ich konnte somit auf ein eigenes übersichtliches Archiv zurückgreifen.

Beim zweiten Buch verlief es ähnlich, benötigte jedoch nur eine Website, die ca. 2 Jahre sich entwickeln durfte.

Das Dritte schöpfte letztlich aus allen Websites.

Und das Vierte ist schon fast ein Ergebnis der Leserrückmeldungen.

Mit Websites als Grundlage zu arbeiten hat sich für mich als äußerst effektiv und ökonomisch erwiesen. Anfangs habe ich nicht mal geahnt, dass da überhaupt ein Buch daraus entstehen kann. Dann habe ich zudem durch die Forenarbeit und eigene Öffentlichkeitsarbeit (Vorträge, Zeitungsartikel, TV- und Radioproduktionen) viel Input zu den Inhalten erhalten und alles immer wieder in die entsprechende Form - meist auch visuell, also mit Fotos und Grafiken - gebracht.
Es hat auch motivierenden Charakter, wenn du schon vor dem Erscheinen eines Buches durch Seitenzugriffe und weitergehende statistische Auswertungen ersehen kannst, ob ein Thema bzw. ob Inhalte angenommen werden.

Das ist mein Weg zur Schriftstellerei, aber es gibt vermutlich ganz viel verschiedene Wege.

Im übrigen sprach mich schon nach kurzer Zeit des Erscheinens der ersten Website ein Verlag darauf an, ob ich das nicht in ein Buch umsetzen möchte.
Damals habe ich abgelehnt und fühlte vieles noch nicht ausgereift.
Gut Ding will eben Weile haben.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Geduld und Freude beim Umsetzen deiner Träume.

Rainer
 
Hallo Zusammen und vielen Dank für Eure guten tips.

manchmal juckt es mich in den Fingern und dann mach ich wieder etwas. Die letzten 3 Wochen habe ich nichts gemacht.
Zuvor habe ich die besten Bücher nach entsprechenden Texten durch gestöbert und mir die Überschriften notiert. Das ging ja recht flot von der Hand und hat auch spaß gemacht. Danach habe ich alle Überschriften bei Excel in eine Tabelle eingegeben.
Name des Buch- Autor- Jahrgang-Sagenüberschrift-Handlung(Namen, Pest, Hungersnot, Krieg, Boden-/Schätze, Mord, Hinrichtungen, besondere ereignisse, Hexen) , Jahreszahl, Ort.
Danach konnte ich über die Excelfunktionen die Sagen sortieren.
Zuerst nach der Handlung, diese wieder nach Überschrift.
Da gleich das dritte Buch ein Welzer mit über 1300 Seiten war, habe ich wieder aufgegeben.
Was ich aber festgestellt habe : 1. das Sagen trotz gleicher Handlung unterschiedliche Namen haben 2. das je nach Autor ( je nach dem, auf wessen Seite er steht), unterschiedliche Erweiterrungen hinzu gefügt wurden. 3. Das Sagen, welche auf historie beruhen, am Ort des geschehens manchmal gar nicht auftauchen. Der Prinzenraub zu Altenburg (Kaiserfalz / Sachsen) wird nur in einen Büch über den Spessart erwähnt. In dem Sagenschatz des Königreich Sachsen wird nur eine Wallfahrt nach Chemnitz diesbezüglich erwähnt. 4. Je nach dem wer die Katastrofe ( Feuersbrunst ) ausgelöst hat, mit ganz unterschiedlichem Respeckt von den Personen geschrieben wird. 5. in einem Buch, Sagengeschichte zu Wappen ( geschrieben von Grässe, so um 1870 ) von Ritterduellen berichtet wird, welche an Heldensagen ( Wieland der Schmied) errinnern. Oder einige Adelsfamielien schon so alt sind das Ihre grichischen Vorfahren schon jahrhunderte vor Christus bekannt waren.
Ich habe momentan auch die geduld verloren und wiedermal komplett auf- gehört. Ich habe mir bei Ebay jetzt mehere Jahrgänge der Wappenrolle gekauft. Ich hoffe, das die Bücher nicht identisch sind und ich 6 gleiche habe.
Das Thema , wo es um "Urheberrecht " ging bei Sagen.at hat mich natürlich auch interesirt.
Bis demnächst, Gruß Lars
 
Es ist in den vorangegangenen Beiträgen schon angeklungen: Die Finanzierung ist das Problem, aber kein unlösbares. Dienstleister, die Eigenverlage unterstützen, z.B. bod.com, gibt es einige. Wunder darf man sich v.a. in Sachen Vertrieb aber nicht erwarten. Auch sind Werke, die in Eigenverlag erschienen sind, oftmals nicht hoch angesehen bzw. werden nicht entsprechend gewürdigt.

Meine Vorgehensweise wäre:
  • Konzept erarbeiten
  • Ein paar Seiten schreiben
  • Bildmaterial sammeln
  • Verlage anschreiben

Es gibt Verlage, die sich auf Heimatliteratur spezialisiert haben. Auch die regionalen Tageszeitungen unterhalten meist Buchverlage und drucken gerne etwas aus dem Umkreis.

Um bei den Tageszeitungen zu bleiben: Wie wäre es erstmal mit einer Kolumne? Viele Regional- und Lokalzeitungen haben einen regelmäßigen "Heimatteil". Das wäre ein Zwischenschritt zum Buch und falls das Projekt gereift ist, hat man gleich die richtigen Kontakte.
 
Hallo Zusammen,
die meisten meiner Bücher stammen aus den 20 ziger Jahren. Besteht da noch Urheberrecht ?

Desweiteren, die Sagen sind ja vom Inhalt immer gleich geblieben.
Könnte es da zu Plagiatsvorwürfen kommen, wenn man eine Sage in abgewandelter Form wieder gibt ?
 
20 ziger Jahren. Besteht da noch Urheberrecht
Das Urheberrecht erlischt 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Wenn der Autor also 1920 zum Beispiel 20 Jahre alt war und 1981 verstorben ist, erlischt das Urheberrecht im Jahr 2051. Bis dahin sind die Erben Urheberrechtseigentümer.
Allerdings sind auch Differenzierungen mit der Textsorte zu machen bzw. wie hoch der Eigenschöpfungsanteil des Autors war.
"Volkserzählungen" sind urheberrechtlich etwa nur teilweise geschützt, etwa im Sinne der Sortierung und vor allem der literarischen Verfeinerung etc. Das ist im Detail recht kompliziert.
Könnte es da zu Plagiatsvorwürfen kommen, wenn man eine Sage in abgewandelter Form wieder gibt ?
Von einem Plagiat spricht man vereinfacht gesagt, wenn man fremde Leistungen als eigene Leistungen ausgibt. Selbst wenn die Textidee beispielsweise (und hier übertrieben nur zur Erklärung) aus dem Frühmittelalter kommt und damit zweifelsfrei urheberrechtsfrei ist, bleibt es eine Art Plagiat wenn Du diese Idee als Deine eigene ausgibst.
Dem Plagiat entgeht man ziemlich einfach durch Quellenzitate, die Texte ohnehin seriöser machen...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Hallo Zusammen.

Nun habe ich mich doch an einem Buch beteiligt, indem ich meinem Freund (dem Fotografen) 12 Sagen über die Grafen von Berg ausgedruckt habe. Dafür werde ich in der Danksagung bedacht. Freue mich echt darüber und sehe das der Weg eigentlich frei ist.
(erscheint am 4.12.2014)
Gruß Lars
 

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Ganz toll und sicherlich auch bei uns vor Ort von Interesse! Werde z.B.
im Heimatverein, den örtlichen Buchhandlungen u. der Stadtbücherei
davon erzählen. Könnte mein "Weihnachtsbuch" werden! Wünsche viel
Erfolg und gratuliere noch zum Erscheinen! -Ulrike
 
Ich bedanke mich für deine Wünsche und bin selber gespannt, was von mir übernommen worden ist. Gruß Lars
 
Von mir auch herzlichen Glückwunsch!!

Auch ich hatte heuer im Frühjahr das Glück, von einem Bekannten eingeladen zu werden, einige Texte zu seinem neuen Buch beizusteuern.
Wohl mit ISBN-Nummer, aber doch im – wie schon MSUESS anmerkte – wenig abgesehenen Eigenverlag.

Wem es aber weniger ums Ansehen, sondern mehr ums Erzählen und die damit zusammenhängende Kommunikation geht, hat damit einen guten Weg gefunden. Es gibt bei den Buchvorstellungen so schöne Momente und auch spätere Reaktionen, da spielen die paar Euros, die eventuell übrig bleiben, keine Rolle. Es gibt auch genug Druckereien, dort gibt man den Stick ab und holt sich das fertige Buch.

Da mögen „richtige“ Schriftsteller die Nase rümpfen, was solls.
Rudolf Lasselsberger, der Herausgeber hatte auch noch seinen ehemaligen Deutsch-Professor aus dem Gymnasium eingeladen, Texte bereit zu stellen und was eine ganz reizende Idee war: er hat seiner an Parkinson leidenden Mutter, die in einem Heim lebt, einen kleinen Notizblock gegeben mit der Bitte, doch öfter etwas hinein zu schreiben.
Diese Seiten hat er eingescannt und es entstanden wirklich berührende Momentaufnahmen.
Unsere Lesung in diesem Heim bleibt unvergeßlich.

Maiglöckchen und Dornwies sind Titel von Erzählungen jeweils von mir und Josef Kammerer und darunter ist eine Marien-Heim-Tagebuch-Seite von Frau Lasselsberger.
Eben Nachrichten aus dem niederösterreichischen Mostviertel ;).
 

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Auch Euren Buch wünsche ich viel Erfolg, zumal es Erinnerungen sind, an Mitmenschen, die man ins Herz geschlossen hat.
 
Danke euch - es war auch schon sehr erfolgreich und es ist eine zweite Auflage geplant, an der ich mich nur noch als Mitleserin beteilige.
 
Danke dir :)!

Naja, das hört sich so großspurig an, aber es war eine sehr vorsichtige Auflage mit 150 Stück ;).
 
Hallo Ulrike, ich will ja keine Schleichwerbung machen, aber wenn Interesse besteht habe ich hier noch eine Produktinformation.

Taschenbuch: 136 Seiten
Verlag: Bergischer Verlag (4. Dezember 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 394388662X
ISBN-13: 978-3943886627

Der Bildband zeigt Schloss Burg an der Wupper von den Anfängen bis zur Gegenwart. Anschaulich wird die Familiengeschichte der Grafen von Berg dargestellt. Angefangen im Jahre 1101 mit Graf Adolf I. und dem Bau der Burg Berge bis zur Erweiterung der Burg Neuenberge durch Engelbert II. Nach der Ermordung Engelberts im Jahre 1225 erlosch die männliche Linie des Hauses Berg und die Burg ging in den Besitz des Hauses Limburg über. Vereinzelt beleuchtet der Bildband spätere bedeutende Ereignisse, die mit der Burg in Zusammenhang standen, wie die große Schlacht von Worringen 1288. Im 20. Jh. wird mit der Gründung des Schlossbauvereins die Burg wieder aufgebaut und zu einem Schauplatz für mittealterliche Schätze und Veranstaltungen vor historischer Kulisse.

Ich bin mir sicher das sich das Buch im Museum gut verkaufen wird:
Gruß LARS
 
Hallo Lars, habe es mir bereits bestellt in einer örtlichen Buchhandlung, soll
ab 4. Dez. ausgeliefert werden. Kommt also rechtzeitig vor Weihnachten!
Ich freue mich schon darauf! Alles Gute weiterhin wünscht Ulrike
 
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