Elfie
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Straßen- oder Wegpflasterungen sind schon lange bekannt. Reste von Pflasterflächen in Mesopotamien lassen auf die Anwendung der Pflastertechnik um das Jahr 4000 v. Chr. schließen.
Im Römischen Reich wurde die Pflasterbautechnik entscheidend verbessert. Die Römer nutzten die Vorteile des Pflasterbelags für den Bau von Hauptstraßen und erkannten die Wichtigkeit eines tragfähigen Unterbaus. Die Arbeiter verlegten Natursteine aus Basalt oder Kalkstein in unregelmäßiger Anordnung (sogenannter wilder Verband) und bauten eine Querneigung zur Entwässerung der Fahrbahn ein.
Die ungebundene Bauweise ist die älteste Pflasterbautechnik und zählt heute zur Standardbauweise. Die Steine werden auf ein Bett aus Splitt, Sand oder Granulat gesetzt. Darauf abgestimmt ist das Fugenmaterial, das idealerweise aus dem gleichen Material bestehen sollte. Diese Konstruktion reagiert auf statische oder dynamische Belastung mit elastischer Verformung
Die Dehnungen bei gebundenen Pflasterflächen dürfen nur ein sehr kleines Maß erreichen. Hier bestehen das Pflasterbett und die Fugen aus einem Zementmörtel, der zum Teil mit Zusätzen verbessert wird.
Klinkersteine bestehen aus mit Wasser angemischtem Ton oder Lehm. Die Rohmasse wird mittels einer Strangpresse in die gewünschte Form gebracht und anschließend mehrere Tage getrocknet. Danach können die Rohlinge bei 1200 °C bis zur Sinterung gebrannt werden. Die Farbe ist abhängig vom Eisen- oder Mangangehalt des Ausgangsmaterials, kann aber auch durch andere Zusätze verändert werden. Durch die Sinterung besitzt der Klinker ein geringes Wasseraufnahmevermögen und wird so frostbeständig.
Eher eine Randerscheinung im Pflasterbau nimmt das Holzpflaster oder Hirnholzparkett bzw. Stirnholzparkett, bair.-österr. Stöckelboden ein.
Im Gegensatz zum Parkett stehen beim Holzpflaster die Holzfasern vertikal, sie sind auf Hirnholz gesetzt, also mit sichtbaren Jahresringen. Holzpflaster ist aus Holzklötzen zusammengesetzt, die auf den tragenden Unterboden geklebt und ungebunden eingesandet oder mit Asphalten gebunden werden. In Graz und Linz sind Hausdurchfahrten – sie sind durch Tore vor jeglichem Regen geschützt – um 1850–1920 mit Stöckelholzpflaster ausgestattet worden. Pferdehufe und eisenbereifte Holzräder von Wagen bewegen sich bedeutend leiser als auf Stein und das darunterliegende Kellergewölbe aus Ziegel wird weniger belastet.
Die gebräuchlichsten Holzarten sind Eiche sowie Kiefer, Lärche und Tanne. Früher wurde das Holz in Pech getränkt, um seine Widerstandsfähigkeit zu verbessern. Quelle
Holzpflaster in der Hausdurchfahrt des Palais Esterházy in Wien (1).
Ein Teil des alten Klinker-Straßenpflasters in St. Leonhard am Forst wurde auf dem Platz vor dem Feuerwehrmuseums verlegt (2). Klinker auch auf dem Platz zwischen Kirche und Pfarrhof in Kirnberg an der Mank (3).
Ungebundenes Großsteinpflaster in Mauthausen (4).
Für das Traufenpflaster um die Pfarrkirche Ober St. Veit in Wien wurden Ziegel abgebrochener Bauten der „Ringstraßen-Zeit“ verwendet. Einer der größten Produzenten war Heinrich Drasche, der Initialen und Doppeladler in seine Ziegel prägte (5).
Gebundenes Großsteinpflaster in Mauthausen (6). Üppige Vegetation auf dem ungebundenen Kleinsteinpflaster auf dem Kirchenaufgang in Mauthausen (7). Ebenfalls in Mauthausen erzählt das alte Pflaster zwischen den Häusern aus dem Mittelalter von allerlei Rinnsalen (8).
Großsteinpflaster auch entlang der Stadtmauer in Melk (9) und lose verlegte Steine verschiedener Größen in einem Hof in Scheibbs (10).
In der Melker Sterngasse, der ältesten Straße der Stadt, wurden die alte Pflasterung nach Bauarbeiten in gebundener Bauweise wiederverlegt, während die alte ungebunden war, was in dieser schmalen, steilen Gasse wassertechnisch sicher von Vorteil war (11).
Pflastersteine als gestaltende Elemente in Kaumberg (12) und in Scheibbs (13). Und markierend, ebenfalls in Scheibbs: die kleinen für den Parkplatz, die großen als Gehsteig (14).
Nach der Großbaustelle „Hochwasserschutz“ auf dem Melker Hauptplatz wurden – altstadtgerecht – besondere Pflastersteine gewählt: unregelmäßig in Form und Oberfläche (15). Dagegen wehrten sich die Kellner in den Gastgärten, die den ganzen Tag über diese Unebenheiten laufen mußten. Die Füße schmerzen und man fürchtet Dauerschäden. Jetzt wird im Herbst, nach der Saison – alles flach geschliffen (Quelle: Regionalzeitung)
Wie auch immer: Pflasterer ist ein schwerer Beruf (16)
Im Römischen Reich wurde die Pflasterbautechnik entscheidend verbessert. Die Römer nutzten die Vorteile des Pflasterbelags für den Bau von Hauptstraßen und erkannten die Wichtigkeit eines tragfähigen Unterbaus. Die Arbeiter verlegten Natursteine aus Basalt oder Kalkstein in unregelmäßiger Anordnung (sogenannter wilder Verband) und bauten eine Querneigung zur Entwässerung der Fahrbahn ein.
Die ungebundene Bauweise ist die älteste Pflasterbautechnik und zählt heute zur Standardbauweise. Die Steine werden auf ein Bett aus Splitt, Sand oder Granulat gesetzt. Darauf abgestimmt ist das Fugenmaterial, das idealerweise aus dem gleichen Material bestehen sollte. Diese Konstruktion reagiert auf statische oder dynamische Belastung mit elastischer Verformung
Die Dehnungen bei gebundenen Pflasterflächen dürfen nur ein sehr kleines Maß erreichen. Hier bestehen das Pflasterbett und die Fugen aus einem Zementmörtel, der zum Teil mit Zusätzen verbessert wird.
Klinkersteine bestehen aus mit Wasser angemischtem Ton oder Lehm. Die Rohmasse wird mittels einer Strangpresse in die gewünschte Form gebracht und anschließend mehrere Tage getrocknet. Danach können die Rohlinge bei 1200 °C bis zur Sinterung gebrannt werden. Die Farbe ist abhängig vom Eisen- oder Mangangehalt des Ausgangsmaterials, kann aber auch durch andere Zusätze verändert werden. Durch die Sinterung besitzt der Klinker ein geringes Wasseraufnahmevermögen und wird so frostbeständig.
Eher eine Randerscheinung im Pflasterbau nimmt das Holzpflaster oder Hirnholzparkett bzw. Stirnholzparkett, bair.-österr. Stöckelboden ein.
Im Gegensatz zum Parkett stehen beim Holzpflaster die Holzfasern vertikal, sie sind auf Hirnholz gesetzt, also mit sichtbaren Jahresringen. Holzpflaster ist aus Holzklötzen zusammengesetzt, die auf den tragenden Unterboden geklebt und ungebunden eingesandet oder mit Asphalten gebunden werden. In Graz und Linz sind Hausdurchfahrten – sie sind durch Tore vor jeglichem Regen geschützt – um 1850–1920 mit Stöckelholzpflaster ausgestattet worden. Pferdehufe und eisenbereifte Holzräder von Wagen bewegen sich bedeutend leiser als auf Stein und das darunterliegende Kellergewölbe aus Ziegel wird weniger belastet.
Die gebräuchlichsten Holzarten sind Eiche sowie Kiefer, Lärche und Tanne. Früher wurde das Holz in Pech getränkt, um seine Widerstandsfähigkeit zu verbessern. Quelle
Holzpflaster in der Hausdurchfahrt des Palais Esterházy in Wien (1).
Ein Teil des alten Klinker-Straßenpflasters in St. Leonhard am Forst wurde auf dem Platz vor dem Feuerwehrmuseums verlegt (2). Klinker auch auf dem Platz zwischen Kirche und Pfarrhof in Kirnberg an der Mank (3).
Ungebundenes Großsteinpflaster in Mauthausen (4).
Für das Traufenpflaster um die Pfarrkirche Ober St. Veit in Wien wurden Ziegel abgebrochener Bauten der „Ringstraßen-Zeit“ verwendet. Einer der größten Produzenten war Heinrich Drasche, der Initialen und Doppeladler in seine Ziegel prägte (5).
Gebundenes Großsteinpflaster in Mauthausen (6). Üppige Vegetation auf dem ungebundenen Kleinsteinpflaster auf dem Kirchenaufgang in Mauthausen (7). Ebenfalls in Mauthausen erzählt das alte Pflaster zwischen den Häusern aus dem Mittelalter von allerlei Rinnsalen (8).
Großsteinpflaster auch entlang der Stadtmauer in Melk (9) und lose verlegte Steine verschiedener Größen in einem Hof in Scheibbs (10).
In der Melker Sterngasse, der ältesten Straße der Stadt, wurden die alte Pflasterung nach Bauarbeiten in gebundener Bauweise wiederverlegt, während die alte ungebunden war, was in dieser schmalen, steilen Gasse wassertechnisch sicher von Vorteil war (11).
Pflastersteine als gestaltende Elemente in Kaumberg (12) und in Scheibbs (13). Und markierend, ebenfalls in Scheibbs: die kleinen für den Parkplatz, die großen als Gehsteig (14).
Nach der Großbaustelle „Hochwasserschutz“ auf dem Melker Hauptplatz wurden – altstadtgerecht – besondere Pflastersteine gewählt: unregelmäßig in Form und Oberfläche (15). Dagegen wehrten sich die Kellner in den Gastgärten, die den ganzen Tag über diese Unebenheiten laufen mußten. Die Füße schmerzen und man fürchtet Dauerschäden. Jetzt wird im Herbst, nach der Saison – alles flach geschliffen (Quelle: Regionalzeitung)
Wie auch immer: Pflasterer ist ein schwerer Beruf (16)
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