Der 1. Mai ist zwar schon ein Vierteljahr vorbei, aber die Maibäume stehen ja auch im Sommer noch ...
Ein Maibaum, der seinen Namen verdient, besteht in unserer Region aus
– dem Stamm, der verschieden geschmückt sein kann: entrindet und mit Grün umwickelt oder mit einer Musterung, die durch teilweises Abschälen der Rinde entsteht; der Stamm eines oberbayerischen Maibaums trägt natürlich weißblaue Rauten,
– einem Bäumchen an der Spitze (so wie es aussieht, wohl nicht der echte Wipfel des des Baumes, sondern eine Tanne, aber es ist so weit oben, daß ich es nie erkennen kann),
– darunter möglichst drei bändergeschmückte Kränze (ein einzelner Kranz ist auch akzeptabel),
– darunter mehrere "Etagen" Zunftzeichen. Heute können sie ersetzt sein durch Abzeichen von Vereinen und/oder ortsansässigen Firmen; unten werden manchmal auch die wichtigsten Gebäude des jeweiligen Ortes oder anderes Typische dargestellt.
– Ganz unten, in Augenhöhe oder darüber, jedenfalls gut lesbar, ist ein Schild mit einem (meist gereimten) Spruch, in dem gewöhnlich von Sitte, Brauch, Gemeinsinn etc. die Rede ist.
Zunächst also ein paar Fotos, die diesen Aufbau zeigen:
(1) der Maibaum in Boos (Unterallgäu, Bayerisch Schwaben) ist 38 Meter hoch (das schaffen natürlich nicht alle), (2) die "Zunftzeichen" sind ersetzt durch Zeichen der Vereine des Dorfes, darunter sieht man einen mit dem Pferd pflügenden Bauern und darunter (3) das Schild des Maibaumvereins, den es hier also außerdem noch gibt. (4) Ein Stückchen vom beschnitzten Stamm (hier bezugnehmend auf das 500jährige Jubiläum des bayerischen Reinheitsgebots).
(5) Der Baum von Boos trägt ausnahmsweise kein Schild, sondern der Text ist auf ein entrindetes Quadrat am Stamm selbst geschrieben. Unüblich sind auch Blumenkästen am Stamm wie hier.
Der Text in Boos unterscheidet sich völlig von den üblichen. Er ist eine herzbewegende Bitte an die Dorfbewohner:
Und noch ein paar Bilder, die zeigen, wie der Maibaumschmuck noch aussehen kann:
(6) in Ulm-Söflingen Darstellungen der Elemente, aus denen das Leben so besteht: Familie, Arbeit, Garten, Feste, Natur,
(7) in München-Solln eine schon ältere Darstellung der Bevölkerung in Handel und Wandel,
(8) und in Oberaudorf – ganz am Ende Bayerns, an der Tiroler Grenze – ein paar sehr handfeste Bayern.
Ein Maibaum, der seinen Namen verdient, besteht in unserer Region aus
– dem Stamm, der verschieden geschmückt sein kann: entrindet und mit Grün umwickelt oder mit einer Musterung, die durch teilweises Abschälen der Rinde entsteht; der Stamm eines oberbayerischen Maibaums trägt natürlich weißblaue Rauten,
– einem Bäumchen an der Spitze (so wie es aussieht, wohl nicht der echte Wipfel des des Baumes, sondern eine Tanne, aber es ist so weit oben, daß ich es nie erkennen kann),
– darunter möglichst drei bändergeschmückte Kränze (ein einzelner Kranz ist auch akzeptabel),
– darunter mehrere "Etagen" Zunftzeichen. Heute können sie ersetzt sein durch Abzeichen von Vereinen und/oder ortsansässigen Firmen; unten werden manchmal auch die wichtigsten Gebäude des jeweiligen Ortes oder anderes Typische dargestellt.
– Ganz unten, in Augenhöhe oder darüber, jedenfalls gut lesbar, ist ein Schild mit einem (meist gereimten) Spruch, in dem gewöhnlich von Sitte, Brauch, Gemeinsinn etc. die Rede ist.
Zunächst also ein paar Fotos, die diesen Aufbau zeigen:
(1) der Maibaum in Boos (Unterallgäu, Bayerisch Schwaben) ist 38 Meter hoch (das schaffen natürlich nicht alle), (2) die "Zunftzeichen" sind ersetzt durch Zeichen der Vereine des Dorfes, darunter sieht man einen mit dem Pferd pflügenden Bauern und darunter (3) das Schild des Maibaumvereins, den es hier also außerdem noch gibt. (4) Ein Stückchen vom beschnitzten Stamm (hier bezugnehmend auf das 500jährige Jubiläum des bayerischen Reinheitsgebots).
(5) Der Baum von Boos trägt ausnahmsweise kein Schild, sondern der Text ist auf ein entrindetes Quadrat am Stamm selbst geschrieben. Unüblich sind auch Blumenkästen am Stamm wie hier.
Der Text in Boos unterscheidet sich völlig von den üblichen. Er ist eine herzbewegende Bitte an die Dorfbewohner:
20 Bäume ist es nun her,
jedes Jahr einen Baum zu stellen,
ist für uns bald sehr schwer!
Egal geschickt und talentiert
ob jung oder alt,
Deine Hilfe brauchen wir recht bald.
Fühle dich angesprochen und komm vorbei,
wir sind hier immer vor dem Mai.
Kannst nur kommen am 1. Mai,
ist das Fest vielleicht bald vorbei.
jedes Jahr einen Baum zu stellen,
ist für uns bald sehr schwer!
Egal geschickt und talentiert
ob jung oder alt,
Deine Hilfe brauchen wir recht bald.
Fühle dich angesprochen und komm vorbei,
wir sind hier immer vor dem Mai.
Kannst nur kommen am 1. Mai,
ist das Fest vielleicht bald vorbei.
Und noch ein paar Bilder, die zeigen, wie der Maibaumschmuck noch aussehen kann:
(6) in Ulm-Söflingen Darstellungen der Elemente, aus denen das Leben so besteht: Familie, Arbeit, Garten, Feste, Natur,
(7) in München-Solln eine schon ältere Darstellung der Bevölkerung in Handel und Wandel,
(8) und in Oberaudorf – ganz am Ende Bayerns, an der Tiroler Grenze – ein paar sehr handfeste Bayern.
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