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Ein seltsames Essen....

Rudolf_K

Member
Wo hier gerade die Rede von Katzenfellen ist, fällt mir eine Geschichte ein, die ich vor zwei Jahren gehört habe:

Wir hatten einen Kurs ich Archäozoologie, wo man uns die Grundlagen im Knochenbau von Haustieren und jagbarem Wild erzählt hatte. Geleitet wurde der Kurs von Herrn Prof. Schiebler von der Uni Basel, ich sage dies, um klarzumachen, dass es sich hierbei um keine "Urban Legend" handelt. Das Thema kreiste grade um den Feldhasen, der bei einigen Knochen eine große Ähnlichkeit mit der Hauskatze besitzt. Dann erzählte der Prof. was einem seiner Kollegen vor einiger Zeit passiert war: Dieser saß in einem teuren Restaurant entweder in Basel oder Zürich, wo er Hasenpfeffer bestellte. Bei diesem Gericht waren noch einige Knochen des Hasens darin (das sogenannte Hasenklein). Als ausgewiesener Experte für Tierknochen fiel ihm eine Sache aber ziemlich schnell auf....

nämlich, dass er einen Oberarmknochen fand, einer der Knochen, den man schlecht von Katzenknochen unterscheiden kann, wenn da nicht, wie in diesem Fall, ein Loch im Knochen ist, was eindeutig für eine KATZE spricht. Also wurde sofort der Ober an den Tisch zitiert und mit der Behauptung konfrontiert, es sei kein Hasenpfeffer, sondern Katzenpfeffer! Erst als der Gast seine Visitenkarte auf den Tisch legte, war dem Ober dann doch eindeutig klar, dass da irgendwas beim Einkauf falsch gelaufen war.

Die Moral von der Geschicht: wenn man Hasenbraten kauft, sollte man unbedingt drauf achten, dass der Kopf noch dran ist!
 
Solche Geschichten wurden früher öfter erzählt und bezogen sich meist auf die Nachkriegszeiten, da hat man sicher einige Katzen verspeist. Not macht erfinderisch, Gier vielleicht auch, aber heute steht das Risiko, das ein Betrieb da einginge, sicher nicht mehr dafür. Ich hab zwar noch keine nackte Katze gesehen, aber ich denke, der Unterschied wäre auch an den Vorderbeinlängen erkennbar.
 
Solche Geschichten kenne ich auch, es wurde von "Dachhasen"
gesprochen. Angeblich ist das Fleisch ähnlich, vor dem Zubereiten
mußte nur der lange (verräterische) Schwanz "verschwinden". Ohne Knochen
(z.B. als Gulasch) serviert, hätte es so manche Menschen vor dem Verhungern
bewahrt. - "In der Not frißt der Teufel Fliegen", dies Sprichwort paßt.
Viele Grüße von Ulrike
 
Aus Erzählungen von Verwandten ist bekannt, dass in der Innerschweiz noch bis mindestens in die 1950er Jahre (vermutlich länger) in einigen Bergbauerndörfer Katze und Hunden "selbstverständlich" gegessen wurden. Es ging hier weniger ums Überleben als um den Gedanken, dass alles verwertbare Essen auch genutzt wird. Denn weshalb sollten Hund und Katze nicht gegessen werden, wenn man auch die Hauskuh und das Hausschwein selbstverständlich isst? Laut einem Verwandten soll namentlich Hundebraten (den er noch selber 1948 zubereitet hat) köstlich gewesen sein. :-)

Als Anekdote: Von den Entlebuchern (gebirgiger Kantonsteil Luzerns) wird gerne erzählt, dass diese bis heute heimlich die Hauskatzen essen würden. Allgemein tragen die Luzerner seit mind. dem 19. Jh. den Übernamen "Katzenstrecker". Weshalb dies so ist, ist mir allerdings unbekannt.
 
Da fällt mir eine Geschichte ein, ob sie wahr ist oder nur ein Scherz weiß ich nicht.
Ein Ehepaar ging in ein Chinarestaurant essen und gaben ihren Hund zum aufpassen dort ab. Nach dem Essen fragten sie was das für ein Fleisch war, es hatte gut geschmeckt.
Der Kellner sagte: Hund.
Na servas, wenns stimmt.
 
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