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Alte indische und chinesische Sagen, die auch in den deutschen Märchenschatz übergegangen sind, erzählen Wunderdinge von den Magnetbergen. Sie waren aus Magneteisen aufgetürmt und hatten eine so starke Anziehungskraft, dass sie den Wanderer, der sich mit Nägeln in den Schuhen ihnen näherte, festhielten und dass sie den Schiffen, die an ihnen vorbeifuhren, das Eisenwerk abnahmen, so dass diese elendiglich auseinanderfielen und Mann und Maus ertranken. Plinius der Ältere erzählt, dass ein Magnetberg am Indus gelegen sei und noch heute führen verschiedene Berge den Namen, so einer auf Elba, auf San Domingo und andernorts, aber sie wirken keine magnetische Wunder mehr und lassen die Schiffe , die heutzutage zumeist ganz aus Eisen gebaut sind, in Ruhe.

Trotzdem ist die Sage von dem Einfluss der Magnetberge auf die Schiffe nicht so ganz ohne einen wahren Kern.

In Norwegen, im Amte Stavanger, im Südwesten des schifffahrtreichen Landes, gibt es einen Platz, den man Jäderen benennt, es ist ein flacher, etwa ein Kilometer langer Küstenstreifen. Dieser Platz ist wegen der zahlreichen Schiffbrüche und Seeunglücksfälle, die sich alljährlich dort ereignen, in ganz Norwegen berüchtigt. Jetzt hat ein hervorragender norwegischer Physiker entdeckt, dass an der ganzen Küste dort magnetischer Sand lagert, das heißt Sand, der mit zahllosen Magnetteilchen untermischt ist. Der Physiker schloss daraus, dass die Massen des vorhandenen Magnetstoffes eine Einwirkung auf den Kompass der Schiffe haben und dessen Magnetnadel zu falschen Angaben über die geographische Lage des Schiffes veranlassen. Um der Sache auf den Grund zu kommen, stellte der norwegische Gelehrte Messungen an und siehe da, die Magnetnadel zeigte auf fünf Kilometer Entfernung eine Abweichung um einen Grad.

Damit ist wieder eine jener alten Sagen, die fast regelmäßig auf getreuer Naturbeobachtung beruhen und nur die Erklärung mit der Phantasie der Urvölker ausstatten, in ihrem Kerne als zutreffend erwiesen. Denn derartige Abweichungen der Magnetnadel können den Schiffer zu einem sehr verhängnisvollen Kurs veranlassen. Allerdings muss er dazu die Magnetnadel kennen und benutzen – was bei den Schiffern der europäischen Meere immerhin schon im 13. Jahrhundert der Fall gewesen sein dürfte. Weit früher aber kannte man den Kompass in den Heimatländern der eingangs erwähnten Sagen.

Quelle: Die Gartenlaube, Halbheft 10, 1902, S. 287.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Alte indische und chinesische Sagen, [Zitat gekürzt]

dazu fällt mir natürlich sofort unser Wunderberg, der Untersberg, ein.
Viele Untersberg-Sagen berichten von Zeitanomalien.
Seit ein paar Jahren gibt es die Karten von den erdmagnetischen Anomalien online (da müsste dann auch die norwegische Anomalie erkennbar sein.

Nun kann aber am Untersberg kein Schiff vom Kurs abkommen.
Wohl aber kann sich jene bekannte Anomalie anderweitig auswirken.
Auf Zeit?
Letztes Jahr sollen sich Wissenschaftler einer österreichischen Uni darüber hergemacht haben. Bei Nachfragen an der Uni weiss man allerdings von nix.
Sind Zeitanomalien oder Nachforschungen dazu unseriös?
Für mich ist der Untersberg einer jener Magnetberge.

Im Bereich jener gewaltigen Anomaliezone habe ich einmal eine Magnetfeldabweichung selber feststellen können - noch dazu an einem jener von den Wissenschaftlern so belächelten "Kraftorte/Kultplätze".
Dabei gibt es ausser Kompass heute doch ausreichend andere Hightech-Messgeräte.
 
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