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Ein Lied geht um die Welt - Stille Nacht

SAGEN.at

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Von 19. bis 26. Dezember 2009 aus "Erlebnis Österreich" auf ORF-TV-Thek online:

Ein Lied geht um die Welt - Stille Nacht, eine Friedensbotschaft aus Salzburg

vergl. zur Ergänzung die Tiroler Perspektive in der Doku auf SAGEN.at:
Stille Nacht, heilige Nacht - Ein Lied geht in die Welt

Vor 191 Jahren, am Weihnachtsabend des Jahres 1818, wurde das bekannteste Weihnachtslied der Welt in Oberndorf bei Salzburg uraufgeführt. Der Text stammt von Joseph Mohr, die Melodie von Franz Xaver Gruber. Heute wird "Stille Nacht, Heilige Nacht" in mehr als 350 Sprachen und Dialekten gesungen.

Seit dem Fund eines Autographs von Joseph Mohr im Jahr 1995 weiß man, dass der Text zu "Stille Nacht" bereits 1816 geschrieben wurde. Damals war der 24-jährige Joseph Mohr Hilfspriester in Mariapfarr, einem Wallfahrtsort im Lungau. 1818 komponierte der Lehrer Franz Xaver Gruber im Schulhaus von Arnsdorf die dazugehörige Melodie.

Das Lied entstand in einer Zeit der bittersten Armut und der politischen Wirren. Die Napoleonischen Kriege waren zu Ende gegangen und Europa hatte auf dem Wiener Kongress eine Neuordnung erfahren. Das geistliche Fürstentum Salzburg wurde säkularisiert, ein Teil kam zu Bayern, der größere Teil zu Österreich. Der Ort der Uraufführung, Oberndorf, wurde von seinem Stadtzentrum Laufen getrennt. Die Bewohner, hauptsächlich Schiffer, litten unter Arbeitslosigkeit und Armut, als der Hilfspriester und Textdichter Joseph Mohr 1817 in ihre Pfarre kam. In Oberndorf lernte Mohr den Lehrer Franz Xaver Gruber kennen, der dort als Organist tätig war. Die beiden jungen Männer freundeten sich an. Kurz vor Weihnachten 1818 dürfte Mohr seinem Freund Gruber das "Stille Nacht"-Gedicht gezeigt haben. Er bat ihn, eine Melodie dazu zu schreiben. Entstanden ist ein schlichtes Lied, das die beiden in der Schifferkirche St.Nikola zur Gitarre sangen. Da die Gitarre damals als Wirtshausinstrument galt, gehen die Experten davon aus, dass das Lied nach der Liturgiefeier vor der Weihnachtskrippe gesungen wurde. Allerdings ohne zu ahnen, wie stark die Wirkung auf die Nachwelt sein würde.

In der wenig bekannten vierten Strophe kommt die Sehnsucht nach Frieden zum Ausdruck:

"Stille Nacht! Heilige Nacht!
Wo sich heut alle Macht
Väterlicher Liebe ergoss
Und als Bruder uldvoll umschloss
Jesus die Völker der Welt,
Jesus die Völker der Welt."

Entstanden ist eine Dokumentation, die den Spuren und Schauplätzen der Entstehung des Liedes folgt und historische Hintergründe mit einbezieht. Gedreht wurde in Salzburg, Mariapfarr, Oberndorf, Arnsdorf, Wagrain, Hochburg und Hallein. Einige Schlüsselsituationen bei der Entstehung des Liedes wurden szenisch dargestellt. Originaldokumente und Interviews mit Experten tragen dazu bei, dass die mit vielen Legenden behaftete Entstehungsgeschichte von "Stille Nacht" kritisch beleuchtet wird.

Kamera: Alexander Proschek
Schnitt: Claudia Nessizius
Konzept und Gestaltung: Renate Lachinger
Ein Film aus dem Landesstudio Salzburg.

Quelle: ORF, (Link existiert nicht mehr)

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Interessanter weise hat es bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts gedauert, bis dieses Lied Einzug in das Evangelische Kirchengesangbuch gefunden hat, obwohl es selbst heute keineswegs bei allen Protestanten Zuspruch findet. Das Lied gilt unter Protestanten als schwülstig, die Legenden, die sich darum ranken als äußerst kitschig und noch in der unmittelbaren Nachkriegszeit wurden Liederbücher für den kirchlichen Gebraucht, die u.a. dieses Lied enthielten, vom evangelischen Landeskirchenamt Hannover verboten. In der Zeit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil war es bei der Kirchenleitung mehr als verpönt, in einem evangelischen Gotteshaus katholische Kirchenlieder zu singen.
 
@ Nicobär:

Danke für diese deutlichen Worte!
Hier in den Alpen sind wir von der Bedeutung von "Stille Nacht" so stark beeinflusst, dass wir kaum andere Meinungen kennen.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Soeben endet die Sendung : Die beliebtesten Weihnachtslieder - im mdr
mit "Stille Nacht ..." gesungen vom Dresdner Kreuzchor. -
Es soll inzwischen in 300 Sprachen übersetzt sein.
"O du fröhliche ... " kam an 7. Stelle, es wurde auch erwähnt, daß es das

Schlußlied in evangelischen Kirchen am Heiligabend ist, dazu Glockengeläut.
Es war eine interessante Sendung, Grüße noch an Dresdner zum Fest! - Ulrike
 
Eine rührende Erzählung über "Stille Nacht", schrieb Theodor Nießle aus Laufen. Wann diese Geschichte entstand ist leider unbekannt.
 

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