Dies sind Seiten aus einem Adventskalender in Form eines Heftes (jeder Tag bis Weihnachten eine Doppelseite) aus dem 2. Weltkrieg.
Der Kalender aus der Hitlerzeit zeugt von dem Bemühen, den christlichen Aspekt des Weihnachtsfestes so weit zu verdrängen, wie nur irgend möglich. Man versuchte, eine Art "germanisches" Lichterfest daraus zu machen: Der Adventskranz wurde zum "Sonnwend-" oder "Julkranz"; Maria und das Kind in der Krippe gab es natürlich nicht mehr, sondern "die Mütter an der Wiege".
Zu den einzelnen Bildern:
(1) Wer ist die Gestalt, die am 6. Dezember mit dem Gabensack erscheint? Jedenfalls kein heiliger Bischof Nikolaus. Wir Kinder stellten uns so den Knecht Ruprecht vor, den Begleiter des Nikolaus, der keine Gaben brachte, sondern die Rute. Der Text ist vor allem eine Aufforderung zum Gehorsam.
(2) Ein neuer Text auf die Melodie des christlichen Liedes "Es ist ein Reis entsprungen": "... Nach vielen harten Tagen muß Sieg und Frieden sein", "unsre Kraft im Kriege ..." Schon im Ersten Weltkrieg wurde Friede und Sieg immer nur in einem Atemzug, wenn nicht gar synonym verwendet.
(3) Während wir heute immer nur Ein-, maximal Zweikind-Familien abgebildet sehen, sind es hier vier Kinder. Auffallend ist, daß die ersten Verse "der Vater oder ein Hausgenosse" spricht – die meisten Väter waren ja im Krieg. Nur im Kleingedruckten ist die Rede vom "vielleicht abwesenden Vater" die Rede. Die Wünsche der Kinder allerdings sollten "unseren Soldaten" gelten und natürlich dem "Führer, der immer an uns und Deutschland denkt".
(4) Eine Art Vorlage für den "Feldpostbrief" an den Onkel an der Front ("wenn du es doch auch so schön warm und gemütlich haben könntest").
Ein paar andere Seiten aus dem Kalender habe ich hier, #48, schon mal eingestellt.
Der Kalender aus der Hitlerzeit zeugt von dem Bemühen, den christlichen Aspekt des Weihnachtsfestes so weit zu verdrängen, wie nur irgend möglich. Man versuchte, eine Art "germanisches" Lichterfest daraus zu machen: Der Adventskranz wurde zum "Sonnwend-" oder "Julkranz"; Maria und das Kind in der Krippe gab es natürlich nicht mehr, sondern "die Mütter an der Wiege".
Zu den einzelnen Bildern:
(1) Wer ist die Gestalt, die am 6. Dezember mit dem Gabensack erscheint? Jedenfalls kein heiliger Bischof Nikolaus. Wir Kinder stellten uns so den Knecht Ruprecht vor, den Begleiter des Nikolaus, der keine Gaben brachte, sondern die Rute. Der Text ist vor allem eine Aufforderung zum Gehorsam.
(2) Ein neuer Text auf die Melodie des christlichen Liedes "Es ist ein Reis entsprungen": "... Nach vielen harten Tagen muß Sieg und Frieden sein", "unsre Kraft im Kriege ..." Schon im Ersten Weltkrieg wurde Friede und Sieg immer nur in einem Atemzug, wenn nicht gar synonym verwendet.
(3) Während wir heute immer nur Ein-, maximal Zweikind-Familien abgebildet sehen, sind es hier vier Kinder. Auffallend ist, daß die ersten Verse "der Vater oder ein Hausgenosse" spricht – die meisten Väter waren ja im Krieg. Nur im Kleingedruckten ist die Rede vom "vielleicht abwesenden Vater" die Rede. Die Wünsche der Kinder allerdings sollten "unseren Soldaten" gelten und natürlich dem "Führer, der immer an uns und Deutschland denkt".
(4) Eine Art Vorlage für den "Feldpostbrief" an den Onkel an der Front ("wenn du es doch auch so schön warm und gemütlich haben könntest").
Ein paar andere Seiten aus dem Kalender habe ich hier, #48, schon mal eingestellt.