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Die Walz - Wanderjahre des Handwerkers

SAGEN.at

Administrator
Teammitglied
Es wäre interessant, hier einiges über die Walz zu erfahren.

Da interessiert mich schon die Frage, ob es in Österreich etwas mit der Walz vergleichbares gibt?

Wie lange dürfen Wanderjahre dauern?

Werden Wanderjahre heute noch im Handwerk aktiv betrieben und auch internationale Arbeitsplätze in der Ausbildung gleichwertig angerechnet? Wie lange ist die mindeste Zeit zu bleiben, damit ein Arbeitszeugnis anerkannt wird?

Wie lange darf die maximale Wanderzeit zwischen zwei Arbeitsplätzen sein?

Werden die Wanderjahre auch anerkannt, wenn man den Großteil der Zeit mit Wandern anstelle von Arbeiten verbringt?

Müssen Wanderjahre zu Fuss begangen werden oder kann man sich auch mit dem Auto auf den Weg machen?

Fragen über Fragen...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Ich kenne das nur aus Deutschland, habe aber bei uns schon Leute gesehen, die auf der Walz waren, mir gefallen die schöne Kleidung und die "Aura des Abenteurers" die diese jungen Männer umgibt - Frauen habe ich noch nie gesehen, weiß nicht, ob auch Frauen auf die Walz gehen?
Was ich dazu beitragen kann ist wenig- ich kann nur darauf hinweisen, dass in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift LANDLUST ein mehrere Seiten großer Bericht über die Walz gedruckt ist, mit vielen Bildern und einem jungen Mann, der von seinen Erfahrungen erzählt. Er ist auf der Walz bis nach Schottland und auf die Philipinen gekommen! War total spannend zu lesen, auch die Bräuche die es dazu gibt!

Liebe Grüße, Sonja
 
Ja, man sieht ab und zu Handwerksburschen/-gesellen auf Wanderschaft.
Goldener Ohrring und schwarze Tracht, ihr Bündel und den Stock dabei.
Auch Mädchen neuerdings! Es handelt sich größtenteils (glaube ich) um
Dachdecker, Zimmerleute, also Baugewerbe. Sie haben wohl ein Arbeitsbuch,
dort wird alles eingetragen. Nach einigen Gesellenjahren kann man die
Meisterprüfung ablegen. -Ulrike
 
Hallo Sonja,

vielen Dank für Deinen Hinweis auf den Artikel von Andrea Proud "Wanderjahre - Im Schutz der Matilda" in aktuellen Heft Nov/Dez 2012 von "Landlust"!

Habe den Artikel nun mit großem Interesse gelesen. Natürlich eine journalistisch höchst romantisierte Schilderung, aber dennoch zeigt sich im Artikel, dass da eine ziemliche Härte zwischen dem Bannkreis von zu Hause und der Welt liegt.


Es wäre ganz interessant zu erfahren, ob es auch in Österreich eine Art Walz und eine vergleichbare Gesellenvereinigung gibt?

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Hallo Wolfgang!

Hier im Kremstal treffe ich immer wieder auf die schwarzgekleideten Zimmermänner auf der Walz - meist deutscher Herkunft und immer sehr belesen, gebildet und kurzweilig in der Unterhaltung! Wenn sie entlang der Kremstal-Bundesstraße marschieren klaube ich sie ins Auto und fahre sie zum nächsten Autobahn- bzw. Straßenkreuz in ihrer Wunschrichtung! Die Fahrt ist immer kurzweilig, weil viel zu erzählen ist ....

Bei uns in Molln ist eine Zimmerei, die sich auf Holzhäuser spezialisiert hat - dort arbeiten immer wieder (und immer noch) solche Wanderburschen und sind scheinbar gern gesehene "Gäste" ... mal schauen, ob ich da Kontakt aufnehmen kann um näheres zu erfahren ....

LG Norbert
 
Oh, oh, ich glaube, da wird gemogelt, meint Mitfahren. So weit ich weiß,
müssen sie "tippeln" d.h. laufen, den Tippelbrüder sind Wanderburschen.
Oder? Diese Frage stellt: Ulrike
 
Auch in Dresden sieht man ab und an Wandergesellen in Zimmermannskluft.

Wenn man in der Wiki die Bedingungen der Walz liest, so muss man feststellen, dass sie teilweise doch recht weltfremd sind.
"Nicht im eigenen Saft zu schmoren" - das war und ist doch das Grundanliegen der Wanderschaft. Heute kann man Herausforderungen in entfernteren Gebieten über das Internet herausbekommen und um diese zu bestehen bedarf es nun einmal moderner Transportmittel.
Dresdner
 
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